KEM Konstruktion 04.2017
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
HANNOVER MESSE<br />
MESSE<br />
zu auch neue Werkzeuge und Methoden, die sie nicht aus dem Ärmel<br />
zaubern können. Big Data ist deshalb eines der wichtigen Schlagworte<br />
geworden, weil das Internet der Dinge die im Verlauf der letzten Jahre<br />
ohnehin schon immens gestiegenen Datenmengen noch einmal um<br />
Zehnerpotenzen vermehrt. Die Datenströme, die in und aus den Fabriken<br />
und aus der täglichen Nutzung von Milliarden von Geräten fließen,<br />
können nur mit speziellen Softwaresystemen zu sinnvollen Informationen<br />
und wertvollen Daten gefiltert werden. Hier treffen sich Big Data<br />
Analytics und ‚Maschinenlernen‘, hier trifft KI oder kognitives Computing<br />
auf die Hardware industrieller Produkte.<br />
Wie wichtig dieser Zusammenhang ist, zeigt sich auch darin deutlich,<br />
dass IBM die weltweite Zentrale von Watson IoT in München errichtet<br />
hat, und zwar wegen der Nähe zur weltweit führenden deutschen Industrie.<br />
Oder darin, dass SAP als führender deutscher Anbieter von Unternehmenssoftware<br />
einen neuen Bereich SAP Clea eingerichtet hat,<br />
der sich ganz auf die neuen Geschäftsfelder konzentriert, die sich durch<br />
Maschinenlernen oder ‚Deep Learning‘ öffnen. Bei SAP werden<br />
47 Mrd. Dollar als Potenzial des Marktes rund um Maschinenlernen genannt,<br />
das nach Schätzungen allein bis 2020 erreicht wird. Auch SAP<br />
stellt wie 2016 in Halle 7 aus.<br />
Individuelle Lösungen gefragt<br />
Es gibt also neue Softwaretools und neue Algorithmen, die bei der gegenwärtigen<br />
digitalen Transformation der Industrie eine zentrale Rolle<br />
spielen. Aber der größte Unterschied zwischen der aktuellen Veränderung<br />
und allen bisherigen Stufen der industriellen Revolution ist damit<br />
noch nicht erfasst. Er liegt nämlich in der Tatsache, dass der jetzige<br />
Schritt nicht mit dem Kauf und der Implementierung von Software zu<br />
bewältigen ist. Vielmehr muss jedes Unternehmen für sich die neuen<br />
Geschäftsmöglichkeiten identifizieren, organisatorische Veränderungen<br />
vornehmen und die Entwicklung intelligenter Produkte mit Blick auf diese<br />
neuen Geschäfte realisieren. Und schließlich muss jedes mit Hilfe<br />
von KI-Technologie und externen Beratern aus den Produktdaten jene<br />
Werte schöpfen, die seine Zukunft ausmachen.<br />
Industrie 4.0 und Prozesse für Produkte mit smarten Dienstleistungs -<br />
geschäften – das ist nicht von der Stange zu haben. Dennoch ist es eine<br />
wichtige Frage, welche Technologie im Einzelnen die richtige ist, welcher<br />
Anbieter die am ehesten passende Künstliche Intelligenz zur Verfügung<br />
stellen kann. Dafür ist der Besucher jetzt auf der Hannover Messe<br />
richtig, denn selten gab es so viele verschiedene Produkte auf der Messe<br />
zu begutachten wie jetzt.<br />
Die klassischen Schwerpunkte der Digital Factory – CAx und Simulation,<br />
MES, ERP und PLM – sind derweil nicht nur gewohnt stark vertreten.<br />
Sie dehnen sich sogar aus. Dabei finden sich CAx und PLM (Autodesk,<br />
Dassault, Eplan, IGE-XAO, PTC, Siemens PLM und WSCAD) zusammen<br />
mit einem verstärkten Kreis von Ausstellern des Additive<br />
Manufacturings (Arburg, EOS, HP und Stratasys) in der Halle 6.<br />
Damit mausert sich das ehemals kleine Juwel der Hannover Messe mit<br />
Industriesoftware zu einem Zentrum der industriellen Digitalisierung.<br />
Vielleicht wird genau hier in den kommenden Jahren abzulesen sein,<br />
wie es der IT-Industrie gelingt, Cloud, Künstliche Intelligenz und Maschinenlernen<br />
mit den klassischen Standardsoftwaresystemen zur Unterstützung<br />
der industriellen Wertschöpfung zu verbinden.<br />
co<br />
www.hannovermesse.de<br />
Details zur<br />
Digital Factory:<br />
http://hier.pro/RoBSO