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MUSIK<br />
INTERVIEW<br />
CONCHITA<br />
„Dem Lied ‚Moonraker‘ bin<br />
ich geradezu verfallen“<br />
FOTO: CHRISTIAN FISCHER<br />
FOTO: M. MORIANZ<br />
Zusammen mit den Wiener<br />
Symphonikern präsentiert<br />
Conchita Ende Oktober das Album<br />
„From Vienna With Love“, auf dem<br />
die ESC-Diva, die LGBTIQ*-Ikone,<br />
ihre Erfolge singt: große Balladen<br />
und Diven-Klassiker.<br />
Wie kam es zu der Idee, ein Album<br />
mit solch einem großen und renommierten<br />
Orchester aufzunehmen?<br />
Ich habe mit den Wiener Symphonikern<br />
vor einem Jahr die Wiener Festwochen eröffnet,<br />
das war eine große TV-Produktion.<br />
Und es war, inklusive einer Woche Proben,<br />
eine sehr gute Zusammenarbeit – und ein<br />
sehr erfolgreicher Abend. Da kam die Idee<br />
auf: Warum nicht erneut etwas zusammen<br />
machen?<br />
Waren die gleich Feuer und Flamme?<br />
Es wurde sofort Interesse bekundet, was<br />
mich sehr geehrt hat, da ich großen Respekt<br />
vor der klassischen Musik und auch<br />
vor den Wiener Symphonikern<br />
habe. Ich war<br />
freudig überrascht!<br />
War das Arbeiten im<br />
Studio dadurch ein<br />
anderes als bei deinem<br />
ersten Album?<br />
Nun, es wurde getrennt<br />
aufgenommen, ich<br />
konnte mich also ins<br />
gemachte Bett legen, um zu singen. Ich<br />
war aber bei den Orchesteraufnahmen<br />
dabei, es ist einfach toll zu hören, dass ein<br />
ganzes Orchester an einem Freitagnachmittag<br />
für einen spielt! (grinst) Der Sound<br />
organischer Klangkörper ist mit Elektronik<br />
nicht zu vergleichen ...<br />
Kommt also mehr mit „richtigen<br />
Instrumenten“ von dir?<br />
Nun, es hat alles etwas für sich. Auch<br />
elektronische Musik liegt mir am Herzen,<br />
mein musikalisches Interesse reicht von<br />
Céline Dion bis Björk.<br />
Knefs „Für mich soll’s rote Rosen<br />
regnen“ ist auch auf dem Album.<br />
Bist du ein Fan?<br />
Zu Hildegard Knef: Ihre Stimme, ihre<br />
Persönlichkeit hat mich schon von klein<br />
auf begeistert. Wenn ich dieses Lied singe<br />
– und ich weiß, dass das viele für sich so<br />
empfinden –, fühlt es sich an, als ob es für<br />
mich geschrieben worden wäre. Ich wollte<br />
dieses Lied unbedingt auf dem Album<br />
haben! Außerdem habe ich eine liebevolle<br />
Fehde mit meiner Großmutter,<br />
die mir nach Konzerten<br />
immer sagt, dass<br />
ich wunderschön singe,<br />
aber sie nichts versteht<br />
… daher gibt es immer<br />
ein Lied auf Deutsch, das<br />
zieht sich gerade durch.<br />
Und wie kamst du<br />
auf „Moonraker“, ein<br />
Shirley-Bassey-Lied, das viele vergessen,<br />
obwohl es ein Hit war?<br />
Ich bin ein riesiger James-Bond-Filmmusik-Fan,<br />
nicht so von den Filmen,<br />
die langweilen mich eher ... Dem Lied<br />
„Moonraker“ bin ich geradezu verfallen,<br />
es ist sozusagen, bei aller Ehrfurcht, das<br />
Wiegenlied der James-Bond-Lieder, da es<br />
sehr lieblich ist.<br />
Welches Lied auf dem Album sollte<br />
man unbedingt anhören?<br />
„Have I Ever Been in Love“, es ist eines der<br />
Lieder, die ich mitgeschrieben habe. Das<br />
Stück stellt diese große Frage, ob man je<br />
wirklich geliebt hat, daraus ergeben sich<br />
auch immer große Gespräche im Freundeskreis.<br />
Der Advent und Weihnachten nahen,<br />
freust du dich drauf?<br />
Ich LIEBE diese Zeit! Mit dem Konzept,<br />
das die katholische Kirche uns vorlebt,<br />
kann ich weniger anfangen, aber ich nutze<br />
alles drumherum! Ich baue da meine eigene<br />
Welt in meiner Wohnung. Ich liebe das<br />
Gefühl, ich liebe es auch, wie Weihnachten<br />
riecht. (lacht)<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
Conchita & Band – „So weit so gut“<br />
Best Of Live 2014 – <strong>2018</strong><br />
18.11. Erlwein Capitol, Dresden