igenda Magazin 16-2018
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Verbände<br />
Social Franchising soll in Österreich wachsen<br />
Sozial und wirtschaftlich schließen einander<br />
nicht aus, dies beweist Social Franchising.<br />
Künftig soll diese Form des Franchisings auch<br />
im österreichischen Raum stärker forciert<br />
werden.<br />
Weniger als 10 Social Franchisesysteme bestehen<br />
derzeit in Österreich. Eine Zahl die künftig<br />
ausgebaut werden soll, denn diese moderne<br />
Form des Franchisings stiftet nicht nur sozialen<br />
Nutzen, sondern beschleunigt auch den gesellschaftlichen<br />
Fortschritt. Besonders soziale Einrichtungen<br />
und internationale Kulturprojekte<br />
profitieren von diesem Geschäftsmodell und<br />
haben dadurch die Möglichkeit, bereits erprobte<br />
und auch funktionierende Konzepte anzuwenden.<br />
Der Unterschied zum herkömmlichen Franchising<br />
liegt hauptsächlich darin, dass es sich<br />
um Social Entrepreneurship, also Soziales Unternehmertum<br />
handelt, wo die Soziale Wirkung<br />
im Vordergrund steht.<br />
Wer nun aber denkt, dass sozial und wirtschaftlich<br />
nicht einhergehen, liegt völlig falsch. Unter<br />
Beweis stellt dies unter anderem das österreichische<br />
Sozialunternehmen „atempo.“ Das<br />
Franchisesystem mit Sitz in Graz fördert die<br />
Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen<br />
und Lernschwächen durch Dienstleistungen<br />
im Übersetzungs- und Evaluierungsbereich.<br />
Das Franchisemodell ist auf Gegenseitigkeit<br />
aufgebaut und durch jede neue Franchisepartnerschaft<br />
entstehen bis zu zehn neue Arbeitsplätze,<br />
davon mindestens fünf für Menschen<br />
mit Behinderungen. Mittlerweile bieten bereits<br />
27 Partnerorganisationen ihre Leistungen als<br />
Social Franchisepartner von „atempo“ an. In den<br />
vergangenen Jahren konnten dadurch rund 300<br />
hochwertige Arbeitsplätze für Menschen mit<br />
Behinderungen und Lernschwierigkeiten in Österreich<br />
und Deutschland geschaffen werden.<br />
„atempo zeigt, dass mit Social Franchising nicht<br />
nur sozialer, sondern auch wirtschaftlicher Erfolg<br />
erzielt werden kann. Eine bessere Kombination<br />
kann es nicht geben, denn was gibt es<br />
Schöneres, als mit einem sinnstiftenden Geschäftsmodell<br />
auch noch Geld zu verdienen?<br />
Genau aus diesem Grund möchte der Österreichische<br />
Franchise-Verband das Thema Social<br />
Franchising künftig stärker forcieren und Social<br />
Franchise Systeme am Österreichischen Markt<br />
unterstützen, denn die Anzahl dieser Systeme in<br />
Österreich hat noch Luft nach oben“, so die Generalsekretärin<br />
des ÖFV Mag. Barbara Rolinek.<br />
kat und das damit verbundene Gütesiegel immer mehr zur Orientierungshilfe für potentielle,<br />
neue Partner, aber auch zur Qualitätskennzeichnung von Franchisesystemen gegenüber<br />
der Öffentlichkeit und den Medien werden.<br />
Weitere Infos unter:<br />
systemcheck.at<br />
Ziel ist es, den hohen Qualitätsanspruch an unsere Mitglieder zu kommunizieren und sichtbar<br />
zu machen. Das Gütesiegel symbolisiert die juristische Prüfung des Vertrags, sowie eine<br />
inhaltliche Beurteilung des Franchisekonzeptes und nicht zuletzt eine hohe Franchisenehmer-Zufriedenheit.<br />
3 Fragen an<br />
ÖFV Generalsekretärin Mag. Barbara Rolinek:<br />
<strong>igenda</strong>: Hallo Frau Rolinek. Mit welchem Ziel hat sich der Verband<br />
der Aufgabe angenommen, den Systemcheck für Österreich<br />
neu aufzusetzen.<br />
Rolinek: Unser Bedürfnis war es, den Check so zeitgemäß und<br />
serviceorientiert wie möglich anzubieten. Dafür ist es heutzutage<br />
natürlich notwendig, möglichst viele Schritte des Prüfprozesses<br />
digitalisiert anzubieten zu können. Das bezieht sich<br />
nicht nur auf die Befragung der Partner, sondern auf das Handling und die gesamte Transparenz<br />
des gesamten Informations- und Kommunikationsprozesses.<br />
<strong>igenda</strong>: Wie hat sich die neue Durchführung des Systemchecks bei den ersten Durchführungen<br />
bewährt?<br />
Rolinek: Aus unserer Sicht sind wir auf einem sehr guten Weg, das Feedback der Systeme ist<br />
durchaus positiv, auch wenn wir immer wieder auf Punkte stoßen, über die man diskutieren<br />
muss bzw. die in der Konzeptionierung noch nicht bedacht wurden.<br />
<strong>igenda</strong>: Was soll in Zukunft in Sachen Systemcheck erreicht werden?<br />
Rolinek: Aus unserer Sicht ist es wichtig, den Systemcheck noch viel mehr als DAS Qualitätssiegel<br />
der Branche zu kommunizieren. Weiters wäre ein Ansatz, durch eine systematische<br />
Datenauswertung der Franchisebranche Statistiken und wissenschaftliche Erkenntnisse<br />
zur Verfügung zu stellen. Zudem wünschen wir uns eine noch stärkere Abgrenzung<br />
der Systemcheck-Zertifizierung und kommerziellen Kaufsiegeln.<br />
<strong>2018</strong>_Nr. <strong>16</strong> . <strong>igenda</strong>.magazin<br />
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