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Achtung! Warum Unternehmen Menschenrechte beachten müssen

Bei Menschenrechten geht es um Würde und Achtung. Daran haben sich auch Unternehmen und Staaten zu halten. Aber tun sie das auch? Die aktuelle Ausgabe des Wirtschaftsmagazins UmweltDialog lotet auf 84 Seiten die vielen Facetten des hochaktuellen und brisanten Themas Menschenrechte aus.

Bei Menschenrechten geht es um Würde und Achtung. Daran haben sich auch Unternehmen und Staaten zu halten. Aber tun sie das auch? Die aktuelle Ausgabe des Wirtschaftsmagazins UmweltDialog lotet auf 84 Seiten die vielen Facetten des hochaktuellen und brisanten Themas Menschenrechte aus.

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<strong>Menschenrechte</strong><br />

Kinder und keine andere Wahl“, sagt<br />

Zapfenpflücker Michail Murusidse<br />

gegenüber der Märkischen Allgemeine,<br />

der sonst eigentlich als Bäcker<br />

arbeitet: „Selbst wenn ich nur 40 Cent<br />

für ein Kilogramm bekomme, ist es<br />

ein stabiles Einkommen.“<br />

Faire Weihnachten mit toom<br />

Weil toom für die Arbeiter faire Bedingungen<br />

und vor allem mehr Sicherheit<br />

schaffen möchte, arbeitet die<br />

Baumarktkette mit der dänischen Organisation<br />

Fair Trees zusammen. Um<br />

einen Eindruck von den Verhältnissen<br />

vor Ort zu gewinnen, hat toom im<br />

Jahr 2017 die Stiftung nach Georgien<br />

begleitet. Daraus entwickelte sich ein<br />

Maßnahmenkatalog, der den Zapfenpflückern<br />

und deren Familien helfen<br />

soll: „Die Idee hinter Fair Trees ist, die<br />

konventionelle Christbaumproduktion<br />

in eine nachhaltige, ethisch vertretbare<br />

Richtung zu bringen. Wir wollen das<br />

Alltagsleben der vielen Menschen verbessern,<br />

die entlang der Wertschöpfungskette<br />

eines Christbaums beschäftigt<br />

sind“, erläutert Marianne Bols,<br />

Gründerin und Vorstandsmitglied der<br />

Stiftung „Fair Trees Fund“, im Interview<br />

mit der Plattform Biorama. Jeder<br />

ihrer Zapfenpflücker absolviert im<br />

Vorfeld der Ernte ein fünftägiges Klettertraining<br />

und muss im Anschluss<br />

eine Prüfung ablegen. Außerdem erhalten<br />

die Arbeiter eine professionelle<br />

Kletterausrüstung und sind während<br />

der Erntezeit unfallversichert. Sollte<br />

es doch zu Unfällen kommen, sorgen<br />

extra eingerichtete Rettungsrouten<br />

dafür, dass schnell geholfen werden<br />

kann. Im Erste-Hilfe-Kurs des Roten<br />

Kreuzes erlernen die Erntehelfer zudem<br />

bereits das Verhalten bei Unfällen.<br />

Faire Löhne und eine ganzjährige<br />

Krankenversicherung für die gesamte<br />

Familie gehören ebenfalls zum Programm<br />

von Fair Trees. Zusätzlich können<br />

auch die Familienangehörigen an<br />

einem Erste-Hilfe-Kurs zum Thema<br />

„Child Care“ teilnehmen.<br />

Bessere Gesundheit und Bildung<br />

Wie wird das finanziert? Für jeden gekauften<br />

Fair Trees-Baum unterstützt<br />

toom die Stiftung bei der Umsetzung<br />

sozialer Projekte in der Region Racha.<br />

So ist unter anderem eine Zahnarztpraxis<br />

für Kinder entstanden, die in<br />

einer Grundschule eingerichtet wurde.<br />

Fair Trees stattet die Schulen zudem<br />

mit Computern und Sportgeräten<br />

aus. Außerdem vergibt die Stiftung<br />

Stipendien an Kinder und Jugendliche.<br />

„Indem wir Fair Trees unterstützen,<br />

verbessern wir nicht nur die Arbeitsbedingungen<br />

der Erntehelfer sondern<br />

fördern auch die Bildungschancen der<br />

Kinder und Jugendlichen und leisten<br />

einen Beitrag zur wirtschaftlichen und<br />

sozialen Entwicklung der Region“,<br />

toom setzt sich in Zusammenarbeit<br />

mit Fair Trees dafür ein, dass die<br />

Erntehelfer gesichert und versichert<br />

sind.<br />

heißt es von Kai Battenberg, Fachbereichsleiter<br />

Nachhaltigkeit Ware bei<br />

toom.<br />

Alle Nordmanntannen, die der Baumarkt<br />

verkauft, tragen sowohl das<br />

Fair Trees-Etikett als auch das PRO<br />

PLANET-Label, welches nachhaltigere<br />

Produkte bei toom auszeichnet. Da<br />

die Samen einige Jahre benötigen, um<br />

zu einem Weihnachtsbaum heranzuwachsen,<br />

pflanzt toom ab diesem Jahr<br />

für jede verkaufte Nordmanntanne<br />

aus herkömmlicher Anzucht einen<br />

Weihnachtsbaum aus fairer Ernte<br />

nach. Auch von prominenter Seite erhält<br />

das Engagement Unterstützung:<br />

„Ich bin hingerissen, dass Fair Trees<br />

die armen Zapfenpflücker in Georgien<br />

erreicht hat. Es ist ein wunderbares<br />

Projekt, das das Leben vieler Menschen<br />

in abgelegenen Gegenden Georgiens<br />

verbessert – dem Land, in dem ich<br />

geboren wurde“, schwärmt etwa die<br />

Sängerin Katie Melua gegenüber dem<br />

Blog Veganettes. f<br />

Ausgabe 10 | November 2018 | Umweltdialog.de<br />

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