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KEM Konstruktion 04.2017

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AUTOMATISIERUNG<br />

ELEKTROTECHNISCHE BAUELEMENTE<br />

Schutzschalter stellen die Energie- und Netzversorgung durch USV-Anlagen sicher<br />

Spannungsausfälle wirksam verhindern<br />

Das Thema Energiesicherheit spielt in der Industrie eine zunehmend wichtige Rolle und wird entsprechend intensiv<br />

diskutiert. Die Energiewende sowie der wachsende Anteil erneuerbarer Energien unterstützen diese Entwicklung.<br />

Zur Produktion von Gütern, zur Erzeugung und Verarbeitung von Daten sowie zur Kommunikation wird Energie<br />

benötigt. Bleiben jedoch aufgrund von Stromausfällen ganze Anlagen stehen oder gehen wichtige Daten verloren,<br />

tritt meist ein erheblicher Schaden ein. Der Einsatz einer AC-USV-Anlage kann hier Abhilfe schaffen. Dabei<br />

sorgt die Electronic Breaker Unit von E-T-A für die sichere Abschaltung der Verbraucher im Kurzschlussfall.<br />

Tobias Prem, Produkt Manager Industrie, Energie & Equipment, E-T-A Elektrotechnische Apparate<br />

Bild: E-T-A<br />

Durch den Einsatz einer USV lassen sich Ausfälle vermeiden. So<br />

argumentieren zumindest viele Industrieunternehmen. Auch<br />

deshalb ist der Einsatz einer unterbrechungsfreien Stromversorgung<br />

aus der Chemie-, Pharma-, oder Automobilindustrie, aus der<br />

Energie- und Gebäudetechnik aber auch aus der Telekommunikation<br />

nicht mehr wegzudenken. USV-Anlagen stellen die Energieversorgung<br />

bei Netzausfall oder Netzschwankung sicher und schützen vor<br />

Datenverlust – möchte man meinen…<br />

Bei zu hoher Belastung durch einen Kurzschluss wird die maximale<br />

Belastungsgrenze der USV schnell überschritten. Die gesamte USV<br />

schaltet aus Gründen des Eigenschutzes ab. In diesem Fall ist die ursprüngliche<br />

Funktion der Anlage, die Energieversorgung sicherzustellen,<br />

nicht mehr erfüllt. Bei einem einzigen fehlerhaften Lastkreis<br />

ist also auch für alle anderen Verbraucher die Energieversorgung gestört.<br />

Dies kann einen Anlagenstillstand sowie undefinierte Zustände<br />

mit allen damit verbundenen Gefahren zur Folge haben. Ein sekundärer<br />

Überstromschutz ohne Selektivität<br />

begünstigt diese Situation. Häufig kommen<br />

konventionelle Schutzschalter bzw. Leitungsschutzschalter<br />

zum Einsatz. Diese reagieren<br />

in dieser Überlastsituation zu langsam, nur<br />

unzuverlässig oder gar nicht. Grund dafür ist<br />

die Tatsache, dass ein herkömmliches<br />

Schutzelement einen relativ hohen Strom zur<br />

Auslösung benötigt. Die USV-Anlage kann jedoch<br />

nur einen begrenzten Strom liefern.<br />

Um einen Leitungsschutzschalter mit einer<br />

Kennlinie in C-Charakteristik und einem<br />

Nennstrom 10 A binnen 10 ms sicher auszulösen,<br />

müsste die Stromversorgung aber<br />

Die Kennlinie des<br />

Leitungsschutzschalters<br />

liegt außerhalb des<br />

Arbeitsbereiches der USV,<br />

sodass im Fehlerfall eine<br />

Auslösung erfolgt<br />

mindestens 100 A bereitstellen (Der Auslösestrom<br />

entspricht bei der C-Charakteristik<br />

dem Zehnfachen des Nennstroms). Im Umkehrschluss<br />

folgt daraus, dass die USV alleine<br />

nicht für die Energiesicherheit sorgen<br />

kann. Die hohen Investitionskosten für eine<br />

Anlage sind so also nicht gerechtfertigt, nur<br />

eine USV, die wirklich Energiesicherheit bietet,<br />

zahlt sich im Fehlerfall aus.<br />

Das Dilemma<br />

Bei allen Vorteilen hat der Einsatz von AC-USV-Anlagen auch seine<br />

Schattenseiten. Neben hohen Investitionskosten besteht vor allem<br />

die Problematik darin, dass die zur Verfügung gestellte Ausgangsleistung<br />

aus technischen Gründen begrenzt ist. Deshalb kann die<br />

USV über den Nennstrom hinaus nur einen begrenzten Überstrom<br />

liefern. Bei Überlast ist deshalb zuerst die Spannungsqualität beeinträchtigt.<br />

Scheinbar optimale Lösungen<br />

Wird der benötigte Ausgangsstrom einer USV zur Auslösung thermisch-magnetischer<br />

Schutzsysteme nicht erreicht, so kommt häufig<br />

fälschlicherweise eine überdimensionierte Anlage zum Einsatz.<br />

Dies hebt neben wesentlich höheren Anschaffungskosten auch die<br />

Folgekosten um ein Vielfaches. Die Mehrkosten setzen sich zusammen<br />

aus den Wartungskosten für die ebenfalls größere benötigte<br />

Batteriekapazität sowie den jährlichen Kosten für die Verlustleistung.<br />

Bei einer überdimensionierten USV sinkt in der Regel der Wirkungsgrad<br />

durch die geringere Auslastung. Technisch scheitert die<br />

108 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2017

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