Berliner Kurier 21.10.2018

REISE
NACHRICHTEN
Opening in Schladming
Hiergehen
Nirgendwo sonst im Wintersportgebiet
Ski amadé
wird der Start in die Skisaison
so rauschend gefeiert
wie in Schladming. Dieses
Jahr kommt unter anderem
die Rockband Die Toten
Hosen, um dem Party-Publikum
so richtig einzuheizen.
Dieses Jahr findet das
Ski Opening Schladming
am 1. Dezember 2018 statt.
Infos: www.skiamade.com
Niedrige Flusspegel
Wegen des Niedrigwassers
vieler Flüsse können derzeit
Kreuzfahrten geändert
oder auch ganz abgesagt
werden. Betroffen von
niedrigen Pegelständen
sind unter anderem Elbe,
Donau und Rhein –nicht
nur, aber auch innerhalb
Deutschlands. Bei Nicko
Cruises zum Beispiel werden
bei 70 bis 80 Prozent
der vom Niedrigwasser betroffenen
Reisen Änderungen
vorgenommen.
Germanen-Museum
Mit 200 Jahren Wander-
Kulturgeschichte befasst
sich das Germanische Nationalmuseum
Nürnberg.
Für die Ausstellung „Wanderland“
vom 29. November
2018 bis 28. April 2019
erschafft das Museum eine
900 Quadratmeter große
Indoor-Wanderlandschaft.
Gezeigt werden u.a. Gemälde
und Skulpturen.
Infos: www.gnm.de
Infos ohne Papier
Die Reederei Hurtigruten
hat angekündigt, die Unterlagen
für alle Reisen mit
Abreise vom 1. Dezember
an nicht mehr in gedruckter
Form zu versenden.
Infos: www.hurtigruten.de
Fragen?
Wünsche?
Tipps?
Foto: zvg Foto: zvg
Tel. 030/23 27 56 98
(Mo.–Fr. 10–15 Uhr)
E-Mail: service-redaktion@berliner-kurier.de
Kinderträume in
Erfüllung
Die Schlümpfe begleiten
die Gäste jeden Abend
zum Essen. Ihre sehr
hohen Stimmen hallen durch
den Flur, der die beiden Bauten
des Kinderhotels am Oberjoch
in Bad Hindelang miteinander
verbindet. Sie rappen, trällern,
jubeln –während ein Dreijähriger
mit dem Schaukelpferd
vorbereitet, dicht gefolgt von
einem größeren Mädchen auf
einem Spielzeugauto. Das Kinderhotel
am Oberjoch im Allgäu
macht einen Spagat. Es soll
ein Paradies für Kinder sein. Also
Eismaschine, Pommes,
längste Wasserrutsche, Spielplätze,
Hüpfpilz, Kartbahn und
Schlumpfmusik. Und ein Erholungsort
für Eltern. Die so
ziemlich von all dem das Gegenteil
brauchen: Whirlpool,
Wolfsbarsch und Stille.
Wenn jemand so einen Spagat
versucht, dann kann das in
einem hoffnungslosen Desaster
enden. Aber es kann auch ein
harmonisches Kunststück dabei
herauskommen. Das Kinderhotel
schafft Letzteres.
Das Essen ist ein gutes Beispiel.
Die Kinder wollen
Pommes und Spaghetti.Die Eltern
wollen Wolfsbarsch und
Prinzessbohnen im Speckmantel.
Im Kinderhotel mit vier
Sternen (und fünf Kinderhotel-
Smileys, was unter den KinderhotelsDeutschlands
sozusagen
mit einer Premium-Krone für
die besten gleichzusetzen ist)
gibt es beides. Eine Eismaschine
mit Smarties und Gummibärchen
zum Verzieren. Aber
eben auch Crème brulée und eine
umfangreiche Weinkarte.
Und was gibt es für die Kinder?
Limonade, und die fließt
Aber auch die Eltern fühlen sich
wohl. DasKinderhotel Oberjoch im
Allgäu schafft den schwierigen
Spagat zwischen den Ansprüchen
großer und kleiner Gäste
zum Selbstzapfen aus etlichen
Brunnen. Schlaraffenland. Die
Kinder können so viel trinken,
als wären sie ein Kamel und
hätten eine sechswöchige Wüstentour
vor der Brust.
