SOCIETY 374 / 2018
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WIRTSCHAFT<br />
INTERVIEW<br />
Die Route von „Austria<br />
goes Silkroad“<br />
„Austria Goes Silkroad“:<br />
Von Wien nach Shanghai<br />
Die zwei jungen Wissenschaftler Sebastian Holler und<br />
Sebastian Maier werden im Frühjahr 2019 auf 33.000<br />
Kilometern das Seidenstraßennetzwerk erkunden.<br />
Fotos: David Lindengrün<br />
Ihr werdet ab April 2019 entlang der neuen<br />
Seidenstraße von Wien bis nach Shanghai<br />
reisen. Wie ist diese Idee entstanden und<br />
was erwartet ihr euch von der Reise?<br />
Sebastian Holler: Die Idee zu diesem Projekt<br />
kam mir auf meiner Reise mit der Transsibirischen<br />
Eisenbahn. Hier fiel mir ein, dass es auch<br />
einen südlichen Handelsweg – die Seidenstraße<br />
– gibt, die Asien mit Europa verbindet. Auf einer<br />
Feier eines Freundes sprach ich mit meinem alten<br />
Freund Sebastian über mein Vorhaben, entlang<br />
der Seidenstraße zu reisen. Sebastian war sofort<br />
Feuer und Flamme. Das waren die Anfänge von<br />
„Austria Goes Silkroad“.<br />
Wie wird eure Ausrüstung aussehen und wie<br />
lange plant ihr, unterwegs zu sein?<br />
Unter anderem bauen wir gerade unseren<br />
grünen Mitsubishi mit Spitznamen „grüne Mamba“<br />
aus.<br />
Sebastian Holler: Wir rechnen mit etwa sechs<br />
Monaten. Bis dato wurde so eine Reise, wie wir sie<br />
vorhaben, noch nie gemacht. Es gab zwar schon<br />
ein, zwei ähnliche Expeditionen, aber die waren<br />
meistens nur über eine Strecke von etwa 10 000<br />
Kilometern, wir aber werden 33.000 Kilometer<br />
zurücklegen, weil wir das Netzwerk komplett erforschen<br />
möchten.<br />
Was ist das Ziel eurer Reise?<br />
Sebastian Holler: Wir wollen den Diskurs über<br />
die neue Seidenstraße ein bisschen breiter in die<br />
Gesellschaft tragen, momentan findet dieser ja<br />
hauptsächlich in wissenschaftlichen oder politischen<br />
Kreisen statt. Aber da es die Gesellschaft<br />
betrifft und vor allem auch junge Generationen<br />
beeinflussen wird, wollen wir durch diese Reise<br />
auch ein bisschen zur Völkerverständigung beitragen<br />
und sie deshalb stark über Social Media<br />
verbreiten. Ein zweites Ziel wäre die Entwicklung<br />
der Initiative zu einem europaweiten Projekt mit<br />
dem Namen „Europe Goes Silkroad“.<br />
Ihr habt einen Beraterstab – wie wichtig ist<br />
dessen Know-How und wie haben sich diese Kontakte<br />
ergeben?<br />
Sebastian Holler: Wir arbeiten seit einiger<br />
Zeit daran, ein starkes Beraterteam hinter uns<br />
aufzubauen. Wir haben zum Beispiel mit Brigadier<br />
Mag. Dr. Feichtinger den Sicherheitspolitikspezialisten<br />
und mit Univ.-Prof. Dr. Mückler, der<br />
Präsident des Dachverbandes der Österreichisch-<br />
Ausländischen Gesellschaften ist, jemanden, der<br />
sehr wichtig für das Völkerverständigungselement<br />
ist.<br />
Ihr habt ja euer Projekt schon im Rathaus<br />
präsentiert. Wie war die Resonanz bis dato?<br />
Sebastian Maier: Im Rahmen der Präsentation<br />
des Buches „Die Neue Seidenstraße“, wovon einer<br />
der Herausgeber, nämlich Peter Buchas, ebenfalls<br />
in unserem Beraterstab ist, haben wir unser Projekt<br />
erstmals vorgestellt. Für uns war das eine<br />
Art Probe – dass es auf so positive Resonanz stößt,<br />
hätten wir zu Beginn niemals gedacht.<br />
Sebastian Holler: Unser Vorteil ist, dass wir als<br />
drittes Mitglied Florian Krendl in unserem Team<br />
haben, der für Public Relations zuständig ist und<br />
INFO<br />
später auch als eine Art Homebase und Ansprechpartner<br />
fungieren wird.<br />
•<br />
Das „Austria goes Silkroad“-<br />
Team: Sebastian Holler, Florian<br />
Krendl und Sebastian Maier<br />
Auf www.austriagoessilkroad.eu<br />
geben die zwei<br />
Reisenden Sebastian Holler,<br />
Sebastian Maier und Florian<br />
Krendl, der für Marketing<br />
und PR zuständig ist,<br />
Informationen über ihr<br />
Projekt, entlang des neuen<br />
Seidenstraßennetzwerkes<br />
zu reisen. Starten wird die<br />
Expedition voraussichtlich<br />
im April 2019.<br />
<strong>SOCIETY</strong> 2_<strong>2018</strong> | 109