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Die lebenswerte Stadt im Herzen der Holsteinischen Schweiz<br />
gilt aufgrund ihrer reichen Geschichte seit jeher als kultureller<br />
Mittelpunkt der Region. Kein Wunder also, dass sich<br />
das 17.000-Einwohner-Städtchen vom ersten Advent an nicht<br />
mit den allseits bekannten Lichterketten begnügt. Täglich<br />
ab 17 Uhr erleuchten nicht nur Schloss, Kirche, Alte Mühle<br />
und Rathaus in stimmungsvollen Farben, sondern auch<br />
Bäume, Figuren und andere Objekte. In diesem Jahr liegt der<br />
Schwerpunkt auf Sternen, die in den Schaufenstern der Läden<br />
weihnachtlich funkeln.<br />
Doch auch bevor am Abend das romantische Lichterspiel<br />
beginnt, gibt es in der Kreisstadt des Kreises Ostholstein<br />
viel zu entdecken. Denn Eutin bietet eine ganz besondere<br />
Mischung aus Kultur und Natur. Daher rührt auch die Bezeichnung<br />
»Weimar des <strong>Norden</strong>s«: In malerischer Natur, umgeben<br />
von zahlreichen Seen, Wäldern und sanften Hügeln, lebten<br />
hier im ausgehenden 18. Jahrhundert um einen eigentlich<br />
kleinen Herzogshof große Persönlichkeiten – so wirkte der<br />
Goethe-Maler Wilhelm Tischbein hier, der Homer-Übersetzer<br />
Voß war hier Schulmeister oder der Komponist Carl Maria von<br />
Weber wurde in Eutin geboren. Ihm zu Ehren finden übrigens<br />
im Sommer im Schlossgarten die Eutiner Festspiele statt –<br />
Musiktheater direkt am Seeufer und unter freiem Himmel.<br />
Doch auch ohne sommerliches Musiktheater ist das Schloss<br />
mit seinem wunderschönen Schlossgarten ein absolutes Muss<br />
für Eutin-Besucher. Die imposante vierflügelige Anlage liegt<br />
direkt am Großen Eutiner See und zählt zu den schönsten<br />
des Landes: umgeben von einem Wassergraben, eingebettet<br />
in einen weitläufigen Englischen Landschaftsgarten,<br />
von außen norddeutsch-backsteinern und im Innenhof mit<br />
südländischem Flair. Dort wandelte bereits die spätere Zarin<br />
Katharina die Große – schließlich wuchs ihre Mutter hier auf.<br />
Auch Katharina besuchte den Hof für längere Zeit und traf hier<br />
schließlich zum ersten Male ihren späteren Gemahl, den Prinzen<br />
Karl Peter Ulrich von Holstein-Gottorf, später Zar Peter.<br />
Heute ist das Schloss zum größten Teil Museum, in dem Besucher<br />
einen Kurzausflug in die herrschaftliche Lebenskultur<br />
des 18. Jahrhunderts erleben. Auf einem Rundgang sind<br />
großflächige Deckengemälde, originale Möbelstücke, Gemälde<br />
oder Ausstattungsstücke wie drei ungewöhnliche Schiffsmodelle<br />
Zar Peters des Großen zu bestaunen. Ein Tipp: Mit<br />
der »Schlossküche« beherbergt das Eutiner Schloss auch ein<br />
empfehlenswertes Restaurant. Gegenüber, im ehemaligen<br />
Marstall, ist außerdem das Ostholstein-Museum untergebracht,<br />
in dem unter anderem Kunsthandwerk aus Silber und<br />
Zinn aus mehreren Jahrhunderten sowie Landschaftsgemälde<br />
Foto: C. Zimmermann-Meyer/TI Eutin; Text: max<br />
Ausflugstipp | 53