Leo Dezember 2018
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KUNST<br />
AUSSTELLUNG<br />
ZARTE<br />
MÄNNER:<br />
Amor, Narziss,<br />
Pygmalion<br />
oder Ganymed<br />
Wilhelm von Gloeden: Zwei männliche Rückenakte auf<br />
Meer blickend, 1899, Kupferstich-Kabinett Staatliche<br />
Kunstsammlungen Dresden<br />
Aristide Maillol: Le Cycliste, Version in feuchtem Ton mit<br />
dem Modell Gaston Colin im Atelier in Marly-le-Roi 1907,<br />
Foto: Harry Graf Kessler Deutsches Literaturarchiv Marbach<br />
Viele Heten mögen das nicht: Zartheit beim Mann.<br />
Und leider viele Schwule auch nicht. Dabei ist<br />
Sensibilität und ein zartes Wesen oder ein zarter<br />
Körper etwas durchaus Schönes.<br />
Kunst zum queeren Thema von Künstlern wie Wilhelm von<br />
Gloeden, Adolf von Hildebrand, George Minne, Hermann<br />
Blumenthal, Wilhelm Lehmbruck und Gerhard Marcks ist schon<br />
seit September im Berliner Georg Kolbe Museum zu sehen.<br />
„Die Ausstellung findet zum Gedenken an die Errungenschaften<br />
der ersten deutschen Republik vor 100 Jahren anlässlich<br />
des Themenwinters <strong>2018</strong> statt“, verrät das Museum dazu.<br />
„In auffallender Vielzahl bearbeiteten die Bildhauer seit der<br />
Jahrhundertwende den Topos des unversehrten, aber verletzlichen<br />
Jünglings.“ Das änderte sich dann spätestens nach den<br />
beiden Weltkriegen: Jetzt war er nicht mehr gefragt, der zarte<br />
Mann. Ganz anders als heute – auch wenn imposante Bärte<br />
immer noch Pflicht zu sein scheinen. *rä<br />
Bis 3.2.2019: Zarte Männer in der Skulptur der Moderne,<br />
Georg Kolbe Museum, Sensburger Allee 25, S Heerstraße,<br />
Berlin, tägl. 10 – 18 Uhr<br />
AUSSTELLUNG<br />
Wolfgang Tillmans<br />
Nicht nur, dass er bis in 2019 hinein in Goslar ausstellt, Wolfgang Tillmans ist<br />
auch noch Kaiserringträger der Stadt <strong>2018</strong>.<br />
„Die Analyse des Mediums der Fotografie, das Ausloten ihrer Grenzen, sowie<br />
das Austarieren zwischen Poesie und Ernüchterung machen Wolfgang Tillmans<br />
zu einem der bedeutendsten Fotografen unserer Zeit“ – unter anderem damit<br />
begründet die Jury ihre Entscheidung. Wir gratulieren! Seine neue Ausstellung<br />
„SOLO“ im Mönchehaus Museum Goslar hat seit Ende September eröffnet, bis<br />
Ende Januar 2019 hat man die Chance, seine kompromisslose und direkte Bildsprache<br />
zu erleben – wobei, das Bild mit dem Hirsch ist süüüß. Yo. *rä<br />
www.moenchehaus.de