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September 2018 I Jahrgang 17 I Nr. 195<br />

Firmen & Märkte 25<br />

Arbeitskleidung im Fokus der Designer<br />

Würth-Tochter Modyf gewinnt mehrere Design Awards und eröffnet neuen Shop in Künzelsau-Gaisbach.<br />

VON KERSTIN DORN<br />

Auf die Marke „Würth“ setzen<br />

Handwerker, Fachleute vom<br />

Bau und aus der Industrie<br />

nicht nur, wenn es um Befestigungssysteme<br />

geht. Auch in Sachen<br />

Arbeitskleidung hat sich das<br />

Künzelsauer Unternehmen einen<br />

Namen gemacht, seitdem vor etwas<br />

mehr als zwanzig Jahren das<br />

Tochterunternehmen Würth Modyf<br />

gegründet wurde.<br />

Erste Kataloge lagen<br />

den Schraubenpäckchen bei<br />

Die Idee, Würth-Kunden mit qualitativ<br />

hochwertiger Arbeitskleidung<br />

zu versorgen, war naheliegend:<br />

Erstens hatte der Firmenname<br />

einen guten Ruf bei den Kunden<br />

und zweitens konnten die ersten<br />

Kataloge zusammen mit den<br />

Schraubenpäckchen verpackt<br />

und verschickt werden.<br />

1997, bei der Firmengründung<br />

von Würth Modyf, lag der Schwerpunkt<br />

noch auf dem Vertrieb von<br />

Kleidung der Marken Mammut,<br />

Jack Wolfskin und Adidas. Das<br />

wurde vor zwei Jahren geändert.<br />

Grund war ein Markenrelaunch<br />

im Jahr 2016, bei dem sich Würth<br />

Modyf auf „Workwear und Safety<br />

Footwear“ aus dem eigenen Haus<br />

fokussierte, die intern designt<br />

Preisgekrönt: Teile des Modyf-Sortiments haben Design-Preise erhalten.<br />

wurde. Die Weichenstellung war<br />

erfolgreich: Der Umsatz wuchs<br />

2017 gegenüber dem Vorjahr um<br />

20 Prozent und konnte gegenüber<br />

2015 nahezu verdoppelt werden.<br />

Der Außenumsatz wurde auf rund<br />

70 Millionen Euro gesteigert und<br />

auch bei der Belegschaft ging es<br />

bergauf: Waren 2016 noch 100<br />

Mitarbeiter beschäftigt, kletterte<br />

deren Zahl im Folgejahr auf 120.<br />

Ziel des Relaunches war, „die<br />

Kraft sowie die Werte von Würth<br />

mit der Kreativität von Modyf zu<br />

Foto: Würth Modyf<br />

verbinden“, wie es Marketingleiterin<br />

Pauline Schwarz formuliert.<br />

Aus dieser Überlegung heraus entstand<br />

das neue Firmenlogo „X“,<br />

was sinnbildlich für „X-Finity“ –<br />

Unendlichkeit und Stärke – stehen<br />

soll. Gleichzeitig wurde die sogenannte<br />

Masterpiece-Gilde ins<br />

Leben gerufen, die drei Kundengruppen<br />

– den Innovator, den<br />

Creator und den Maker – in den<br />

Fokus rückt. Der Innovator steht<br />

für alle, die forschen und entwickeln,<br />

beim Creator sollen sich<br />

die kreativen Berufe wiederfinden<br />

und der Maker braucht feste Arbeitskleidung<br />

im herkömmlichen<br />

Sinne. Für alle drei Gruppen „modeln“<br />

echte Handwerker. Denn<br />

„nur wer perfekte Arbeitsbekleidung<br />

trägt, kann sich ohne Kompromisse<br />

auf sein Masterpiece<br />

konzentrieren“, argumentiert die<br />

Marketingexpertin.<br />

Zwei Designpreise<br />

für Teile der Kollektion<br />

In diesem Jahr wurden einzelne<br />

Modyf-Kollektionen ausgezeichnet.<br />

In der Kategorie „Industry Excellence<br />

in Branding – Gardening<br />

& Tools“ konnte das Unternehmen<br />

einen „German Brand<br />

Award“ in Gold einfahren. Preisgekrönt<br />

wurde auch der Sicherheitsslipper<br />

Stretch X S1P. Unter<br />

mehr als 5000 Einreichungen<br />

ging er als Sieger beim „German<br />

Design Awards 2018“ in der Kategorie<br />

„Workshop and tools“ hervor.<br />

Über die Vergabe entschied<br />

eine Jury mit 43 Experten aus acht<br />

Ländern. Die eingereichten Produktneuheiten<br />

mussten sich hinsichtlich<br />

Langlebigkeit, Gestaltung,<br />

Qualität und Funktion auszeichnen.<br />

Im Juli feierte Würth Modyf die<br />

Wiedereröffnung des Shops in<br />

Künzelsau-Gaisbach. „Unsere Kunden<br />

sollen sich in den neuen<br />

Räumlichkeiten wohlfühlen und<br />

beste Beratung bekommen“, will<br />

Geschäftsführer Claudio Corrias.<br />

Neben den Würth-Niederlassungen,<br />

die nur von gewerblichen<br />

Kunden genutzt werden dürfen,<br />

soll der Shop in Gaisbach vor allem<br />

eine Anlaufstelle für private<br />

Kunden sein.<br />

Auch engagiert sich die Würth-<br />

Tochter im Sport-Sponsoring und<br />

unterstützt die Hakro Merlins. Die<br />

