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4 | 2008 - Schiffahrt und Technik

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O ONTAINERTICKER C<br />

ONTAINERTICKER<br />

+++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />

Fachkonferenz Kombinierter Verkehr<br />

Die Fördermittel für den Bau von Umschlaganlagen des Kombinierten Verkehrs<br />

sollen im Jahr 2009 von bisher jährlich 62,5 Mio. Euro auf jährlich 140 bis 150 Mio.<br />

Euro aufgestockt werden. Das verkündete Achim Großmann, MdB, Parlamentarischer<br />

Staatssekretär im B<strong>und</strong>esverkehrsministerium, auf der Fachkonferenz<br />

„Kombinierter Verkehr – Verkehr mit Zukunft“, zu der die SPD-B<strong>und</strong>estagsfraktion<br />

am 19. Juni eingeladen hatte. Die Etat-Verhandlungen innerhalb der B<strong>und</strong>esregierung<br />

für das Haushaltsjahr 2009 sind kürzlich mit dem Ergebnis abgeschlossen<br />

worden, dass der Verkehrshaushalt von 9,2 auf 10,2 Mrd. Euro aufgestockt wird.<br />

Mit der Mittelerhöhung für den Kombiverkehr wird der Tatsache Rechnung getragen,<br />

dass die bestehenden intermodalen Umschlaganlagen hoch belastet sind<br />

<strong>und</strong> auch künftig ein überproportionales Wachstum zu erwarten ist. In den vergangenen<br />

Jahren mussten zahlreiche Anträge auf Aus- <strong>und</strong> Neubau notwendiger<br />

Umschlagkapazitäten wegen mangelnder Fördermittel zurückgestellt werden.<br />

Mit der im Februar <strong>2008</strong> vorgelegten Evaluierung der bestehenden Förderrichtlinie<br />

Kombinierter Verkehr war ermittelt worden, dass mit der Aufstockung der<br />

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MdB Annette Faße <strong>und</strong> Staatssekretär Achim Großmann setzen auf<br />

den Kombiverkehr | Bild Teßmann<br />

Fördermittel eine Verlagerung von der Straße auf die Schiene<br />

<strong>und</strong> Wasserstraße von insgesamt ca. 78 Mio. t erreicht werden<br />

kann, was einer CO2-Einsparung von ca. 7,5 Mio. t im Jahr<br />

gleichkäme. Darüber hinaus sieht der Masterplan Güterverkehr<br />

<strong>und</strong> Logistik eine Maßnahme mit einem jährlichen Fördervolumen<br />

von 30 Mio. Euro zur Weiterentwicklung von Umschlagtechniken<br />

<strong>und</strong> Organisation im Kombinierten Verkehr vor, um<br />

Pilotprojekte fi nanziell zu unterstützen, die durch die vorhandenen<br />

Programme nicht gefördert werden können. MdB<br />

Annette Faße, Berichterstatterin für Kombinierten Verkehr der<br />

SPD-B<strong>und</strong>estagsfraktion, wies darauf hin, dass der Kombinierte<br />

Verkehr weiter eine zentrale Rolle bei der Bewältigung<br />

des künftigen Verkehrsaufkommens spielen muss. Seit 1998<br />

sind 34 Projekte im Bereich des Schienenverkehrs <strong>und</strong> 32 Projekte<br />

im Bereich der Terminals <strong>und</strong> Häfen gefördert worden.<br />

Auf der Fachkonferenz wurde deutlich, dass zwei unterschiedliche<br />

Entwicklungstendenzen bei Bahn <strong>und</strong> Binnenschiff die<br />

gegenwärtige Entwicklung des Kombinierten Verkehrs prägen:<br />

Das Wachstum des Sendungsaufkommens im Kombinierten<br />

Verkehr ist bei der Bahn seit dem Jahr 2000 mit insgesamt 62%<br />

bzw. 14,6% (2006) <strong>und</strong> 7,6% (2007) ungebrochen hoch. Das<br />

Containeraufkommen auf deutschen Wasserstraßen stagniert<br />

seit dem Jahr 2006 nach bis dahin durchschnittlich ebenfalls<br />

hohen Steigerungsraten von jährlich ca. 10%.<br />

Die Chancen für die weitere Entwicklung des Kombinierten<br />

Verkehrs mit der Bahn sieht Armin Riedl, Geschäftsführer<br />

Kombiverkehr KG, in der weiteren Liberalisierung des Schienengüterverkehrs<br />

mit positiven Wirkungen auf die Leistungsqualität<br />

<strong>und</strong> Transportpreise, in verbesserten Schienenproduktionssystemen<br />

(MegaHubs) sowie in technischen<br />

Innovationen (Mehrspannungslokomotiven, Megatrailer-<br />

Taschenwagen). Auf Gr<strong>und</strong> des Wachstums des weltweiten<br />

Containerverkehrs <strong>und</strong> der ost-/südosteuropäischen Märkte<br />

werde der Kombinierte Verkehr im Zeitraum von 2005 bis<br />

2015 um 107% zunehmen. Riedl forderte von der Politik die<br />

internationale Koordinierung geplanter Trassen- <strong>und</strong> Terminalausbaumaßnahmen<br />

<strong>und</strong> die europaweite Umsetzung der<br />

EU-Richtlinien für einen freien Marktzugang. Demgegenüber<br />

machte Heinrich Kerstgens, Geschäftsführer Contargo, auf die<br />

Risiken der Containerbinnenschifffahrt aufmerksam. So entfallen<br />

bei einer Schiffsreise von Wörth nach Rotterdam von<br />

der Gesamteinsatzzeit eines 500 TEU Schiffes nur 43% auf<br />

die Fahrzeit <strong>und</strong> 57% auf die Lade- <strong>und</strong> Wartezeit, 44% sind<br />

Lade- <strong>und</strong> Wartezeiten im Seehafen. Dadurch entstehen hohe<br />

Betriebskosten <strong>und</strong> die Zuverlässigkeit der Binnenschiffstrans-<br />

4|<strong>2008</strong>

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