LETO 2009 - Piešťany

y JT No, this is my second time. I visited Piešťany
during the old communist times. I was
shooting a film but I do not even know what
it was. I remember a flight school that used to
be here and people from the Middle East.
What do you like the most in Slovakia and
Piešťany?
y JT Although it sounds like a cliché, I consider
Slovaks to be my brothers. I have always felt
this way and I suffered a lot when the
Czechoslovak Republic split. But now I
congratulate you, you have outstripped the
Czech Republic in economic reforms. I wish
you good luck. z
Wie sind Sie zur Schauspielerei gekommen?
y JK Ich bin kein Schauspieler, sondern Jeník
(zeigt mit Lachen auf Hrušinský).
y JH Alle in meinem Umfeld widmeten sich
dieser Profession, ich hatte keine andere
Wahl. So wurde ich Schauspieler.
Wer half Ihnen auf dem Weg Schauspieler zu
werden am meisten?
y JH Dabei hilft ihnen niemand, sie müssen
sich selbst helfen. Wenn sie die Bühne
betreten und vor den Augen der Zuschauer
stehen, haben sie keine Möglichkeit, sich zu
verstecken oder weg zu rennen. Sie müssen
ihre schauspielerische Leistung präsentieren.
Gibt es unter den slowakischen
Schauspielern jemanden, den Sie besonders
mögen?
y JK Ich bin schon ein etwas älterer Jahrgang.
Am liebsten mag ich die Schauspieler-
Generation aus der Zeit, als ich noch Filme
drehte. Und wenn ich jemanden namentlich
erwähnen soll, dann Božka Turzonovová,
eine längjährige Freundin von mir. Die habe
ich übrigens lange nicht gesehen.
y JH Namen zu nennen, möchte ich
vermeiden. Es gibt so viele, die ich sehr gerne
mag. Aber in unserem Theater „Na Jezerce“
spielt Zuzana Kronerová. Sie ist eine sehr
angenehme „slowakische Bereicherung“.
Was vermissen Sie im heutigen TV-Programm
am meisten?
y JH Eindeutig fehlen mir die Montags-
Inszenierungen, die noch in den Zeiten der
Tschechoslowakei ausgestrahlt wurden.
Was machen Sie, wenn sie gerade nicht
spielen?
y JK Ich sammle Bilder und schreibe Bücher.
Und dann habe ich noch ein weiteres Hobby
- ein Privatleben.
y JH Ich würde am liebsten eine ganze Reihe
von Hobbys pflegen, aber die Schauspielerei
sowie das Engagement in dem Prager Theater
„Na Jezerce“ nehmen meine gesamte Freizeit
in Anspruch. Bevor ich begann mich meinem
eigenen Theater zu widmen, ging ich reiten.
Haben Sie auch irgendwelche Laster?
y JK Eine ganze Menge sogar. Mein Leben
lang kämpfe ich gegen Faulheit, von Zeit zu
Zeit gegen Hochmut und ich muss meinen
Appetit zügeln...
y JH Ich kämpfe stets mit dem Aufstehen...
Sind Sie zum ersten Mal im Heilbad Piešťany?
Haben Sie schon unsere Anwendungen
ausprobiert?
y JK Seit der Trennung der Tschechoslowakei
bin ich jetzt zum dritten Mal in der Slowakei.
Es kommt mir so vor, als hätten wir uns etwas
entfremdet. Ich meine die Tschechen und die
Slowaken. Es ist schade, dass wir jetzt zwei
separate Staaten sind. Und ich habe mich
immer noch nicht an das Umrechnen der
Preise in Euro gewöhnen können (lacht).
y JH In Piešťany bin ich noch nie gewesen, es
ist das erste Mal. Es ist sehr schön hier. Ich
s Jan Kačer (zľava) a Jan Hrušinský v Thermia Palace.
Jan Kačer (from the left) and Jan Hrušinský in Thermia Palace.