Kooperation zielt auf einen Win-<br />

Win-Effekt ab: Das Unternehmen<br />

bekommt für sein finanzielles Engagement<br />

in Höhe von rund 15<br />

500 Euro Bandenwerbung bei TV-<br />

Übertragungen sowie die Platzierung<br />

seines Logos auf der Homepage.<br />

In der Herbst/Wintersaison<br />

sollen auch der Deutsche Snowboardverband<br />

und der VfB Stuttgart<br />

unterstützt werden.<br />

www.modyf.de<br />

Der Werber-Rat<br />

HoloLens – Industrie 4.0 zum Anfassen<br />

Als Agentur für Digitale Medien<br />

beraten und betreuen<br />

wir mittelständische Unternehmen<br />

und internationale<br />

Konzerne in den Bereichen<br />

Strategie, Konzept, Design,<br />

3D-Visualisierung, Animation,<br />

Interaktive Medien, VR, AR,<br />

MR, Konfiguratoren, Simulatoren,<br />

Apps, Web-Tools und<br />

Mobile.<br />

Stoll von Gáti<br />

Gerald Bumann<br />

Geschäftsleitung<br />

Strategie & Beratung<br />

Tübinger Straße 43<br />

70178 Stuttgart<br />

T: 07951 95 200-20<br />

E: g.bumann@stollvongati.com<br />

Seit 2016 ist die Microsoft HoloLens<br />

nun auf dem Markt. Die Hardware<br />

selbst war schon eine Revolution:<br />

Ein kompletter PC mit zwei stereoskopischen<br />

Transparentdisplays und<br />

„invisible headphones“, ausgestattet<br />

mit 13 Sensoren und Kameras,<br />

für ein nie dagewesenes räumliches<br />

Tracking. Obwohl die HoloLens noch<br />

ein paar Schwächen aufwies, wie<br />

zum Beispiel das relativ kleine augmentierbare<br />

Sichtfeld, entstanden<br />

seit dem sehr viele Anwendungen.<br />

Es war zum ersten Mal möglich,<br />

3D-Objekte in die Umwelt zu projizieren<br />

und via Sprach-, Gesten- und<br />

Blicksteuerung mit diesen zu interagieren.<br />

Die Entwickler-Community, und die<br />

ersten mutigen und visionären Industriekunden<br />

rund um den Globus,<br />

sammelten wertvolle Erfahrungen<br />

hinsichtlich sinnvoller Anwendungen<br />

– insbesondere in puncto User-<br />

Interface und -Experience (UI/UX)<br />

Design. Eine wesentliche Herausforderung<br />

bei HoloLens Anwendungen<br />

ist, neben der klugen Auswahl des<br />

Anwendungsfalles, das Design der<br />

Informations- und Bedienelemente,<br />

um die Interaktionen für den Anwender<br />

so einfach und intuitiv wie<br />

möglich zu gestalten.<br />

Top-Anwendungen findet man derzeit<br />

in den Bereichen Remote Service,<br />

Remote Assistance, Inbetriebnahme<br />

& Umrüstung von Maschinen,<br />

Condition Monitoring / Predictive<br />

Maintenance, Messe & Beratung<br />

im Vertrieb und im Training. So kann<br />

zum Beispiel ein Experte in Stuttgart<br />

sitzend einem Techniker in<br />

Moskau live an einer Maschine bei<br />

einer Reparatur assistieren, indem<br />

er das Livebild aus Russland sieht,<br />

den Fragenden hört und ihm Anweisungen<br />

per Audio, Video oder per<br />

Zeichnung dreidimensional in sein<br />

Sichtfeld geben kann. Auch kann ein<br />

Techniker über die Datenbrille Live-<br />

Daten, wie Druck, Temperatur, oder<br />

die Lebensdauer von Komponenten<br />

einer Maschine sehen und über die<br />

HoloLens via ERP-System per Handgeste<br />

die bald benötigten Ersatzteile<br />

bestellen. Hier wird Industrie 4.0 im<br />

wahrsten Sinne anfassbar!<br />

Es versteht sich von selbst, dass dadurch<br />

Ausfallzeiten von Maschinen<br />

signifikant reduziert und die Produktivität<br />

dadurch massiv gesteigert<br />

werden kann. Aber auch das Leben<br />

von Experten, die heute noch sehr<br />

viel Zeit im Flugzeug verbringen,<br />

um zu ihren Einsatzorten zu gelangen,<br />

gewinnt dadurch an Qualität.<br />

Reisekosten und -risiken, Jetlag und<br />

„Away Time“ können dadurch vermieden<br />

werden.<br />

Wenngleich Mixed Reality Projekte<br />

nicht trivial sind, so sind sie Stand<br />

heute gut umsetzbar, bringen dem<br />

Kunden einen klaren Mehrwert – vor<br />

allem jedoch den entscheidenden<br />

Erfahrungsvorsprung gegenüber der<br />

Konkurrenz. In der Industrie ist man<br />

sich einig darüber, dass Marktanteile<br />

in Zukunft mehr über Service- und<br />

Dienstleitungskonzepte und weniger<br />

über Hardware verteilt werden.<br />

Hierin liegt eine große Chance für<br />

alle, die wollen und sich trauen...

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