Eine Wüstentour ist freilich
nicht zu allen Jahreszeiten zu
befürchten. Denn das Allgäu
und namentlich das Oberjoch
ist gerade im Winter ein beliebtes
Reiseziel. Der Schnee liegt
manchmal meterhoch und 30
Kilometer Pisten warten auf
die sportliche Familie. Auch
das alpine Trainingszentrum
des Deutschen Skiverbandes
hat hier einen von drei
Sitzen deutschlandweit.
Besonders attraktiv
für den Winterurlaub:
Das Konzept des Kinderhotels
verspricht Erholung
ohne Zusatzkosten.
Das heißtnicht nur
Vollverpflegung, sondern
auch Gratis-Skibus
und Gratis-Skipass. Das
macht sich natürlichbei
den Hotelkosten bemerkbar.
Eine vierköpfige
Familie investiert
hier in eine Woche
Winterurlaub etwa 3000 Euro.
Dafür ist das Rundum-Sorglos-
Paket des Hotels bestechend.
Etwas vergessen? Kein Problem.
Eigentlich ist alles da. Ein
Snowboard? Gibt's im hoteleigenen
Skiverleih. Einen Kinderwagen?
Bei den Betreuern
für U3. Fläschchenwärmer? An
der Rezeption. Babybrei? Natürlich
am Büffet und zwar in
allen Sorten und großen Mengen.
Eine Zahnbürste? Fragen
Sie die nette Frau am Empfang.
Ein Fußsack für die kalten Kinderfüße?
Ist selbstverständlich
für alle Gäste vorrätig. Vielleicht
ein Luftbefeuchter? Ein
Babyphone? Kommt sofort.
Ebenso wie Windeln und
Feuchttücher.
Die Kinder haben nach dem
Skifahren noch Kraft zum Spielen?
Und die Eltern wollen nur
noch in die Sauna oder in den
Whirlpool? Das Kinderhotel
probt wieder den Spagat. Es
gibt Indoor-Freizeit in jede
Richtung. Eine Kartbahn, eine
Bowlingbahn, eine Softplayanlage,
ein Kino, ein Theater, im
Sommer draußen eine Hüpfburg,
einen Kletterwald, den
DasPanoramahotel ist
umgeben voneiner malerischen
Berglandschaft.
Streichelzoo und die längste
Hotel-Wasserrutsche Deutschlands.
Dazu –und das ist das
Entscheidende für das Gelingen
dieses Spagats –ein Betreuungsangebot
für verschiedene
Altersgruppen an sieben Tagen
dieWoche. Es geht hier also alles
gleichzeitig: Die Kinder
können spielen, die Eltern Bundesliga
per Sky gucken. Danach
in den Whirlpool oder in die
Sauna.
Natürlich machen nicht alle
Kinder alles mit. Aber die Betreuer
bemühen sich um die
Kleinsten. Und um schnell ins
Wellnessbadzuspringen, nach
draußen zutauchen, den Kopf
aus dem dampfenden Wasser
zu strecken –umgeben von glitzerndem
Schnee und leuchtenden
Sternen –dafür reicht es eigentlich
immer.
Und selbst derjenige, der ganz
kleine Kinder nicht indie Betreuung
geben will, hat wenig
Stress.Dann nimmterdas Baby
einfach mit in den Whirlpool.
Und blubbert es dem tiefen
Schlaf entgegen.
Fazit: Selbst wer Pauschalreisen
nicht buchen würde, kann
die Vorzüge des Kinderhotels
sehr schätzen. Der Spagat zwischen
tobenden Kindern und
anspruchsvollen Erwachsenen
gelingt imKinderhotel Oberjoch
so elegant, dass wirklich
alle entspannen können und
Spaß haben. Der Preis ist natürlich
entsprechend. Da muss einem
ein Wochenende im
Schnee schon so viel Wert sein
wie eine Woche Sommerurlaub
per Flugzeug. Auf die Kinderfrage:
„Fahren wir nächstes
Wochenende wieder ins Kinderhotel?“
kann man deshalb
nicht ganz so großzügig antworten.
Aber irgendwann sollte man
zurückkommen. Spätestens
dann, wenn die Erinnerungen
zur Sehnsucht werden. Nach
dem klaren Winterhimmel
über dem Außenpool und dem
sehr geräumigen Appartement
mit Kuschelecke und riesigem
Balkon und zwei Bädern und
Sky-Abo. Und, und, und. Das
Angebot scheint hier quasi nie
zu Ende zu sein. Und es kannja
immer noch etwas kommen...
Claudia Lehnen