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THEATER | Architektur KULTUR JOKER 7<br />
Neu in Freiburg: Zauberzentrum im Kulturschiff<br />
Musik, Magie, Theater – das Gasthaus Schiff bespielt seinen historischen Gewölbekeller<br />
Christoph Borer<br />
Das Erste, was an diesem<br />
Mann auffällt, ist sein magischer<br />
Blick aus unendlich<br />
blauen Augen. Christoph Borer<br />
aus Biel in der Schweiz<br />
ist Zauberkünstler. Er zählt in<br />
diesem Metier zu den Größten,<br />
tritt europaweit solo oder<br />
als Duo Soluna mit der jungen<br />
Zauberkünstlerin Luna Lux in<br />
Shows auf und hat dabei schon<br />
sehr viele Menschen in seinen<br />
magischen Bann gezogen.<br />
Wer träumt schließlich nicht<br />
davon, andere mit seinen Zaubertricks<br />
zu verblüffen und<br />
das gesamte Umfeld in blankes<br />
Staunen zu versetzen. Diesen<br />
Traum kann man sich fortan<br />
im Freiburger Zauberzentrum<br />
erfüllen, das am 17. Oktober,<br />
um 20.30 Uhr vom Duo Soluna<br />
mit einer Premierenshow<br />
im historischen Gewölbekeller<br />
des Restaurants Schiff eröffnet<br />
wird. Fortan darf man<br />
sich hier jeden Mittwoch um<br />
20.30 Uhr eine Stunde lang<br />
bezaubern lassen – der Gewölbekeller<br />
wird zum „Arcanum<br />
II“. Geboten wird Zauberei auf<br />
höchstem Niveau. Neben eigenen<br />
Shows, in denen die beiden<br />
mit neuen Kunststücken<br />
und alter Magie aufwarten,<br />
finden immer wieder auch andere<br />
Zauberer, die ebenfalls zu<br />
den Besten in Europa gehören,<br />
ihren Weg ins Zauberzentrum:<br />
Lorenz Schär, Jörg Alexander,<br />
Juno… Die Liste der eingeladenen<br />
Zauberkünstler ist bereits<br />
auf Monate gefüllt.<br />
Das hat es so in Freiburg<br />
bislang noch nicht gegeben.<br />
Die Idee dazu hatte „Manny“<br />
Peter Braun, der selbst hie und<br />
da als Zauberkünstler auftritt<br />
und sich mit diesem Zauberzentrum<br />
einen Kindheitstraum<br />
erfüllt. Doch ist er nicht nur<br />
geistiger Mentor des Ganzen,<br />
sondern tritt neben „Rilling-<br />
Alarmsysteme“ auch als Sponsor<br />
auf. Für die Leitung konnte<br />
er Christoph Borer gewinnen,<br />
zudem wird es unter der fachkundigen<br />
Anleitung von Luna<br />
Lux für Jung und Alt eine<br />
Zauberschule geben.<br />
Doch damit nicht genug: Mit<br />
dem Zauberzentrum wird im<br />
Gasthaus Schiff gleich eine<br />
ganz neue Kult(ur)-Stätte eröffnet,<br />
die dem historischen<br />
Gewölbekeller „unter Deck“<br />
neues Leben einhauchen wird.<br />
Mit im Boot sind auch die Freiburger<br />
Blues Association und<br />
das Impro-Theater L.U.S.T.;<br />
Erstere bieten bereits seit drei<br />
Jahren jeden Montag, um<br />
20.30 Uhr, „unter Deck“ im<br />
Gasthaus Schiff Blueskonzerte<br />
mit renommierten Gastbands.<br />
Vor den Veranstaltungen kann<br />
man sich jeweils im Restaurant<br />
Schiff mit einem feinen<br />
Abendessen einstimmen oder<br />
Blueskonzert mit BlueFunk „unter Deck“<br />
hinterher bei Tapas an der Bar,<br />
die auch eine große Whiskeyoder<br />
Gin-Auswahl bereithält,<br />
entspannen. Und dies ist die<br />
zweite Botschaft, auf die<br />
Freiburg lange gewartet hat:<br />
Die Möglichkeit, auch nach<br />
einem Konzert etwas zu Essen<br />
zu bekommen, noch dazu<br />
in solch schönem Ambiente,<br />
ist angesichts der Lage des<br />
(Kultur-)Schiffs – zumal in<br />
der Nachbarschaft von Musikhochschule<br />
und Ensemblehaus<br />
– mehr als verlockend.<br />
Eröffnungsshow: 17. Oktober,<br />
20.30 Uhr, „Kulturschiff“,<br />
Gasthaus Schiff, Schwarzwaldstraße<br />
82, Freiburg.<br />
Sämtliche Veranstaltungen<br />
unter: www.freiburgerschiff.<br />
de. Weitere Links: www.zauberzentrumfreiburg.de,<br />
www.<br />
theater-lust.de, www.f-b-a.<br />
org.<br />
Friederike Zimmermann<br />
Bewusstsein für Architektur schaffen<br />
