Top agrar - Bürgerinitiativen gegen Massentierhaltung
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Landesbischof Ralf Meister hat die Dimension des Geflügelschlachthofes in Wietze<br />
kritisiert. Ein respektvoller Umgang mit Nutztieren sei dadurch nicht mehr gegeben,<br />
sagte Meister bei seinem Antrittsbesuch in Celle.<br />
CELLE. Ein enges Besuchsprogramm hat Landesbischof Ralf Meister bei seinem zweitägigen<br />
Antrittsbesuch im Kirchenkreis Celle absolviert. Der Theologe sah sich kirchliche<br />
Einrichtungen an, sprach mit Schülern, informierte sich über neueste Bohrtechnik beim<br />
Unternehmen Baker Hughes und traf mit den Spitzen aus Politik, Verwaltung, Kunst und<br />
Kultur zusammen. So bekam der 49 Jahre alte Nachfolger von Margot Käßmann in der<br />
evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover einen Überblick über die gesellschaftliche<br />
Vielfalt der Region. „Mein Eindruck ist, dass die Kirche eine wichtige Rolle in Celle spielt“,<br />
resümierte Meister. „Sie ist mit ihrem diakonischen Angebot sehr gut aufgestellt.“ Die Frage<br />
sei, wie es der Kirche gelinge, diese Stellung auch in Zukunft zu behalten.<br />
Meister nahm auch an einer Informationsveranstaltung zum umstrittenen Geflügelschlachthof<br />
in Wietze teil. Diesem Vorhaben steht der Landesbischof kritisch <strong>gegen</strong>über. „Ich bin<br />
überrascht über die Dimension, um die es dabei geht“, sagte er. Die reine industrielle<br />
Vermarktung von Geschöpfen dürfe keine Option menschlichen Handelns sein. In Wietze soll<br />
der größte Geflügelschlachtbetrieb Niedersachsens entstehen. Dem Vernehmen nach sollen<br />
dort jährlich bis zu 134 Millionen Tiere geschlachtet werden.<br />
Meister hält es für bedenklich, wenn man bei der Nutztierhaltung „Größenordnungen erreicht,<br />
wo die Mitgeschöpflichkeit leidet, weil es der achtsame Umgang mit dem Subjekt Tier nicht<br />
mehr zulässt“. Seine Kritik will der Landesbischof als Mahnung an die Landwirtschaft und<br />
die Verbraucher verstanden wissen. Dass das Konsumentenverhalten einen Wandel bei der<br />
Tierhaltung bewirken kann, machte Meister an dem Verbot der konventionellen Käftighaltung<br />
von Legehennen in Deutschland deutlich. „Da hat sich etwas entwickelt, was ich<br />
außerordentlich begrüße.“ Auf diesem Weg müsse man weitergehen. Grundsätzlich lehnt<br />
Meister die Nutztierhaltung nicht ab. „Es ist eine Frage der Größenordnung.“<br />
Positiv bewertete der Landesbischof die Bündelung kirchlicher Kompetenzen in Celle. Damit<br />
bezog sich Meister einerseits auf das Kirchenamt in der Berlinstraße, das die Kirchenkreise<br />
Celle, Soltau und Walsrode mit rund 160.000 evangelischen Christen verwaltet. Andererseits<br />
lobte er das Haus der Diakonie in der Fritzenwiese, das mit dem markanten Kronenkreuz am<br />
Fahrstuhlschacht auch ein sichtbares Zeichen kirchlichen Engagements setze. In der<br />
Konzentration von Kräften sieht Meister eine Grundlage, wie sich die Landeskirche mit ihren<br />
derzeit 56 Kirchenkreisen in den nächsten zehn bis 15 Jahren aufstellen müsse. „Das ist in<br />
Celle in einer absolut überzeugenden Weise gelungen. Das funktioniert hier.“<br />
Autor: Oliver Gatz, geschrieben am: 24.05.2011<br />
Leipziger Volkszeitung<br />
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