Jan Kačer (v. l.) und Jan Hrušinský im Thermia Palace
glaube, wir gehen nachher den Hotelpool
testen.
Jan Tříska schließt sich dem Gespräch an.
Wollten Sie schon immer ein Schauspieler
werden?
y JT Im Grunde kann ich darauf mit einem ja
antworten. Im Teenageralter erwog ich für
kurze Zeit Tänzer zu werden, doch schließlich
wählte ich die schauspielerische Laufbahn.
Ist es schwierig, sich in Amerika
durchzusetzen?
y JT Ja, es ist schwierig.
Wer half Ihnen dort am meisten?
y JT Jeder muss sich selbst helfen, auf dieser
Grundlage beruht das System in Amerika. Es
gibt viele berühmte Produzenten und
zahlreiche US-Stars, aber ihre Frauen - sofern
sie Schauspielerinnen sind - müssen sich allein
durchsetzen. Das gelingt ihnen nur unter der
Voraussetzung, dass sie wirklich gut sind.
Was erscheint Ihnen positiv am Leben in den
USA und in Tschechien?
y JT Darüber wurden bereits zahlreiche
Bücher geschrieben. Amerika ist eine „Neue
Welt“, mit dem höchsten Zufluss von
Emigranten - das besagt alles. (Anm.d.R. Jan
Tříska war als Unterzeichner der Charta 77
gezwungen, in die USA zu emigrieren).
Mit welchem Weltstar spielten Sie
zusammen und wer beeindruckte Sie am
meisten?
y JT Ich jongliere nur ungern mit Namen.
Einige der weltbekannten Schauspieler
wurden meine Freunde - zum Beispiel
Michael Cane. Und Miloš Forman, mit dem
ich auch viel Zeit verbracht habe.
Und in der Slowakei?
y JT In der Slowakei habe ich einen sehr guten
Freund - Martin Huba, mit dem ich schon oft
zusammen arbeitete. In diesem Sommer
werde ich mit ihm wieder in Prag, auf den
Shakespeare-Festlichkeiten (Shakespearovské
slávnosti) spielen. Darauf freue ich mich
wirklich sehr.
Was tun Sie, wenn Sie nicht spielen?
y JT Ich stehe jeden Tag um 4.45 Uhr auf,
werfe mir etwas über und laufe. Ich laufe sehr
früh, draußen ist es noch dunkel. Danach
gehe ich für kurze Zeit in ein Fitnesszentrum.
Nach dem Sport ruhe ich mich manchmal
noch aus. Das ist mein Tagesrhythmus, auf
den ich eingestellt bin. Darüber hinaus bilde
ich mich beständig in verschiedenen
Bereichen, aktuell beschäftige ich mich mit
der Etymologie (die Lehre von der
Wortherkunft). Außerdem besitze ich in
Kalifornien ein relativ großes Haus mit
Garten und beides muss gepflegt werden.
Sind Sie zum ersten Mal in Piešťany?
y JT Nein, in Piešťany bin ich zum zweiten Mal.
Ich besuchte diese Stadt irgendwann in den
tiefsten kommunistischen Zeiten, weil ich hier
etwas drehte. Aber ich weiß nicht mehr, was
es war. Was mir im Gedächtnis blieb, ist eine
Flugschule, die es hier damals gab und
Besucher aus dem Nahen Osten.
Was gefällt Ihnen in der Slowakei bzw. in
Piešťany am besten?
y JT Auch wenn es vielleicht abgedroschen
klingt, betrachte ich die Slowaken als meine
Brüder. Ich habe es schon immer so empfunden
und es tat mir sehr leid, dass die
Tschechoslowakische Republik „zerrissen“
wurde. Aber jetzt muss ich ihnen meinen
Glückwunsch aussprechen - hinsichtlich der
wirtschaftlichen Reform, haben sie Tschechien
überholt. Ich drücke ihnen weiterhin die
Daumen. z
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