Alnatura Magazin Juli 2018
Veganes Karamell-Cashew-Eis mit Erdnüssen und weitere Rezepte
Veganes Karamell-Cashew-Eis mit Erdnüssen und weitere Rezepte
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SLOW FOOD<br />
Vom Ernährungswissen<br />
zum Ernährungshandeln<br />
Bildung ist der Schlüssel für ein Lebensmittelsystem, welches auch in Zukunft<br />
tragfähig ist – für alle Menschen auf der Welt. Nur das Wissen über und der<br />
persönliche Bezug zu Herkunft, Verarbeitung und Wert unserer Lebensmittel und<br />
deren Erzeuger führen zu einem bewussten Konsumverhalten. Mit seinen Bildungsprojekten<br />
setzt Slow Food Deutschland deswegen schon bei den Kleinen an.<br />
Die Slow-Food-Bildungsprojekte<br />
verbinden theoretisches Wissen<br />
stets mit einem praktischen<br />
Zugang. Das Wissen über die Zusammenhänge<br />
des globalen Lebensmittelsystems<br />
wird gefestigt, indem Schülerinnen und<br />
Schüler in die praktischen Prozesse von<br />
Nahrungsmittelgewinnung vor ihrer Haustür<br />
eingebunden werden. Auf dem Acker<br />
erfahren sie die Ressource Boden mit allen<br />
Sinnen, in der Backstube backen sie selbst<br />
ihr Brot für den nächsten Schultag und<br />
nach der Kartoffelernte schmecken ihnen<br />
die Knollen mit Kräuterquark erst richtig.<br />
Wie Bildung in dieser Form umgesetzt<br />
wird, veranschaulichen die Projekte »Iss<br />
Fair-Netzt!« und »Boden Begreifen«.<br />
Die Wertschöpfungskette von<br />
Lebensmitteln verstehen<br />
Das Schulprojekt »Iss Fair-Netzt« von<br />
Slow Food Deutschland vermittelt Schülerinnen<br />
und Schülern der Jahrgangsstufen<br />
7 bis 13 mit einem erlebnispädagogischen<br />
Ansatz Wissen über einzelne Grundnahrungsmittel,<br />
ihre Herkunft sowie über die<br />
regionalen bis hin zu globalen Zusammenhänge<br />
und Aus wirkungen unserer industriellen<br />
Lebensmittelproduktion. Die Teilnehmer<br />
gehen an Projekttagen in Backstuben,<br />
Restaurants oder Markthallen, um<br />
zum Beispiel einen Einblick in die gesamte<br />
Produktions kette von handwerklich erzeugtem<br />
Brot zu erhalten − vom Getreide<br />
bis hin zum Endprodukt. Indem sie selbst<br />
den Teig kneten und formen, ihn riechen,<br />
fühlen und schmecken, lernen sie, wie<br />
viel Arbeit dahintersteckt, was zu mehr<br />
Wertschätzung und dadurch zu einem<br />
veränderten, bewussteren Umgang mit<br />
Essen führt. Durch den Vergleich von<br />
handwerklichen und industriellen Erzeugnissen<br />
erfahren die Jugendlichen, was traditionelles<br />
Lebens mittelhandwerk ausmacht.<br />
Idealerweise weckt das bei dem<br />
einen oder anderen Interesse an einem<br />
handwerklichen Beruf. Der Nachwuchs<br />
erfährt unmittelbar, wie sich die industrielle<br />
Produktion auf Geschmack, Umwelt,<br />
Qualität und andere Faktoren auswirkt<br />
und man durch einen bewussten Konsum<br />
die eigene Lebenswelt positiv verändern<br />
kann.<br />
Auswirkungen des Konsums<br />
auf den Bodenverbrauch<br />
Böden sind die Grundlage unseres Lebens,<br />
sie bringen über 95 Prozent unserer Lebensmittel<br />
hervor. Doch werden sie immer<br />
knapper. Deshalb thematisiert Slow Food<br />
Deutschland mit dem Schulprojekt »Boden<br />
Begreifen« die Nutzung der endlichen<br />
Ressource Boden im Kontext einer wachsenden<br />
Weltbevölkerung und macht sie<br />
für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen<br />
vier bis acht begreifbar. Neben<br />
einer inhaltlichen Vorbereitung im Klassenzimmer<br />
führen die Projekttage auf den<br />
praktischen Lernort Acker. Behandelt werden<br />
die Bedeutung von Böden für das<br />
Klima, ihre Vielfalt und Beschaffenheit<br />
sowie der individuelle Bodenverbrauch.<br />
Dabei werkeln die Kinder aktiv mit – im<br />
Boden sowie anschließend beim Kochen.<br />
Eines der Ziele von »Boden Begreifen«<br />
ist es, dass Schülerinnen und Schüler ein<br />
Bewusstsein für die endliche Ressource<br />
Boden entwickeln sowie das Wissen gewinnen,<br />
welche Ernährungsstile wie viel<br />
Boden verbrauchen. Durch das Abstecken<br />
Lehrkräfte können sich bei Interesse<br />
an einer Zusammenarbeit an<br />
Slow Food Deutschland wenden:<br />
info@slowfood-gug.de<br />
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