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Timer läuft. Eine gute Minute wartet sie. Dann hat der Gips<br />
genug Feuchtigkeit aus dem Schlicker gezogen, dass er an<br />
den Wänden der Form eine dünne, feste Schicht gebildet<br />
hat – die Hülle der späteren Baumkugel. Dabei komme es<br />
auf Sekunden an, sagt Abendroth. Weder zu dick- noch<br />
zu dünnwandig sollen die Kugeln werden.<br />
Als es piept, gießt Abendroth das restliche Porzellan aus<br />
der Form ab und stellt sie abermals beiseite. Nun heißt es<br />
wieder warten. »Je nachdem, wie feucht die Gipsformen<br />
zu Beginn sind, dauert es bis zum Ausformen der Werkstücke<br />
zwei bis acht Stunden«, verrät Abendroth. Sie greift<br />
zu einer anderen Form, die schon bereit für den nächsten<br />
Arbeitsschritt ist, und als Abendroth sie vorsichtig öffnet,<br />
kommt eine gut geratene, noch rohe Baumkugel zum<br />
Vorschein. Daniela Abendroth lehnt sich zurück, atmet<br />
tief durch und zeichnet freihändig mit schnellem Strich<br />
sternförmige Linien auf die Kugel, entlang derer sie mit<br />
einem dünnen elektrischen Bohrer kleine Löcher setzt.<br />
In eine andere Kugel schneidet sie mit feiner Klinge geometrische<br />
Blattmuster und betrachtet das Ergebnis von<br />
allen Seiten. Ja, so ist es gut.<br />
Später folgt der erste, sogenannte Schrühbrand bei 920<br />
Grad. Danach wird Daniela Abendroth das nun Scherben<br />
heißende Werkstück glasieren und bei 1.260 Grad abermals<br />
brennen, es vielleicht mit Gold oder Platin plattieren<br />
und ein drittes Mal dem Elektroofen anvertrauen.<br />
Bei 820 Grad.<br />
Mit ihren Entwürfen verfolge sie zwei Aspekte, sagt Daniela<br />
Abendroth: »Funktion und Ästhetik.« Beides in unterschiedlichen<br />
Formgebungen und Stilen miteinander in<br />
Einklang zu bringen, sei der hohe Anspruch ihrer Arbeit.<br />
In ihrer Kollektion gebe es »durchaus Skulpturales«, sagt<br />
sie, anderes ist in Form und Farbe zeitlos klar. Wichtig<br />
ist Daniela Abendroth »eine zeitgemäße Auffassung von<br />
Tafelgeschirr, die zum Lebensstil meiner Kunden passt.«<br />
Und praktisch muss es sein: Vieles von »abendroth porzellan«<br />
verträgt den Geschirrspüler. »Die Arbeit mit Porzellan<br />
hat so viele Facetten«, fasst Daniela Abendroth<br />
zusammen, blickt sich in ihrer Werkstatt um und sagt:<br />
»Ich kann mir nichts anderes vorstellen.«<br />
www.abendroth-porzellan.de<br />
Mehr Informationen zum Porzellan-Studio »abendroth<br />
porzellan« gibt es auf www.abendroth-porzellan.de im<br />
Internet. Zu finden ist es im Knooper Weg 109 (Eingang<br />
Jahnstraße), 24116 Kiel. Anfragen sind per E-Mail an<br />
info@abendroth-porzellan.de möglich.<br />
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