4 | 2008 - Schiffahrt und Technik
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Containerschiff auf der Seine | Bild: PAP Präsident Jean-François Dalaise <strong>und</strong> Generaldirektorin Anne-Marie Bacot leiten<br />
die Port Autonome de Paris | Bilder: Klingsieck<br />
weise Inbetriebnahme von Port 2000 <strong>und</strong> der Bau des Kanals<br />
Seine Nord sind die beiden großen Herausforderungen, vor denen<br />
der Hafen Paris heute <strong>und</strong> morgen steht“, erklärte er. „Dementsprechend<br />
haben wir 2007 ebenso wie schon 2006 mehr als<br />
30 Mio. EUR investiert.“ Dabei geht es vor allem um die Verstärkung<br />
der multimodalen Dimensionen der Pariser Häfen. So wird von den<br />
13 ha zusätzlichen Geländes, um die gegenwärtig das Containerterminal<br />
in Paris-Gennevilliers erweitert wird, ein Teil für den Bahn- <strong>und</strong><br />
LKW-Umschlag reserviert. „Genauso verfahren wir auch von vornherein<br />
bei den neu entstehenden Terminals“, präzisiert Dalaise. „So<br />
haben wir beispielsweise in Bruyères-sur-Oise bereits insgesamt 26<br />
ha Gelände erworben.“<br />
Zwar werde der überwiegende Teil der in den Pariser Häfen umgeschlagenen<br />
Container nach wie vor durch Lkw transportiert, doch<br />
sei daneben auch ein neuer Aufschwung der Bahn zu beobachten,<br />
die im laufenden Jahr wieder einen spürbaren Anteil am Gesamttransportaufkommen<br />
haben dürfte, ist Jean-François Dalaise überzeugt.<br />
So gibt es seit Ende 2007 drei neue wöchentliche Containerlinien<br />
zwischen Paris-Gennevilliers <strong>und</strong> Fiorenzuola bei Mailand, die<br />
durch Euro Cargo Rail, die britische Filiale der DB, betrieben werden,<br />
die auch zwei neue Verbindungen pro Woche zwischen Paris-Gennevilliers<br />
<strong>und</strong> Le Havre eingerichtet hat. Hinzu kommen seit dem<br />
Frühjahr neue Linien von Fret SNCF zwischen Paris <strong>und</strong> Marseille.<br />
Die Einrichtung weiterer Eisenbahn-Liniendienste zu in- <strong>und</strong> ausländischen<br />
See- <strong>und</strong> Binnenhäfen werde gegenwärtig durch den<br />
Hafen Paris <strong>und</strong> diverse öffentliche <strong>und</strong> private Bahnunternehmen<br />
geprüft, darunter auch Verbindungen nach Mannheim <strong>und</strong> Duisburg.<br />
Der Aufschwung für den Bahntransport in den Pariser Häfen betrifft<br />
nicht zuletzt auch Sand <strong>und</strong> Steine für die Bauindustrie. So<br />
gibt es seit 2007 wöchentlich drei Ganzzüge von Secorail, der Bahntochter<br />
des Baukonzerns Bouygues, zwischen den Steinbrüchen von<br />
Roy im westfranzösischen Département Deux-Sèvres <strong>und</strong> den Pariser<br />
Häfen Gennevilliers <strong>und</strong> Bonneuil. Wie Generaldirektorin Bacot<br />
hervorhob, hat im vergangenen Jahr der Umschlag von Schrott <strong>und</strong><br />
Metallurgieerzeugnissen im Pariser Hafen um 38 % zugenommen<br />
<strong>und</strong> der von Chemieerzeugnissen sogar um 144 %, weil jetzt die<br />
Pariser Wasseraufbereitungsanlage in Achères fast ausschließlich<br />
durch Binnenschiffe beliefert wird. Dagegen ging beim Transport<br />
von Baumaterial, das volumenmäßig 60 % des gesamten Umschlags<br />
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der Pariser Häfen ausmacht, wegen geringerer Bauaktivitäten in der<br />
Region um 14 % zurück <strong>und</strong> der von Bauschutt um 20 %. Um 2,2 %<br />
rückläufi g war auch der Transport von Getreide, was auf die relativ<br />
schlechte Ernte zurückzuführen sei. Insgesamt verzeichneten die<br />
Pariser Häfen 2007 einen Umsatz von 68,5 Mio. EUR, 6,1 % mehr<br />
als im Vorjahr, <strong>und</strong> ein Betriebsergebnis von 10 Mio. EUR.<br />
■ Ralf Klingsieck<br />
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