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Lebensgeschichten von Opfern des Nationalsozialismus

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Lizzi Jalkio mit<br />

ihrer Mutter<br />

Emmy Katherine<br />

Mahler und ihren<br />

Brüdern Peter<br />

und Henry Fotos: Lizzi JaLKio<br />

Lizzi Jalkio Erinnerungen 21<br />

Jeder Tag ist<br />

ein Abschied<br />

Lizzi Jalkio, USA, geboren 1924<br />

Lizzi Jalkio wurde am 17. Mai 1924 geboren und lebte mit ihren Eltern Georg und<br />

Emmy Katherine Mahler sowie ihren Brüdern Peter und Henry in Gmünd, Niederösterreich.<br />

Trotz der jüdischen Abstammung der Eltern wurden die Kinder christlich<br />

erzogen. Frau Jalkios Vater besaß eine Fabrik, die nach dem „Anschluss“ 1938 arisiert<br />

wurde. Um der sicheren Deportation zu entgehen, musste die Familie Gmünd<br />

im September 1938 Hals über Kopf verlassen. Ihr erster Weg führte sie nach Wien, wo<br />

sie in einer Zweizimmerwohnung in einer Pension Unterschlupf fand.<br />

Georg Mahler versuchte erfolglos, in einem europäischen Land Arbeit zu finden.<br />

Die Familie beschloss zu emigrieren und verbrachte Tage mit dem Besorgen aller<br />

notwendigen Dokumente in nicht enden wollenden Menschenschlangen vor den<br />

verschiedenen Behörden. Endlich gelang es der Familie Mahler, ein Visum für die<br />

Dominikanische Republik zu erhalten. Von dort aus kam Lizzi Jalkio mit ihrer Familie<br />

1945 in die USA.<br />

1938, während ihrer Verfolgung und Flucht, schrieb Frau Jalkios Mutter einen<br />

Brief an ihre Kinder. Sie wollte, dass sie sich an alles erinnern sollten – ihre glückliche<br />

Kindheit in Gmünd, ihr Haus, ihr Familienleben, die Arbeit ihres Vaters. Sie wollte<br />

auch ihre eigenen Gefühle erklären, ihre Angst und Traurigkeit darüber, wie sich<br />

ihr Leben verändert hat. Durch diesen langen, im Original auf Englisch verfassten<br />

Brief, den die Kinder als Erwachsene erhalten sollten, wollte Frau Mahler sich und ihr<br />

damaliges Handeln vor ihren Kindern rechtfertigen.

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