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4 | 2008 - Schiffahrt und Technik

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HAFEN UND TRANSPORT INTERMODAL<br />

Eine Partnerschaft mit Perspektive: Le Havre Hafenchef Jean-Marc Lacave (l.)<br />

<strong>und</strong> duisport Chef Erich Staake<br />

Höhepunkt der diesjährigen K<strong>und</strong>enkontaktreise des Hafens<br />

Duisburg vom 23. bis 25. April nach Frankreich war<br />

neben einer Besichtigung der Häfen von Paris der Abschluss<br />

einer Kooperationsvereinbarung mit dem Seehafen<br />

Le Havre. Noch dieses Jahr wird die Einrichtung einer<br />

direkten Kombi-Zugverbindung zwischen Duisburg <strong>und</strong> Le<br />

Havre erwartet.<br />

Erste Kontakte zwischen dem größten französischen Außenhandels-<br />

<strong>und</strong> Containerhafen Le Havre <strong>und</strong> duisport wurden anlässlich<br />

der Messe ‚transport logistik 2007’ in München geknüpft.<br />

Bereits im Herbst vergangenen Jahres kam eine Delegation des mit<br />

80 Mio. t Umschlagvolumen fünftgrößten Hafens Nordeuropas an die<br />

Ruhrmündung, um Möglichkeiten zur Verknüpfung der rapide wachsenden<br />

Containerterminals an der Seinemündung mit dem dichten<br />

Netzwerk europäischer Kombizugverbindungen im bedeutendsten<br />

europäischen Hinterlandhub Duisburg zu erörtern.<br />

Während des Gegenbesuchs im April <strong>2008</strong>, zu dem duisport-Chef<br />

Erich Staake r<strong>und</strong> 30 Vertreter Duisburger Unternehmen mit Interesse<br />

am französischen Markt mitbrachte, wurden in Le Havre Nägel<br />

mit Köpfen gemacht. Im Rahmen einer Präsentationsveranstaltung<br />

des Duisburger Hafens am 24. April unterzeichneten Erich Staake,<br />

Vorstandsvorsitzender der duisport-Gruppe, <strong>und</strong> Jean-Marc Lacave,<br />

Directeur Général des Port Autonome du Havre, eine Vereinbarung,<br />

welche die Förderung der Verkehrsbeziehungen <strong>und</strong> Intensivierung<br />

des Güteraustausches <strong>und</strong> „den Austausch von Informationen über<br />

neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Hafen- <strong>und</strong> Umschlagtechnik<br />

sowie des interkontinentalen Verkehrs“ zum Ziel hat.<br />

Le Havre steht für anhaltendes Wachstum im Containerumschlag,<br />

der 2007 um mehr als 23 % auf über 2,6 Mio. TEU zunahm. „Durch<br />

die neuen Möglichkeiten der kombinierten Transportdienstleistungen<br />

wird Le Havre eine ernst zu nehmende Alternative zu den ARA-Häfen“,<br />

so Lacave. 2007 wurden in Le Havre 100.000 Einheiten mit der Schiene<br />

befördert. Rail Link Europe <strong>und</strong> der Operateur Naviland Cargo fahren<br />

bereits diverse Bahnshuttles von Le Havre ins europäische Hinterland,<br />

so seit Juni 2007 zwei Mal wöchentlich nach Mannheim. „Es gibt<br />

bereits konkrete Überlegungen, zusätzliche Ladungsströme im Kombinierten<br />

Bahnverkehr aus Le Havre über Duisburg ins europäische<br />

Hinterland zu lenken“, verriet Erich Staake. Der Duisburger Hafen ist<br />

mit 330 wöchentlichen Abfahrten <strong>und</strong> 80 direkt angefahrenen Zielen<br />

Europas Schnittstelle für den Kombinierten Bahnverkehr. Staake: „Wir<br />

bieten dem Hafen Le Havre ein exzellentes Hinterland-Netzwerk.“<br />

60 |<br />

K<strong>und</strong>enkontaktreise des Hafens Duisburg<br />

nach Paris <strong>und</strong> Le Havre<br />

Le Havre<br />

<strong>und</strong> Duisburg<br />

kooperieren<br />

Für Erich Staake kommt das Kooperationsabkommen mit Le Havre<br />

zum rechten Zeitpunkt: „In Le Havre gibt es freie Kapazitäten im Containerverkehr<br />

– eine gute Plattform für die Akteure aus dem Bahn-<br />

<strong>und</strong> Shortsea-Bereich, um neue Verbindungen ins Hinterland zu<br />

erschließen.“ Dabei habe Le Havre seine traditionelle Rolle als Versorgungshafen<br />

von Paris zu Gunsten einer stärkeren Orientierung in das<br />

europäische Hinterland ergänzt <strong>und</strong> die hier vorhandenen Wachstumspotentiale<br />

erkannt. Dass man das Kooperationsabkommen rasch<br />

mit Leben erfüllen werde hänge auch mit dem schon vorhandenen<br />

Engagement des größten Terminalbetreibers in Le Havre, CMA CGM<br />

zusammen, der mit dem neuen D3T Terminal in Duisburg über einen<br />

eigenen Zugang verfüge, so Staake.<br />

Die Liberalisierung des Schienengüterverkehrs in Frankreich begünstigt<br />

die neuen Kontakte des Hafens Duisburg nach Frankreich. So verfügt<br />

CMA CGM mit der gemeinsam mit dem französischen privaten Bahnunternehmen<br />

Veolia betriebenen Rail Link Europe SA über eine schnell<br />

wachsende eigene Kombizuggesellschaft, die sich als Dienstleister der<br />

See- <strong>und</strong> Binnenhäfen <strong>und</strong> Terminalbetreiber sieht. Aber auch die Entwicklung<br />

der französischen Staatsbahn SNCF hin zu einem verkehrsträgerübergreifenden<br />

Logistikdienstleister mit stärkeren Interessen am<br />

deutschen Markt sieht Erich Staake positiv: „Die SNCF Tochter Geodis<br />

ist bereits am Standort Duisburg präsent <strong>und</strong> auch die Kombitochter<br />

Naviland baut ihre internationalen Aktivitäten aus.“<br />

■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

Dreißig Vertreter Duisburger Unternehmen nahmen an der diesjährigen<br />

K<strong>und</strong>enreise nach Le Havre <strong>und</strong> Paris teil | Bilder: Dünner<br />

4|<strong>2008</strong>

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