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Achtung! Warum Unternehmen Menschenrechte beachten müssen

Bei Menschenrechten geht es um Würde und Achtung. Daran haben sich auch Unternehmen und Staaten zu halten. Aber tun sie das auch? Die aktuelle Ausgabe des Wirtschaftsmagazins UmweltDialog lotet auf 84 Seiten die vielen Facetten des hochaktuellen und brisanten Themas Menschenrechte aus.

Bei Menschenrechten geht es um Würde und Achtung. Daran haben sich auch Unternehmen und Staaten zu halten. Aber tun sie das auch? Die aktuelle Ausgabe des Wirtschaftsmagazins UmweltDialog lotet auf 84 Seiten die vielen Facetten des hochaktuellen und brisanten Themas Menschenrechte aus.

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<strong>Menschenrechte</strong><br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

als wir vor längerer Zeit für diese<br />

Ausgabe das Thema <strong>Menschenrechte</strong><br />

planten, hatten wir eigentlich „nur“<br />

den 70. Jahrestag der Allgemeinen<br />

Deklaration der <strong>Menschenrechte</strong><br />

am 8. Dezember im Kopf. Wir hätten<br />

nicht gedacht, dass <strong>Menschenrechte</strong><br />

als Thema so viel politische Brisanz<br />

und Aktualität bekommt, so viel im<br />

Positiven wie auch im Negativen passiert.<br />

Unsere Ausgabe will versuchen,<br />

hier etwas Struktur in die Menschenrechtsdebatte<br />

zu bringen, wobei wir<br />

den Fokus darauf legen, welche Rolle<br />

<strong>Unternehmen</strong> dabei spielen.<br />

Reden wir über Positives: Die <strong>Menschenrechte</strong><br />

haben sich definitiv weiterentwickelt.<br />

Es geht nicht mehr<br />

nur um minimale Bürgerrechte wie<br />

Unversehrtheit und Rechtsbeistand,<br />

sondern auch um soziale Anspruchsund<br />

Teilhaberechte und immer öfter<br />

um Selbstbestimmungsrechte. Wegweisend<br />

sind hier auch die Arbeiten<br />

des Harvard-Professors und UN-<br />

Sonderbeauftragten John Ruggie: Die<br />

„UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und<br />

<strong>Menschenrechte</strong>“ – oft auch einfach<br />

Ruggie-Principles genannt – bilden einen<br />

konsensfähigen Rahmen zur<br />

menschenrechtlichen Regulierung von<br />

<strong>Unternehmen</strong>.<br />

Reden wir über Negatives: Das ist oftmals<br />

die gelebte Praxis. Da werden<br />

unliebsame Journalisten in Konsulaten<br />

und auf der Straße umgebracht,<br />

in Nordafrika gibt es wieder Sklavenmärkte,<br />

Konzerne machen mit Schurkenstaaten<br />

beste Geschäfte, und auf<br />

unseren Feldern schuften Arbeiter unter<br />

bescheidensten Bedingungen. Die<br />

Wörter <strong>Menschenrechte</strong> und Missachtung<br />

<strong>müssen</strong> leider noch allzu oft<br />

in einem Satz genannt werden.<br />

Sowohl Staat als auch Zivilgesellschaft<br />

drängen beim Thema <strong>Menschenrechte</strong><br />

zunehmend auf gesetzliche Regelungen.<br />

Das ist aus den Erfahrungen,<br />

die wir machen, sicher auch verständlich.<br />

Aber am Ende reichen Gesetze<br />

alleine nicht aus: Der frühere Richter<br />

am Bundesverfassungsgericht,<br />

Ernst-Wolfgang Böckenförde hat das<br />

in einem nach ihm benannten Dilemma<br />

sehr gut auf den Punkt gebracht:<br />

„Der freiheitliche, säkularisierte Staat<br />

lebt von Voraussetzungen, die er selbst<br />

nicht garantieren kann.“ Er hängt also<br />

davon ab, dass alle in diesem Staat mit<br />

ihrem Verhalten und ihrer Lebensweise<br />

diesen liberalen Staat ermöglichen,<br />

und zwar proaktiv und freiwillig.<br />

<strong>Menschenrechte</strong> gehören nicht in gedruckte<br />

Deklarationen oder Gesetzestexte,<br />

sondern in den täglich gelebten<br />

Alltag!<br />

Viel Spaß beim Lesen wünscht im<br />

Namen der gesamten Redaktion Ihr<br />

Dr. Elmer Lenzen<br />

Chefredakteur<br />

Die nächste Ausgabe<br />

UmweltDialog erscheint am<br />

17.05.2019

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