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Achtung! Warum Unternehmen Menschenrechte beachten müssen

Bei Menschenrechten geht es um Würde und Achtung. Daran haben sich auch Unternehmen und Staaten zu halten. Aber tun sie das auch? Die aktuelle Ausgabe des Wirtschaftsmagazins UmweltDialog lotet auf 84 Seiten die vielen Facetten des hochaktuellen und brisanten Themas Menschenrechte aus.

Bei Menschenrechten geht es um Würde und Achtung. Daran haben sich auch Unternehmen und Staaten zu halten. Aber tun sie das auch? Die aktuelle Ausgabe des Wirtschaftsmagazins UmweltDialog lotet auf 84 Seiten die vielen Facetten des hochaktuellen und brisanten Themas Menschenrechte aus.

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<strong>Menschenrechte</strong><br />

und das ist in vielen Religionen auch<br />

ausdrücklich so geschehen.<br />

Der Menschenrechtsbegriff hat sich<br />

über die Zeit entwickelt. Anfangs<br />

ging es um die Unversehrtheit als<br />

Bürger, dann kamen Forderungen<br />

nach Wahlrecht und Mitbestimmung.<br />

Heutzutage reden wir vor allem über<br />

eine Individualisierung von Rechten.<br />

Das lässt sich aber nicht endlos ausdehnen:<br />

Ab wann geht das Recht des<br />

Einzelnen zu Lasten der Rechte der<br />

Gemeinschaft?<br />

Dafür <strong>müssen</strong> wir einen näheren<br />

Blick auf verschiedene Traditionen<br />

des freiheitlichen Denkens werfen: Es<br />

ist richtig, dass <strong>Menschenrechte</strong> heute<br />

in nachmodernen Zeiten über das<br />

Freiheitsprinzip begründet werden<br />

<strong>müssen</strong>, aber darin eben auch ihre<br />

Grenzen haben. Mehr noch: Meine<br />

Freiheit findet in der Freiheit des anderen<br />

nicht nur ihre Grenze, sondern<br />

eben auch ihren Grund, der sie verantwortlich<br />

ausrichtet.<br />

Das <strong>müssen</strong> Sie uns bitte näher erläutern!<br />

Foto: Marion Lenzen<br />

Wir folgen nicht einfach nur einem Dono-harm-Prinzip,<br />

sondern wir leben im<br />

Idealfall auf Basis eines würdevollen<br />

Miteinanders, das die Autonomie des<br />

jeweils Anderen anerkennt. Das gilt<br />

übrigens für alle Personen und deshalb<br />

auch für entfernt lebende Andere<br />

und zukünftige Generationen. Dieser<br />

Punkt wird, glaube ich, oft übersehen,<br />

wenn man eine rein individualistische<br />

oder materialistische Freiheitsvorstellung<br />

hat. Ich nenne das eine rein<br />

quantitative Freiheitstheorie. In diesen<br />

Theorien wird Freiheit beschrieben<br />

als ein „Je mehr, desto besser“,<br />

das nach immer mehr Optionen der<br />

privaten Verfügungsmacht sucht und<br />

nur darin Freiheit gesteigert sieht. Die<br />

Anderen kommen dann meist nur als<br />

Störer oder Beschränker meiner Freiheit<br />

in den Blick.<br />

>><br />

Ausgabe 10 | November 2018 | Umweltdialog.de<br />

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