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4 | 2008 - Schiffahrt und Technik

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TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN OBERRHEIN & NECKAR<br />

Unterwasser der Staustufe Kochendorf<br />

in den 1940er Jahren mit damaliger Einkammerschleuse,<br />

die 1925 fertig gestellt<br />

wurde, Hubhöhe 8 m. Links im Bild die<br />

Salzverladestelle Kochendorf<br />

Nach den Anfängen der Kleinschifffahrt von der Römerzeit<br />

über das Mittelalter bis zu der für den Neckar <strong>und</strong> seine<br />

Region bedeutsamen Kettendampfschifffahrt, ist der Fluss<br />

heute von Mannheim bis Plochingen auf einer Länge von 202 km<br />

bei einem Gefälle von 160,7 m mit 27 Staustufen <strong>und</strong> Schleusen<br />

mit den Abmessungen 110 m Länge <strong>und</strong> 12 m Breite zur Schifffahrtsstraße<br />

ausgebaut. Die 113 km lange Strecke von Mannheim<br />

bis Heilbronn, bestehend aus elf Staustufen, konnte nach einer Bauzeit<br />

von 14 Jahren am 28. Juli 1935 für die Großschifffahrt eröffnet<br />

werden. Von nun an fuhren auch Rheinschiffe auf dem Neckar <strong>und</strong><br />

es kam zu einem rasch wachsenden Verkehrsaufkommen. In einer<br />

Denkschrift über die Stauregulierung ging man im Jahr 1921 davon<br />

aus, dass bei einem Vollausbau bis Plochingen mit einem jährlichen<br />

Verkehrsaufkommen von 2,5 bis 3,0 Mio. t gerechnet werden könne<br />

<strong>und</strong> bei einem Teilausbau bis Heilbronn mit 1,5 bis 2,0 Mio. t.<br />

Heute werden jährlich mehr als 8 Mio. t an der Eingangschleuse in<br />

Mannheim-Feudenheim erfasst, wobei der Hafen Plochingen allein<br />

1,6 Mio. t Schiffsumschlag realisiert.<br />

Die Ausbauarbeiten für die 89 km lange Strecke Heilbronn – Plochingen<br />

mit 16 Staustufen wurden bereits zu Beginn der 1920er<br />

Jahre in Angriff genommen, kamen dann jedoch im Verlauf des<br />

Krieges zum Erliegen. Ab 1949 wurde weitergebaut, wobei aufgr<strong>und</strong><br />

der unerwartet großen Steigerung des Güteraufkommens<br />

gleich Doppelschleusen gebaut wurden. Auf der Strecke Mannheim<br />

– Heilbronn wurden die zweiten Schleusenkammern in den<br />

Jahren 1952 bis 1959 errichtet. Im März 1958 wurde der Hafen<br />

Stuttgart in Betrieb genommen <strong>und</strong> im Juli 1968 die 14 km lange<br />

Jubiläumsjahr an Baden-<br />

Württembergs Schicksalsfl uss<br />

Großschifffahrtsstraße Neckar<br />

42 |<br />

Am Neckar werden in diesem Jahr gleich<br />

mehrere Jubiläen begangen, 50 Jahre<br />

Hafen Stuttgart, 50 Jahre B<strong>und</strong>eswasserstraße<br />

Neckar von Marbach bis Stuttgart<br />

<strong>und</strong> 40 Jahre Hafen Plochingen. Die erste<br />

<strong>und</strong> älteste Neckarreederei, die Reederei<br />

Schwaben, feiert ihr 90jähriges Jubiläum.<br />

Doppelschleuse Heilbronn, Fertigstellung 1952, Hubhöhe 3,20 m. Im Bild mit<br />

dem bergwärtsfahrenden MGS PETRONELLA HERRMANN <strong>und</strong> dem talwärtsfahrenden<br />

MGS CORNELIUS in den 80er Jahren.<br />

Reststrecke bis zum Hafen Plochingen, an deren vier Staustufen<br />

mit Ausnahme der Schleuse Esslingen bisher nur eine Schleusenkammer<br />

in Betrieb ist.<br />

Um der Verkehrsentwicklung auf dem Neckar gerecht zu werden,<br />

wurden laufend bauliche Anpassungsmaßnahmen durchgeführt.<br />

Durch den Bau einer dritten Schleusenkammer an der Neckareingangsschleuse<br />

Mannheim-Feudenheim, mit einer nutzbaren Länge<br />

von 190 m, wurde ab 1973 die Leistungsfähigkeit<br />

dieser Schleuse beträchtlich erhöht.<br />

Ab 1982 war auch die Radarschifffahrt auf<br />

dem Neckar möglicht. Die Fahrrinnentiefe<br />

ist heute auf 2,80 m ausgebaut. Die Durchfahrtshöhe<br />

unter den Brücken beträgt zwischen<br />

Mannheim <strong>und</strong> Heilbronn <strong>und</strong> oberhalb<br />

Stuttgart 6,0 m, zwischen Heilbronn<br />

<strong>und</strong> Stuttgart 5,50 m. Es sind Schiffe bis 105<br />

m Länge <strong>und</strong> 11,45 m Breite zugelassen. Die<br />

Möglichkeit der R<strong>und</strong>-um-die-Uhr-Schleusung<br />

führte zu weiteren Verbesserungen. Der<br />

deutliche Rückgang der Gütertransporte auf<br />

4|<strong>2008</strong>

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