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4 | 2008 - Schiffahrt und Technik

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Logistik wächst auch in Baden-Würtemberg stärker als alle anderen<br />

Branchen.“ Man betreibe in Karlsruhe deshalb eine zielstrebige<br />

Ansiedlungs- <strong>und</strong> Standortpolitik. „Damit bleibt der Hafen auch ein<br />

großer Jobmotor, der eine verbesserte ÖPNV-Anbindung benötigt“,<br />

so Bechtold weiter.<br />

Auch die Wasserstraßenverbindungen im Nachbarland Frankreich<br />

müssen verbessert werden, fand Roland Hörner, Geschäftsführer<br />

des Mannheimer Hafens <strong>und</strong> Vizepräsident des Verbands der europäischen<br />

Binnenhäfen: „Leider schlummert der Rhein-Rhône-Kanal<br />

Gesprächsr<strong>und</strong>e am BÖB-Stand: Lothar Weiss (Hafen Trier), Anja Fuchs <strong>und</strong> Karl<br />

Michael Probst (BÖB), Christian Betchen (SPC), Heinz Horz (Cargogrip) <strong>und</strong> Dr.<br />

Roland Beyer (Hafen Dortm<strong>und</strong>)<br />

im Moment nur vor sich hin. Dabei könnte er eine wichtige Nord-<br />

Süd-Verbindung für Container aus Asien über den Mittelmeerhafen<br />

Marseille sein.“ Dies unterstrich auch SUT-Korrespondent Ralf<br />

Klingsieck in seinem Vortrag über das französische Wasserstraßennetz:<br />

„Eine Kanalverbindung zwischen Rhein <strong>und</strong> Rhône wäre in<br />

der Lage, täglich etwa 2.000 Lkw-Ladungen in Nord-Süd-Richtung<br />

<strong>und</strong> 1.500 in Gegenrichtung aufzunehmen.“ Doch auch hierzulande<br />

müsse die Politik Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Hafenwirtschaft wesentlich<br />

stärker unterstützen.<br />

„Zum einen müssen Mauteinnahmen aus der Infrastruktur auch<br />

zu deren Ausbau <strong>und</strong> Instandhaltung herangezogen werden. Das<br />

gilt sowohl für Autobahn, Schiene als auch Wasserstraße“, so<br />

Hörner. „Zudem sind belastbare Rahmenbedingungen für effi ziente<br />

Aufgabenerfüllung zwingend erforderlich: Siedelt sich ein<br />

Unternehmen im Hafen an, muss Investitionssicherheit gegeben<br />

4|<strong>2008</strong><br />

sein: Neue Umweltaufl agen dürfen nicht zu Betriebsverlagerungen<br />

führen.“<br />

Handlungsbedarf erkennen<br />

Sowohl warme als auch warnende Worte fand Prof. Gerd Aberle.<br />

Dringenden Handlungsbedarf sieht der Verkehrswissenschaftler bei<br />

der Ausarbeitung der Aufgabenteilung zwischen See <strong>und</strong> Binnenhäfen<br />

im Containerverkehr. „Wir müssen die Seehäfen leer bekommen.<br />

Sonst fahren die Reeder unsere Häfen nicht mehr an.“ Aberle ist<br />

Prof. Gerd Aberle: „Wir müssen die Seehäfen leer bekommen. Sonst fahren die<br />

Reeder unsere Häfen nicht mehr an.“ | Bilder: Guddat<br />

überzeugt, dass die Bahn allein nicht ausreiche, um die wachsenden<br />

Güterströme ins Hinterland zu bekommen. Mit den Worten<br />

„die Bahn wäre ein toller Verkehrsträger, wenn sie die Schiene nicht<br />

hätte“, verwies Aberle auf deren mangelnde Flexibilität bei hoher<br />

Netzauslastung. Für die Zukunft räumte Aberle bei extrem wachsendem<br />

Güterverkehr gravierende Verkehrsengpässe ein, die der<br />

Binnenschifffahrt einen höheren Stellenwert im Modal Split verschaffen<br />

dürften. „Der Druck zur Güterverlagerung auf das Wasser<br />

wächst rasant <strong>und</strong> führt in nächster Zeit Veränderungen herbei“,<br />

prognostiziert Aberle, der keine fi nanziell ausreichende Absicherung<br />

der Verkehrsinfrastrukturplanung sieht. „In dieser Hinsicht ist der<br />

vom Verkehrsministerium vorgelegte Masterplanentwurf nicht mal<br />

ein Bachelor-Plan. Alle aufgeführten Vorschläge sind zudem schon<br />

seit Jahren bekannt.“ Ein wesentlicher Mangel sei auch, dass der<br />

Verkehrsträger Binnenschifffahrt kaum Berücksichtigung fand.<br />

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