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Achtung! Warum Unternehmen Menschenrechte beachten müssen

Bei Menschenrechten geht es um Würde und Achtung. Daran haben sich auch Unternehmen und Staaten zu halten. Aber tun sie das auch? Die aktuelle Ausgabe des Wirtschaftsmagazins UmweltDialog lotet auf 84 Seiten die vielen Facetten des hochaktuellen und brisanten Themas Menschenrechte aus.

Bei Menschenrechten geht es um Würde und Achtung. Daran haben sich auch Unternehmen und Staaten zu halten. Aber tun sie das auch? Die aktuelle Ausgabe des Wirtschaftsmagazins UmweltDialog lotet auf 84 Seiten die vielen Facetten des hochaktuellen und brisanten Themas Menschenrechte aus.

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<strong>Menschenrechte</strong><br />

Unternehmerisches Engagement:<br />

Wo Kinder noch Kinder<br />

bleiben dürfen<br />

Die Einhaltung der Kinderrechte vor allem in außereuropäischen Produktionsländern ist für<br />

<strong>Unternehmen</strong> oft schwer zu kontrollieren. Schuld daran sind unter anderem intransparente<br />

Lieferketten und die mangelnde Umsetzung entsprechender Gesetze. Dass es aber durchaus<br />

möglich ist, das Risiko der Kinderarbeit innerhalb des Wertschöpfungsprozesses zu reduzieren,<br />

zeigen die <strong>Unternehmen</strong> Merck, Tchibo und toom Baumarkt. Sie engagieren sich unter<br />

anderem in Indien, Guatemala und China für bessere Arbeitsbedingungen und vor allem die<br />

Einhaltung der Kinderrechte.<br />

Fotos oben / unten: Merck / Vivek Sharma<br />

Bildung statt Glitzer: Mercks<br />

Einsatz in Indien<br />

Glimmer (engl. Mica) ist einer der<br />

Hauptrohstoffe für schimmernden<br />

Lidschatten oder Autolack. Merck<br />

nutzt das Mineral für seine Effektpigmente,<br />

die auch in der Elektroindustrie<br />

zum Einsatz kommen. Der<br />

Rohstoff stammt dabei vor allem aus<br />

zwei Provinzen in Indien. 2008 stellte<br />

man bei Merck fest, dass viele junge<br />

Menschen in der Region keine Schule<br />

besuchen, sondern mit ihren Eltern<br />

zusammen Glimmer vom Boden stillgelegter<br />

Minen sammeln. Für das <strong>Unternehmen</strong><br />

ein klarer Verstoß gegen<br />

die <strong>Unternehmen</strong>swerte, das Kinderarbeitsverbot<br />

und die Prinzipien der<br />

Menschenrechts-Charta: „Die Einhaltung<br />

grundlegender Arbeitsstandards<br />

bei unseren Lieferanten hat für uns<br />

höchste Priorität. Durch eine tiefgreifende<br />

Umstellung unserer Lieferkette<br />

haben wir Maßnahmen ergriffen mit<br />

dem Ziel, Kinderarbeit im Glimmerabbau<br />

dauerhaft zu unterbinden. Das<br />

Thema liegt uns sehr am Herzen,<br />

deshalb waren wir auch bereit, eine<br />

treibende Rolle bei der Responsible<br />

Mica Initiative zu übernehmen“, erklärt<br />

Friedhelm Felten, Leiter der Geschäftseinheit<br />

Surface Solutions bei<br />

Merck.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> hat nicht nur seine<br />

Lieferkette komplett umgestellt, es<br />

setzt sich außerdem dafür ein, die Arbeitsbedingungen<br />

der Minenarbeiter<br />

in Indien zu verbessern. Das Engagement<br />

bezieht auch Chancen auf Bildung<br />

und bessere Gesundheit mit ein:<br />

In der Provinz Jharkhand finanziert<br />

Merck drei Schulen, die von der Organisation<br />

IGEP betrieben werden. Mehr<br />

als 500 Kinder und Jugendliche sind<br />

in diesen Schulen eingeschrieben. Auf<br />

dem Stundenplan stehen zum Beispiel<br />

Aufklärung über Hygiene und Gesundheit.<br />

Außerdem werden Kurse für das<br />

Schneider- und Schreinerhandwerk<br />

angeboten. An einer vierten Schule,<br />

die von einem der Glimmer-Lieferanten<br />

im Jahr 2014 eröffnet wurde, hat<br />

Merck 2017 an 200 Kinder Stipendien<br />

vergeben.<br />

62 Ausgabe 10 | November 2018 | Umweltdialog.de

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