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Unser Norden Dezember 2018

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Sie ist Schmuckdesignerin und bekannt für ihre Objekte aus Horn und Knochen in<br />

Kombination mit Edelmetallen und Perlen. Er modelliert aus Totholz Skulpturen von<br />

schwebend leichter Eleganz. So unterschiedlich und vielgestaltig Renate Knauer<br />

und Mathias Wolf damit als Künstler auch sein mögen: Ihnen gemeinsam ist die<br />

Vorliebe für Werkstoffe aus der Natur.<br />

»Ich habe immer etwas Künstlerisches mit den Händen machen wollen«, verrät<br />

Renate Knauer. Die schlanke, zierliche Frau spricht mit unverkennbar bayrischem<br />

Zungenschlag. Den hat sich die in Augsburg geborene Künstlerin bis heute bewahrt,<br />

auch wenn sie mit ihrem Mann Mathias Wolf und dem gemeinsamen Sohn seit vielen<br />

Jahren an der Ostseeküste lebt. Nach Abitur, Goldschmiedeausbildung und Studienreisen,<br />

unter anderem nach Afrika (Knauer: »Das hat mich für den Rest meines Lebens<br />

geerdet«), hat sie zu Beginn der 1990er-Jahre ihre eigene Werkstatt aufgemacht<br />

und von der Münchner Akademie der Bildenden Künste die Künstleranerkennung<br />

erhalten. Seitdem ist Renate Knauer als freischaffende Schmuckkünstlerin tätig.<br />

Heute findet ihr Können international Beachtung und ihre Arbeiten werden in vielen<br />

Modemagazinen veröffentlicht. Das wundert nicht: Knauers Kreationen sind opulent,<br />

in der Materialwahl ebenso ausgefallen wie erlesen und in der handwerklichen Ausführung<br />

gediegen. Jedes Stück ist ein Unikat. Dass sie oft groß und skulptural sind,<br />

ist Konzept: »Eigenwilliges wird wahrgenommen und geschätzt«, sagt Renate Knauer,<br />

fordere von den Trägern aber, sich offen auf die Formen und Farben einzulassen.<br />

Das dürfte angesichts der Schmuckstücke mit ihren außergewöhnlichen Materialien<br />

wie Horn, Knochen oder edlen Hölzern nicht weiter schwerfallen. »Schau‘ mal«,<br />

sagt Renate Knauer wie zum Beweis mit feinem Lächeln, nimmt ein Stück Horn in<br />

die Hand, das vormals ein Wasserbüffel getragen hat, und deutet auf eine polierte<br />

Stelle. Was vorher schrundig und staubig-grau aussah, ist nun samtig glatt und<br />

schimmert in warmen Farben. Meist erweist sich in Renate Knauers Arbeiten die<br />

Natur als formgebend. In einer Vitrine zeigt sie etwa Ringe,<br />

die unter transparenten Steinen eingeschlossene<br />

Muschelteile, Seeigel, Schmetterlingsflügel<br />

oder feine Knochenstrukturen tragen – alles<br />

Dinge, die Renate Knauer gefunden hat.<br />

Fotos/Text: kch<br />

Titelgeschichte | 9

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