„Gemeinsam(er)“ lautet das Motto der trinationalen Architekturtage <strong>2018</strong><br />
Arthur Crestani: „Bad city dream“, Guraon, Indien, 2017-<br />
Ausstellung im Centre Culturel Français<br />
„Ensemble(s)“. „Gemeinsam(er)“.<br />
Das diesjährige<br />
Motto der trinationalen Architekturtage<br />
am Oberrhein kann<br />
vieles heißen. Und das soll es<br />
auch. Denn die Gestaltung<br />
von Architektur ist immer ein<br />
komplexes Unterfangen: Vom<br />
Architekten über den Bauherren,<br />
die Politiker, Partner,<br />
Ingenieure und – vor allem<br />
und immer mehr – auch die<br />
Bewohner und die Nutzer, für<br />
die ja schließlich gebaut wird.<br />
Die Tendenz zur Demokratisierung<br />
von Architektur also,<br />
wenn man so will. Wie schön.<br />
Denn für Otto Normalbürger<br />
ist Architektur immer irgendwie<br />
einfach da. Und dann soll<br />
man darin wohnen, leben,<br />
arbeiten… Da liegt es doch<br />
nahe, mitzureden und mitzugestalten.<br />
Wie sehr sich die<br />
uns umgebenden Bauten wie<br />
eine Art „Inneneinrichtung“<br />
des eigenen Kosmos auf unser<br />
Befinden auswirken, ist den<br />
wenigsten Menschen bewusst.<br />
Entsprechend bietet das<br />
diesjährige Programm mit zirka<br />
200 Veranstaltungen vom<br />
28. September bis 31. Oktober<br />
wieder etliches für jedermensch:<br />
Das Aneignen öffentlicher<br />
Räume, gemeinsames<br />
Gärtnern, kollektive Wohnraumgestaltung…<br />
In Freiburg<br />
werden wieder mehrere Radtouren<br />
in lockerer Atmosphäre<br />
angeboten („Architektur<br />
mit dem Rad“ 7.<strong>10</strong>., 21.<strong>10</strong>.,<br />
jeweils 14 Uhr und „Space vs.<br />
Place“ 14.<strong>10</strong>., 14 Uhr).<br />
Auch das Kommunale Kino<br />
ist wieder mit zwei Filmen<br />
dabei. Verschiedene Ausstellungen<br />
bieten vertiefte<br />
Einblicke, etwa im Centre<br />
Culturel Français Freiburg<br />
die vierte Ausgabe von „Archifoto<br />
– international awards<br />
of architectural photography“;<br />
ein Wettbewerb, den La<br />
Chambre und das Europäische<br />
Architekturhaus 2017 organisierte,<br />
um den fotografischen<br />
Blick auf Architektur, urbane<br />
Landschaft und die Welt zu<br />
schärfen.<br />
Sehr beliebt sind auch die<br />
Mittagsführungen. Am 12.<strong>10</strong>.<br />
findet eine solche ins Schwarzwaldstadion<br />
des SC Freiburg<br />
statt (mit Rudi Raschke), ein<br />
bauliches Patchwork, das sich<br />
im Laufe der Vereinsgeschichte<br />
an die wachsenden Herausforderungen<br />
immer wieder<br />
anpassen musste. Eine<br />
weitere Mittagsführung<br />
führt am 19.<strong>10</strong>., von<br />
12.30 bis 14 Uhr in die<br />
Lokhalle im Kreativpark;<br />
– eine einzigartige<br />
Location der Freiburger<br />
Industriekultur, deren<br />
1.500 Quadratmeter<br />
großes Areal 120 moderne<br />
und attraktive Arbeitsplätze<br />
vornehmlich<br />
für Kreativschaffende<br />
bietet.<br />
Als absolute Highlights,<br />
vor allem für die<br />
Architektur-Fans, gelten<br />
in diesem Jahr mehrere<br />
Vorträge mit weltweit<br />
bekannten Architekten:<br />
Odile Decq, Kjetil Traedal<br />
Thorsen (Snohetta) und<br />
Daniel Libeskind sprechen<br />
in Strasbourg, Mulhouse und<br />
Offenburg. Der Vortrag „Das<br />
Unfertige bauen“ von Anne<br />
Démians (Paris) findet am<br />
11.<strong>10</strong>., um 20 Uhr (anders als<br />
angekündigt!) im HS <strong>10</strong><strong>10</strong>,<br />
KG I, Universität Freiburg,<br />
statt. Weitere interessante<br />
Veranstaltungen lohnen einen<br />
Abstecher in die rheinische<br />
Umgebung – z.B. das Tankturmfest<br />
in Heidelberg und<br />
nicht zu vergessen die zahlreichen<br />
interessanten Veranstaltungen<br />
in Frankreich,<br />
die teilweise auch für das<br />
deutschsprachige Publikum<br />
ausgerichtet sind.<br />
Noch bis 31.<strong>10</strong>. Das ganze<br />
Programm unter www.europa-archi.eu<br />
Friederike Zimmermann