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Berliner Kurier 21.10.2018

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42 PANORAMA BERLINER KURIER, Sonntag, 21. Oktober 2018*<br />

Happy<br />

Schlumpfday!<br />

Alles Schlumpfige<br />

zum 60.<br />

Vor60Jahren<br />

entwarfPierre<br />

Culliford<br />

(1928–1992),<br />

der sich als<br />

Zeichner den<br />

Namen Peyo<br />

gab, die<br />

Schlümpfe.<br />

Die kleinen blauen Wesen starteten ihreKarriereals<br />

als<br />

Nebenfiguren. Heute sind sie ein Verkaufsschlager<br />

Fotos: dpa, obs/DisneyChannel<br />

Brüssel –Sie sind klein und<br />

blau und tragen weiße Zipfelmützen.<br />

Besonders Kinder lieben<br />

sie seit Generationen. Die<br />

Schlümpfe feiern ihren 60. Geburtstag.<br />

Zum ersten Mal<br />

tauchten die fröhlichen Kerlchen<br />

am 23. Oktober 1958 auf,<br />

zunächst als Nebenfiguren im<br />

belgischen Comic „Johan et<br />

Pirlouit“ (Johann und Pfiffikus).<br />

Dann widmete ihr belgischer<br />

Erfinder Pierre Culliford<br />

alias Peyo ihnen eine<br />

eigene Reihe für verrückte<br />

Abenteuer.<br />

Heute kennt sie fast<br />

jedes Kind – und das<br />

nicht nur in Europa.<br />

„Wir können auf jeden Fall<br />

von Globalisierung sprechen“,<br />

sagt Véronique Culliford, die<br />

Tochter von Peyo. Seit dessen<br />

Tod 1992 führt sie mit<br />

ihrer Mutter und ihrem<br />

Bruder sein Werk weiter.<br />

Nicht nur in Europa seien<br />

die Schlümpfe populär,<br />

sagt Culliford, sondern<br />

auch in China, Indien,<br />

Russland und Lateinamerika.<br />

Die Schlümpfe<br />

sind weltweit ein Verkaufsschlager<br />

mit Einzelhandelsumsätzen<br />

von jährlich einer Milliarde<br />

Euro geworden.<br />

Ein Meilenstein<br />

beim Siegeszug<br />

um die Welt war<br />

1975 der Film „Die<br />

Schlümpfe und die Zauberflöte“.<br />

In den 80er-Jahren folgte<br />

eine TV-Serie mit 270 Episoden,<br />

die mehrere Emmy-Auszeichnungen<br />

erhielt.<br />

Culliford verrät: Eine<br />

neue Fernsehserie<br />

soll<br />

2021 veröffentlicht<br />

werden.<br />

Diesmal am<br />

Computer in 3D animiert wie<br />

der Film „Die Schlümpfe –<br />

Das verlorene Dorf“ von 2017.<br />

In Deutschland zeigt der KiKa,<br />

der Kinderkanal<br />

von ARD<br />

und ZDF,<br />

die Serie.<br />

Zu verdanken<br />

ist der jahrzehntelange<br />

Erfolg der<br />

Schlümpfe zuallererst<br />

der Leidenschaft<br />

ihres Erfinders Peyo. In den<br />

Kindheitserinnerungen<br />

seiner<br />

Tochter<br />

ist<br />

ihr Vater meist am<br />

Zeichentisch. Dazu kümmerte<br />

er sich persönlich<br />

um Verträge<br />

und das Geschäft<br />

mit den Schlümpfen.<br />

„Er wurde besessen<br />

von<br />

den Charakteren,<br />

weil er alles<br />

kontrollieren<br />

wollte“, erinnert<br />

sich seine Tochter.<br />

Bis zu seinem Tod<br />

arbeitete Peyo unablässig<br />

an neuen Zeichnungen,<br />

Szenen und<br />

Geschichten.<br />

Auch heute<br />

noch<br />

werden die Comics wie früher<br />

zuerst auf Papier gezeichnet.<br />

Erst später verfeinern die<br />

Zeichner die Figuren dann am<br />

Computer. Sie arbeiten in einem<br />

kleinen Büro südlich von<br />

Brüssel und versuchen dabei,<br />

Peyos Original so nahe wie<br />

möglich zu kommen.<br />

Mit dieser Leidenschaft<br />

ist eine ganze<br />

Schlumpf-Welt entstanden,<br />

mit 100 verschiedenen<br />

Schlümpfen. Ihrem<br />

Vater, sagt Cullliford, habe der<br />

Überraschungsschlumpf am<br />

besten gefallen. Er verteilt explodierende<br />

Geschenkpakete.<br />

Die Tochter bevorzugt die ursprünglich<br />

einzige Frau –<br />

Schlumpfine.<br />

Dass es lange nur eine<br />

weibliche Protagonistin<br />

im Schlumpf-Dorf gab,<br />

hat den Machern Kritik<br />

eingebracht. Im Film<br />

„Die Schlümpfe – Das<br />

verlorene Dorf“ tauchten<br />

dann weitere weibliche<br />

Schlümpfe auf.<br />

Auf Facebook haben die<br />

Schlümpfe fast 14 Millionen<br />

Fans, es gibt über 40 Youtube-<br />

Kanäle mit Videos der blauen<br />

Kerlchen. Und Lizenzprodukte<br />

gibt es sogar zum Essen. Nach<br />

Angaben von Cullifords Firma<br />

wird jede Minute irgendwo auf<br />

der Welt ein Schlumpf-Fruchtgummi<br />

verspeist.

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