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DER KONSTRUKTEUR 10/2018

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3D-DRUCK<br />

„KONSTRUKTIONS-<br />

GRUNDSÄTZE<br />

AUF DEN KOPF<br />

GESTELLT“<br />

Martina Klein,<br />

Stellv. Chefredakteurin<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

01 Neu konstruiert und statt<br />

aus 15 Komponenten bestehend<br />

in einem Teil produziert: der<br />

additiv gefertigte Hydropox-<br />

Brenner von Linde<br />

SPECIAL<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

So wie der 3D-Druck als additive<br />

Fertigung die herkömmlichen –<br />

subtraktiven – Verfahren auf den<br />

Kopf stellt, so stellt er die Grundsätze<br />

der Konstruktion auf den<br />

Kopf. Dass hier Unterstützung – sei<br />

es durch Software, sei es durch<br />

Beratung – nicht schaden kann,<br />

liegt auf der Hand.<br />

„DAS DESIGN<br />

IM MITTEL-<br />

PUNKT“<br />

Florian Lassan,<br />

Application Development<br />

Consultant, EOS GmbH<br />

Der industrielle 3D-Druck ermöglicht<br />

es Konstrukteuren, das Design<br />

wieder in den Mittelpunkt zu<br />

stellen. Zeigen sich Anwender offen<br />

gegenüber der AM-Technologie und<br />

den damit verbundenen Möglichkeiten,<br />

können sie bestehende<br />

Grenzen der Fertigung überwinden.<br />

So lässt sich das Machbare für<br />

künftige Applikationen stetig<br />

ausweiten und die Zukunft der<br />

Produktion gestalten. Dies zeigen<br />

wir auch als Aussteller auf der<br />

formnext <strong>2018</strong> in Frankfurt.<br />

PHASE 1: DIE RICHTIGEN ANWENDUNGEN IDENTIFIZIEREN<br />

Unternehmen sollten zunächst ihr existierendes Anwendungsportfolio dahingehend<br />

überprüfen, welche Bauteile sinnvollerweise additiv hergestellt werden könnten. Geeignet<br />

sind insbesondere Teile mit einer hohen Design-Komplexität sowie einer geringen<br />

Gewicht-zu-Volumen-Ratio.<br />

BEIM INDUSTRIELLEN<br />

3D-DRUCK BESTIMMT<br />

DIE KONSTRUKTION<br />

DIE FERTIGUNG<br />

Entscheidend hierbei ist ein Perspektivenwechsel,<br />

um zum Beispiel<br />

Designoptimierungen entlang<br />

der Lebenszyklusphasen des<br />

Bauteils umzusetzen und idealerweise<br />

einen Mehrwert in den einzelnen<br />

Wertschöpfungsketten zu<br />

erzielen. Grundsätzlich hilfreich<br />

sind bei der Teileauswahl zentrale Erfolgskriterien wie die Erhöhung der technischen<br />

Leistungsfähigkeit des Bauteils, Kostenreduzierungen – für Rohstoffeinkauf, Herstellung<br />

und Working Capital – sowie zusätzliche Umsatzpotenziale basierend auf<br />

einem höheren technischen Mehrwert.<br />

PHASE 2: ANWENDUNGEN TECHNOLOGIEGERECHT<br />

KONSTRUIEREN<br />

Wurden die richtigen Anwendungen identifiziert, gilt es, die unbegrenzten Vorteile<br />

des industriellen 3D-Drucks zur Erzielung bestmöglicher Ergebnisse zu nutzen – etwa<br />

über eine technologiegerechte Designoptimierung oder sogar Neukonstruktion<br />

des ausgewählten Bauteils. Funktionsintegration, Topologieoptimierung oder die Erzeugung<br />

komplexer bionischer Strukturen spielen hier häufig eine entscheidende<br />

Rolle, flankiert von maßgeschneiderten Belichtungsstrategien. Für das ausgewählte<br />

Bauteil münden die technischen Verbesserungen typischerweise in einen soliden<br />

Business Case, der auch die kommerziellen und strategischen Aspekte eines Wechsels<br />

hin zur AM-Technologie beinhaltet.<br />

EOS Additive Minds hat seinen Kunden Linde in dieser Phase begleitet. Dessen<br />

Wettbewerbsumfeld ist herausfordernd, Leistung und Kostenstrukturen entlang der<br />

Wertschöpfungskette sind bei den bisher eingesetzten herkömmlichen Fertigungsverfahren<br />

ausgereizt. Das Unternehmen brauchte schnelle Ergebnisse und musste<br />

kurzfristig Design- und Fertigungskompetenz für den industriellen 3D-Druck aufbauen.<br />

In einem Workshop mit EOS wurden Bauteile für den Einsatz von AM identifiziert,<br />

u. a. ein sogenannter Hydropox-Brenner. Schnell stellte sich heraus, dass das<br />

bestehende Produkt signifikant optimiert werden konnte. Der Brenner verfügt nun<br />

über eine bessere Leistung. Gleichzeitig wurde die Zahl der Komponenten von vorher<br />

15 auf jetzt 1 reduziert und damit auch die Gesamtbetriebskosten. Linde hat damit<br />

die Grundlage für eine kundenspezifische Massenproduktion geschaffen. Das<br />

aufgebaute AM-Know-how wurde permanent im Unternehmen verankert und kann<br />

damit auch für andere Unternehmensbereiche nutzbar gemacht werden.<br />

82 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>10</strong>/<strong>2018</strong>

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