ECHO Top1000 2018
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top 1000 | Breitbandinternet<br />
Das Jahrhundertprojekt<br />
Breitbandinternet. Der Anschluss von ländlichen Regionen an schnelle Internetverbindungen<br />
ist ein wesentlicher wirtschaftlicher Entwicklungsfaktor. In insgesamt vier Pilotregionen<br />
Niederösterreichs wird der Ausbau von Breitbandinternet derzeit umgesetzt.<br />
Insgesamt 34.000 Anschlüsse für Haushalte und Unternehmen in strukturschwachen<br />
Regionen werden damit ermöglicht.<br />
In einer Frage sind sich die Experten einig:<br />
Ohne den Anschluss von ländlichen<br />
Regionen an eine schnelle Internetverbindung<br />
wird dort wirtschaftliche Entwicklung<br />
in Zukunft nur schwer möglich sein.<br />
Allerdings sind gerade diese Regionen für<br />
private Internetanbieter wirtschaftlich wenig<br />
interessant, da den insgesamt hohen Infrastrukturkosten<br />
verhältnismäßig wenige potenzielle<br />
Kunden gegenüberstehen. Weshalb<br />
in Niederösterreichs eher dünn besiedelten<br />
Breitbandausbau im<br />
Waldviertel: Ab 2019<br />
soll der Bezirk Waidhofen<br />
an der Thaya<br />
flächendeckend mit<br />
schnellem Internet<br />
versorgt sein.<br />
Gegenden wie dem Waldviertel der kabelgebundene<br />
Ausbau von schnellem Internet seit<br />
Jahren nicht vom Fleck kommt.<br />
<br />
„Ein Riesenfortschritt<br />
für unsere Region.“<br />
Waidhofens Bürgermeister<br />
Robert Altschach<br />
Infrastruktur-Großprojekt<br />
Bis 2015, muss gesagt werden, denn<br />
vor mittlerweile drei Jahren startete in<br />
Niederösterreich in insgesamt vier Pilotregionen<br />
der Ausbau des Glasfasernetzes. Betrieben<br />
wird die Initiative von der Niederösterreichischen<br />
Glasfaserinfrastrukturgesellschaft<br />
(nöGIG), einer 100-Prozent-Tochter der<br />
niederösterreichischen Wirtschaftsagentur<br />
ecoplus. Insgesamt 34.000 Haushalte und<br />
Unternehmen sollen bis Ende <strong>2018</strong> in den<br />
Regionen Thayaland, Ybbstal-Eisenstraße,<br />
Triestingtal und Waldviertler Stadtland an das<br />
Glasfasernetz angeschlossen sein. In der Region<br />
Thayaland, einem Zusammenschluss aller<br />
15 Gemeinden des Bezirks Waidhofen an der<br />
Thaya, werden es knapp 14.000 Anschlüsse<br />
sein. Ein wesentlicher Schritt, sind sich Politik<br />
und Wirtschaft einig, für eine ansonsten mit<br />
Infrastruktur eher wenig gesegneten Region,<br />
die zudem mit wirtschaftlichen Problemen<br />
und Abwanderung kämpft. „Leistungsfähige<br />
Internetverbindungen sind das Rückgrat unserer<br />
Wirtschaft“, betont etwa<br />
Wirtschaftslandesrätin Petra<br />
Bohuslav und Helmut Miernicki,<br />
Geschäftsführer ecoplus,<br />
freut sich über die „positiven<br />
Effekte“, die der Breitbandausbau<br />
für die Region bringt.<br />
„Riesenfortschritt<br />
für die Region“<br />
Auf positive Effekte hofft auch<br />
Robert Altschach, Bürgermeister der Stadtgemeinde<br />
Waidhofen an der Thaya. Waidhofen<br />
ist eine jener Gemeinden in der Region Thayaland,<br />
in denen der Ausbau des Glasfasernetzes<br />
schon weit fortgeschritten ist: „Das ist<br />
ein Riesenfortschritt für unsere Region, denn<br />
die privaten Anbieter hätten das Netz in 100<br />
Jahren nicht ausgebaut“, ist sich der Lokalpolitiker<br />
sicher. Zwar läge der Ausbau etwas hinter<br />
dem Zeitplan, aber 2019 sollte der Bezirk<br />
dann flächendeckend mit schnellem Internet<br />
versorgt sein. „ Zurzeit spießt sich der Ausbau,<br />
weil das Gebiet sehr groß ist. Die beauftragten<br />
Firmen haben einfach zu wenig Personal und<br />
können die Arbeiten oft nicht zeitgerecht abwickeln“,<br />
so Altschach.<br />
Den Vorzug, eine der Pilotregionen Niederösterreichs<br />
zu werden, erhielt die Region Thayatal<br />
übrigens auch wegen eines anderen großen<br />
Infrastrukturprojekts, dem Radweg Thayarunde,<br />
der auf ehemaligen Bahntrassen durch den<br />
Bezirk Waidhofen an der Thaya führt. Als die<br />
Bahntrassen für den Radweg baulich adaptiert<br />
wurden, konnte mehr oder weniger in einem<br />
Arbeitsgang eine leistungsfähige Glasfaserleitung<br />
quer durch den Bezirk mitverlegt werden.<br />
Eine echte Win-win-Situation also.