O+P Fluidtechnik 7-8/2018
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VDMA-STUDIE<br />
Hartmut Rauen,<br />
VDMA<br />
Dr. Michael Zollenkop,<br />
Roland Berger GmbH<br />
Martin Lüers,<br />
Roland Berger GmbH<br />
Volker Schnittler,<br />
VDMA<br />
VIER SZENARIEN DOMINIEREN ENTWICKLUNG<br />
DER PLATTFORM-ÖKONOMIE<br />
Zur Entwicklung der Plattform-Ökonomie erläuterte Lüers Folgendes:<br />
„Die Plattform-Ökonomie im Maschinenbau wird sich mehrheitlich<br />
entlang von vier Szenarien entwickeln. Wir gehen davon aus, dass die<br />
Gewinner sehr unterschiedlich in den verschiedenen Industriesegmenten<br />
aussehen können. Innerhalb von Industriesegmenten ist<br />
eine Konsolidierung allerdings sehr wahrscheinlich“. So könne es sein,<br />
dass sich Infrastrukturanbieter (wie z. B. SAP) durchsetzen, die die<br />
technische Reife der Plattformen ständig weiterentwickeln und wegen<br />
der Skaleneffekte günstige Preise anbieten können. Für Branchen mit<br />
wenigen großen Fabrikbetreibern ist dagegen Szenario 2 wahrscheinlich,<br />
in dem z. B. Chemiekonzerne zum Managen der Vielzahl an Lieferanten<br />
und deren Plattformlösungen bzw. Anwendungen jeweils eine<br />
eigene Plattform aufbauen. Ein anderes Szenario ist die Durchsetzung<br />
industrieller Plattformen (Szenario 3) für Branchen mit besonderem<br />
Prozesswissen (z. B. Plattformen von Maschinen- und Anlagenbauern),<br />
auf der Anbieter, Entwickler und Kunden gemeinsam agieren.<br />
Szenario 4 besteht in der Koexistenz von verschiedenen, vernetzten<br />
Plattformen auf unterschiedlichen Hierarchieebenen wie Komponenten-<br />
sowie Maschinenebene im Rahmen eines großen Ökosystems.<br />
Infrage kommen Plattformen sowohl für zusätzliche digitale Services<br />
für eigene Produkte im Rahmen des bestehenden Geschäfts modells<br />
oder aber auch zur Unterstützung eines neuen digitalen Modells.<br />
„Rolls-Royce hat beispielsweise „power by the hour“ eingeführt. Der<br />
Kunde kauft nicht mehr eine Turbine, sondern bezahlt nur für die Einsatzstunden.<br />
Neben digitalen Services kann die Plattformökonomie so<br />
auch Treiber für Geschäftsmodellveränderungen sein,“ so Lüers.<br />
Doch das ist nur ein Aspekt einer cleveren Strategie. Bei der<br />
Realisierung empfiehlt die Studie acht Schritte:<br />
n Plattformthema auf die CEO-Agenda setzen<br />
n Strategische Ziele festlegen<br />
n Relevante Anwendungsfälle definieren<br />
n Realistische Bestandsaufnahme durchführen<br />
n Unternehmensumfeld beobachten<br />
n Optionen und Szenarien entwickeln<br />
n Kundenschnittstelle nicht aus der Hand geben<br />
n Passende Kooperationspartner auswählen.<br />
Der VDMA und seine Partner treiben die Plattform ökonomie weiter<br />
voran. Daher wurde ein Expertenkreis gegründet, in dem Firmen, die<br />
auf dem Gebiet bereits aktiv sind, mitwirken. „Wir sammeln dabei Best<br />
Practices, um Unternehmen zu vermitteln, dass Plattformökonomie<br />
keine Zauberei ist“, so Volker Schnittler, Leiter des Projekts.<br />
Die Studie ist für jeden kostenfrei erhältlich und kann über die<br />
Website sud.vdma.org bezogen werden.<br />
Bilder: Aufmacher fotolia, andere VDMA<br />
www.vdma.de<br />
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