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Achtung! Warum Unternehmen Menschenrechte beachten müssen

Bei Menschenrechten geht es um Würde und Achtung. Daran haben sich auch Unternehmen und Staaten zu halten. Aber tun sie das auch? Die aktuelle Ausgabe des Wirtschaftsmagazins UmweltDialog lotet auf 84 Seiten die vielen Facetten des hochaktuellen und brisanten Themas Menschenrechte aus.

Bei Menschenrechten geht es um Würde und Achtung. Daran haben sich auch Unternehmen und Staaten zu halten. Aber tun sie das auch? Die aktuelle Ausgabe des Wirtschaftsmagazins UmweltDialog lotet auf 84 Seiten die vielen Facetten des hochaktuellen und brisanten Themas Menschenrechte aus.

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Renaturierung<br />

Bergwerksbetreiber wie MRN<br />

kümmern sich darum, dass der<br />

für den Rohstoffabbau gerodete<br />

Regenwald wieder aufgeforstet<br />

wird: „Für die Renaturierung<br />

wird der zuvor abgetragene<br />

Oberboden, der neben Samen<br />

und auskeimungsfähigen<br />

Pflanzenteilen noch viel organisches<br />

Material wie Wurzelreste,<br />

Äste und Baumstämme enthält,<br />

wiederverwendet und mit in<br />

Gewächshäusern angezogenen<br />

Setzlingen heimischer Baumarten<br />

bepflanzt“, erläutert die<br />

Studie von adelphi. Das Problem:<br />

Eine vollständige Wiederherstellung<br />

der Biodiversität ist<br />

nicht möglich.<br />

er fungiert auch als wichtiger Speicher von Kohlendioxid“,<br />

heißt es in der adelphi-Studie. „Als Quelle eines Fünftels<br />

der weltweiten Süßwasserressourcen spielt der Amazonas<br />

zudem eine kritische Rolle bei der Regulierung des globalen<br />

und regionalen Klimas.“ Die weitflächige Rodung des<br />

tropischen Regenwaldes würde sich laut Studie global auswirken,<br />

die Folgen wären nicht abschätzbar.<br />

Für den Bauxitbergbau und die Energieversorgung der<br />

Aluminiumschmelzen war und ist der Verlust primären<br />

Regenwaldes jedoch unausweichlich. Das hat unterschiedliche<br />

Gründe: So <strong>müssen</strong> die Bäume wegen der Tagebauflächen<br />

gerodet werden. Angaben von Rettet den Regenwald<br />

zufolge werden noch heute jährlich 100 Hektar Tropenwald<br />

für die seit 1979 bestehende Mine von Porto Trombetas<br />

gefällt. Die Pflanzen fallen zudem dem Ausbau der<br />

Arbeitersiedlungen und der Infrastruktur – dazu gehören<br />

auch Straßen zum Transport des Rohstoffs – zum Opfer.<br />

Der Straßenbau wiederum befördert den illegalen Holzeinschlag,<br />

weil Holzfäller auf befestigten Straßen leichter entlegene<br />

Gebiete erreichen und die gefällten Bäume abtransportieren<br />

können.<br />

Der Prozess frisst eine Menge Energie: „Die Aluminiumherstellung<br />

ist die energieintensivste Industriebranche<br />

weltweit und zählt zu den größten Energieverbrauchern<br />

der Erde“, so die adelphi-Studie weiter. Demnach entfielen<br />

2013 über sieben Prozent des weltweiten industriellen<br />

Stromverbrauchs auf die Aluminiumschmelzen. „Damit für<br />

die Aluminiumproduktion und andere energieintensive<br />

Industriezweige genug Energie zur Verfügung steht, muss<br />

der Energiesektor jährlich um 6,5 Prozent wachsen.“<br />

Auf Kosten des Regenwaldes und des Klimas<br />

Dafür setzt Brasilien vor allem auf Staudämme und<br />

Wasserkraft als Energiequelle. Zusammen mit<br />

dem Bergbau hat dieser Trend aber weitreichende<br />

Folgen für Mensch und Natur. Das zeigen die<br />

Entwicklungen der letzten Jahrzehnte in Pará<br />

deutlich. Mit dem Bauxitbergwerk von Porto<br />

Trombetas von MRN bei Oriximiná befindet sich<br />

hier das weltweit drittgrößte seiner Art. Gleichzeitig<br />

weist Pará den Großteil des Amazonasgebietes<br />

auf. „Der Amazonas ist nicht nur aufgrund seiner Biodiversität<br />

ein Ökosystem von globaler Bedeutung, sondern<br />

Foto: shutterstock.com<br />

70 Ausgabe 10 | November 2018 | Umweltdialog.de

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