Leo Dezember 2018
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FILM<br />
INTERVIEW<br />
FOTOS: DISNEY<br />
LIN-MANUEL MIRANDA<br />
„ ... irgendwann will ich<br />
natürlich auch mal selbst Regie führen ...“<br />
„Mary Poppins’ Rückkehr“ kommt<br />
Ende <strong>Dezember</strong> ins Kino! Wir<br />
sprachen mit dem US-amerikanischen<br />
Schauspieler Lin-Manuel Miranda, der im<br />
Film den Laternenanzünder Jack spielt.<br />
Mr. Miranda, der Film von 1964 ist ein<br />
Klassiker des Kinos. Waren Sie sofort<br />
überzeugt von der Idee, mit „Mary<br />
Poppins’ Rückkehr“ nun eine späte<br />
Fortsetzung zu drehen?<br />
Bedenken, dass das eine Schnapsidee sein<br />
könnte, hatte ich jedenfalls nicht, denn die<br />
Vision von unserem Regisseur Rob Marshall<br />
und seinem Ehemann und Produktionspartner<br />
John DeLuca gefiel mir auf Anhieb:<br />
Die wollten kein Remake, sondern wirklich<br />
die Geschichte von damals weiterspinnen.<br />
Abgesehen davon war ich natürlich vollkommen<br />
begeistert, dass mich überhaupt<br />
jemand fragte, in einem so großen Film mit<br />
von der Partie zu sein. Das war für mich als<br />
Theatermensch ja etwas ganz Neues. Es war<br />
aufregend, mich einmal auf etwas vollkommen<br />
anderes einzulassen. Und gleichzeitig<br />
spürte ich eine gewisse Sicherheit, weil Rob<br />
ja selbst vom Broadway kommt – und ich<br />
zumindest in Sachen Musical natürlich kein<br />
kompletter Neuling bin.<br />
Marshall ist, was Kino-Musicals angeht,<br />
eine Klasse für sich, oder?<br />
Ohne Frage! Mit „Chicago“ hat er schließlich<br />
eines der grandiosesten Leinwand-Musicals<br />
aller Zeiten inszeniert. Eigentlich muss man<br />
ja wirklich sagen, dass er zur falschen Zeit<br />
geboren worden ist. Stellen Sie sich mal vor,<br />
was Marshall in den Dreißigerjahren, dem<br />
goldenen Zeitalter der Hollywood-Musicals,<br />
alles hätte für Filme umsetzen können. Aber<br />
ganz verkehrt ist er in der heutigen Filmbranche<br />
ja zum Glück auch nicht. Schließlich gibt<br />
es in Hollywood ja dank „La La Land“, „The<br />
Greatest Showman“ und nun unserem Film<br />
auch eine Art Musical-Revival.<br />
„Mary Poppins’ Rückkehr“ wurde vor<br />
Redaktionsschluss der Presse noch<br />
nicht komplett gezeigt. Was können<br />
Sie uns also über Ihre Rolle schon<br />
verraten?<br />
Ich spiele Jack, einen Laternenanzünder, was<br />
ich als Metapher schon mal ganz wunderbar<br />
finde. Es wird impliziert, dass er früher mal ein<br />
Lehrling war von Bert, dem von Dick Van Dyke<br />
damals gespielten<br />
Schornsteinfeger.<br />
Im Grunde hat<br />
meine Figur in der<br />
Geschichte die<br />
gleiche Funktion<br />
wie er damals: Ich<br />
bin ein Freund von<br />
Mary Poppins und<br />
bei vielen ihrer<br />
Abenteuer mit den<br />
Banks-Kindern mit<br />
dabei.<br />
Sie haben Ihre Musical-Erfahrung<br />
schon erwähnt. Haben die Filmemacher<br />
Sie entsprechend mit einbezogen,<br />
als es zum Beispiel bei „Mary<br />
Poppins’ Rückkehr“ um die Choreografien<br />
ging?<br />
Man muss ja ehrlicherweise sagen: So toll in<br />
meinem Musical „Hamilton“ auch getanzt<br />
wurde, mit mir persönlich hatte das wenig zu<br />
tun. Als Hamilton stand ich da ja meistens<br />
nur herum und habe gerappt. Alles andere<br />
haben meine Kollegen übernommen – und<br />
natürlich unser toller Choreograf Andy<br />
Blankenbuehler. Entsprechend konnte und<br />
wollte ich da nun John DeLuca und Joey<br />
Pizzi nicht in ihre tolle Arbeit hineinpfuschen.<br />
Die beiden haben schließlich schon damals<br />
bei „Chicago“ gezeigt, was sie können.<br />
Aber ein klitzekleines bisschen konnte ich<br />
mich selbst dann schon einbringen, wie alle<br />
anderen auch. Denn wie alle tollen Choreografen<br />
haben die beiden sehr genau darauf<br />
geachtet, wo<br />
jeder Einzelne<br />
von uns seine<br />
Stärken hatte<br />
und uns auch<br />
mal selbst Dinge<br />
ausprobieren<br />
lassen. Darauf<br />
aufbauend<br />
haben sie dann<br />
die jeweiligen<br />
Szenen konzipiert.<br />
Nichts-