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Sie ist Schmuckdesignerin und bekannt für ihre Objekte aus Horn und Knochen in<br />
Kombination mit Edelmetallen und Perlen. Er modelliert aus Totholz Skulpturen von<br />
schwebend leichter Eleganz. So unterschiedlich und vielgestaltig Renate Knauer<br />
und Mathias Wolf damit als Künstler auch sein mögen: Ihnen gemeinsam ist die<br />
Vorliebe für Werkstoffe aus der Natur.<br />
»Ich habe immer etwas Künstlerisches mit den Händen machen wollen«, verrät<br />
Renate Knauer. Die schlanke, zierliche Frau spricht mit unverkennbar bayrischem<br />
Zungenschlag. Den hat sich die in Augsburg geborene Künstlerin bis heute bewahrt,<br />
auch wenn sie mit ihrem Mann Mathias Wolf und dem gemeinsamen Sohn seit vielen<br />
Jahren an der Ostseeküste lebt. Nach Abitur, Goldschmiedeausbildung und Studienreisen,<br />
unter anderem nach Afrika (Knauer: »Das hat mich für den Rest meines Lebens<br />
geerdet«), hat sie zu Beginn der 1990er-Jahre ihre eigene Werkstatt aufgemacht<br />
und von der Münchner Akademie der Bildenden Künste die Künstleranerkennung<br />
erhalten. Seitdem ist Renate Knauer als freischaffende Schmuckkünstlerin tätig.<br />
Heute findet ihr Können international Beachtung und ihre Arbeiten werden in vielen<br />
Modemagazinen veröffentlicht. Das wundert nicht: Knauers Kreationen sind opulent,<br />
in der Materialwahl ebenso ausgefallen wie erlesen und in der handwerklichen Ausführung<br />
gediegen. Jedes Stück ist ein Unikat. Dass sie oft groß und skulptural sind,<br />
ist Konzept: »Eigenwilliges wird wahrgenommen und geschätzt«, sagt Renate Knauer,<br />
fordere von den Trägern aber, sich offen auf die Formen und Farben einzulassen.<br />
Das dürfte angesichts der Schmuckstücke mit ihren außergewöhnlichen Materialien<br />
wie Horn, Knochen oder edlen Hölzern nicht weiter schwerfallen. »Schau‘ mal«,<br />
sagt Renate Knauer wie zum Beweis mit feinem Lächeln, nimmt ein Stück Horn in<br />
die Hand, das vormals ein Wasserbüffel getragen hat, und deutet auf eine polierte<br />
Stelle. Was vorher schrundig und staubig-grau aussah, ist nun samtig glatt und<br />
schimmert in warmen Farben. Meist erweist sich in Renate Knauers Arbeiten die<br />
Natur als formgebend. In einer Vitrine zeigt sie etwa Ringe,<br />
die unter transparenten Steinen eingeschlossene<br />
Muschelteile, Seeigel, Schmetterlingsflügel<br />
oder feine Knochenstrukturen tragen – alles<br />
Dinge, die Renate Knauer gefunden hat.<br />
Fotos/Text: kch<br />
Titelgeschichte | 9