top 1000 | Bauwirtschaft Saldo für die sogenannten Auftragseingangserwartungen für das zweite und dritte Quartal mit elf Prozent deutlich im Plus. Schwergewicht Baubranche Als Wirtschaftszweig spielt Niederösterreichs Bauwirtschaft sowohl als Arbeitgeber wie auch <strong>ECHO</strong>: Österreichs Wirtschaft erlebt zurzeit eine recht gute Konjunktur? Profitiert davon auch Niederösterreichs Bauwirtschaft? Wolfgang Ecker: Jein. Der Auftragsbeststand im niederösterreichischen Baugewerbe ist seit 2014 zwar gestiegen, stagniert derzeit aber bei 12,7 Wochen und liegt unter dem Bundesdurchschnitt von 16 Wochen.* <strong>ECHO</strong>: Was sind die Gründe für die aktuelle Entwicklung? Ecker: Es mangelt derzeit nicht an Aufträgen. Wir stellen auch erfreut fest, dass öffentliche Auftraggeber im Land den Möglichkeiten, die das Vergaberecht für Auftragsvergaben an regionale Betriebe bietet, sehr positiv gegenüberstehen. Aber die Nähe zu den östlichen Nachbarstaaten bewirkt, dass deren Unternehmen am niederösterreichischen Markt stark auftreten und viele dieser Aufträge von unseren Betrieben absaugen. Hier ist es uns besonders wichtig, dass es zu keinen ungesetzlichen Wettbewerbsverzerrungen kommt und die Bestimmungen des Lohn- und Sozialdumpingbekämpfungsgesetzes eingehalten werden. Die Kontroll- und Anzeigendichte durch Finanzpolizei und Bauarbeiterurlaubs- und -abfertigungskasse ist in diesem Bereich sehr hoch. für die Bruttowertschöpfung des Bundeslands eine wichtige Rolle. Insgesamt beschäftigte diese Wirtschaftssparte in Niederösterreich im Vorjahr über 52.000 Personen, 4,2 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auch beim Beschäftigungsstand spiegelt sich also die gute Branchenentwicklung wider. Genauso wie „Es mangelt nicht an Aufträgen“ Interview mit Wolfgang Ecker, Spartenobmann und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Baugewerbe der Sparte Gewerbe und Handwerk. „Wichtig, dass es zu keinen ungesetzlichen Wettbewerbsverzerrungen kommt.“ <strong>ECHO</strong>: Als Arbeitgeber zählen die Bauwirtschaft und das Baunebengewerbe zu den wichtigsten Branchen des Bundeslands. Wie viele Personen sind hier beschäftigt? Ecker: Zum gewerblichen Baubereich zählen zwölf Landesinnungen. Der Bogen spannt sich von der Bau- und Gebäudetechnik über den Außen- und Innenausbau bis hin zur Baustellenreinigung. In diesen Unternehmen sind rund 71.000 Menschen beschäftigt ( Juli <strong>2018</strong>, WKNÖ Statistik). Im Vergleich zu Juli 2017 ist ein Mehr an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von zwei Prozent zu verzeichnen. 48 Prozent (!) aller Beschäftigten im niederösterreichischen Gewerbe und Handwerk arbeiten somit in unseren Baugewerbebetrieben. <strong>ECHO</strong>: Wie viele Lehrlinge werden derzeit von Niederösterreichs Baugewerbebetrieben ausgebildet? Ecker: Rund 4.400 Lehrlinge werden derzeit in unterschiedlichen Lehrberufen ausgebildet. *Quelle: Zahlen Bundesinnung Bau und KMU Forschung Austria bei der steigenden Bruttowertschöpfung, die im Jahr 2016 3.564 Millionen Euro betrug. Die Branche ist auch – durchaus von der Öffentlichkeit unbemerkt – einem starken technologischen Wandel ausgesetzt. Das traditionelle Bild des Bauunternehmens, das mit verhältnismäßig einfachen Mitteln seine Arbeiten ausführt oder Baustoffe produziert, ändert sich radikal. Sowohl in den Bereichen des Wohnungsbaus wie auch im Bereich Hochund Tiefbau. Beispiel Wienerberger Ziegelwerke. Diese produzieren in hocheffizienten, weitgehend automatisierten Ziegelwerken den traditionellen Baustoff oder entwickeln gemeinsam mit dem Linzer Start-up mox- VR eine Virtual-Reality-App, die individuelle Bau- und Einrichtungspläne virtuell darstellt. Hier vollzieht sich, getrieben durch die Innovationskraft eines Unternehmens, ganz ohne großen Paukenschlag jene Veränderung, die unter dem Schlagwort Industrie 4.0 zusammengefasst wird. Innovative Lösungen Oder jene innovative Technologie, die von der Kirchdorfer Fertigteilholding beim Bau des Boßlertunnels eingesetzt wird. Der Spezialist für industriell vorgefertigte Lösungen für Bauund Infrastrukturprojekte fertigt, gemeinsam mit dem Partner Porr, für den Bau des knapp neun Kilometer langen doppelröhrigen Eisenbahntunnels hochpräzise Tübbingsegmente, mit denen die Tunnelwand verkleidet wird. Dafür wurde am Tunnelportal eigens eine mobile Fertigungsfabrik gebaut, in der diese vorgefertigten Betonsegmente für Versteifungen produziert werden. So wird ein kontinuierlicher Zustrom an Material und fertigen Elementen gewährleistet. Eine wesentliche Herausforderung dabei war, neben der sehr knappen Vorplanungsphase und der kurzfristigen Umsetzung, die bei diesem Projekt notwendige präzise Fertigung, wie Michael Wardian, Geschäftsführer der Kirchdorfer Fertigteilholding, erklärt: „Damit Tübbinge ihre Funktion im Vortriebsprozess optimal erfüllen, erfordern die einzelnen Elemente Fertigungsgenauigkeiten im Zehntelmillimeterbereich. Wir sind sehr stolz, diese Anforderungen durch fachgerechte Produktqualität und höchste Fertigungspräzision erfüllen zu können. Den zweiröhrigen Tunnel mit einer Gesamtlänge von 18 Kilometern belieferten wir mit über 61.700 Tübbingsegmenten und über 8.800 Ringen mit einem Gesamtvolumen von rund 280.000 Kubikmetern Beton.“
Boeing 747 Triebwerk we take it personally | transport + iLogistics | www.cargo-partner.com Ihr starker Partner für Luftfracht, Seefracht und Lagerlogistik Modernste Logistiklösungen. 130 Standorte in 30 Ländern.