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Unser Norden Dezember 2018

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Timer läuft. Eine gute Minute wartet sie. Dann hat der Gips<br />

genug Feuchtigkeit aus dem Schlicker gezogen, dass er an<br />

den Wänden der Form eine dünne, feste Schicht gebildet<br />

hat – die Hülle der späteren Baumkugel. Dabei komme es<br />

auf Sekunden an, sagt Abendroth. Weder zu dick- noch<br />

zu dünnwandig sollen die Kugeln werden.<br />

Als es piept, gießt Abendroth das restliche Porzellan aus<br />

der Form ab und stellt sie abermals beiseite. Nun heißt es<br />

wieder warten. »Je nachdem, wie feucht die Gipsformen<br />

zu Beginn sind, dauert es bis zum Ausformen der Werkstücke<br />

zwei bis acht Stunden«, verrät Abendroth. Sie greift<br />

zu einer anderen Form, die schon bereit für den nächsten<br />

Arbeitsschritt ist, und als Abendroth sie vorsichtig öffnet,<br />

kommt eine gut geratene, noch rohe Baumkugel zum<br />

Vorschein. Daniela Abendroth lehnt sich zurück, atmet<br />

tief durch und zeichnet freihändig mit schnellem Strich<br />

sternförmige Linien auf die Kugel, entlang derer sie mit<br />

einem dünnen elektrischen Bohrer kleine Löcher setzt.<br />

In eine andere Kugel schneidet sie mit feiner Klinge geometrische<br />

Blattmuster und betrachtet das Ergebnis von<br />

allen Seiten. Ja, so ist es gut.<br />

Später folgt der erste, sogenannte Schrühbrand bei 920<br />

Grad. Danach wird Daniela Abendroth das nun Scherben<br />

heißende Werkstück glasieren und bei 1.260 Grad abermals<br />

brennen, es vielleicht mit Gold oder Platin plattieren<br />

und ein drittes Mal dem Elektroofen anvertrauen.<br />

Bei 820 Grad.<br />

Mit ihren Entwürfen verfolge sie zwei Aspekte, sagt Daniela<br />

Abendroth: »Funktion und Ästhetik.« Beides in unterschiedlichen<br />

Formgebungen und Stilen miteinander in<br />

Einklang zu bringen, sei der hohe Anspruch ihrer Arbeit.<br />

In ihrer Kollektion gebe es »durchaus Skulpturales«, sagt<br />

sie, anderes ist in Form und Farbe zeitlos klar. Wichtig<br />

ist Daniela Abendroth »eine zeitgemäße Auffassung von<br />

Tafelgeschirr, die zum Lebensstil meiner Kunden passt.«<br />

Und praktisch muss es sein: Vieles von »abendroth porzellan«<br />

verträgt den Geschirrspüler. »Die Arbeit mit Porzellan<br />

hat so viele Facetten«, fasst Daniela Abendroth<br />

zusammen, blickt sich in ihrer Werkstatt um und sagt:<br />

»Ich kann mir nichts anderes vorstellen.«<br />

www.abendroth-porzellan.de<br />

Mehr Informationen zum Porzellan-Studio »abendroth<br />

porzellan« gibt es auf www.abendroth-porzellan.de im<br />

Internet. Zu finden ist es im Knooper Weg 109 (Eingang<br />

Jahnstraße), 24116 Kiel. Anfragen sind per E-Mail an<br />

info@abendroth-porzellan.de möglich.<br />

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