Berliner Kurier 18.12.2018
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BERLINER KURIER, Dienstag, 18. Dezember 2018<br />
gegen die Zeit<br />
Eine DHL-Mitarbeiterin<br />
prüft Pakete auf einem<br />
Transportwagen (gr.F.).<br />
Die Zusteller geben alles,<br />
um bestellte Geschenke<br />
pünktlich und spätestens<br />
bis Heiligabend zu liefern.<br />
Streikende Mitarbeiter<br />
vordemLogistikzentrum<br />
des Online-Händlers<br />
Amazon in Leipzig: Sie<br />
kämpfenfür eine faire<br />
Bezahlung und bessere<br />
Arbeitsbedingungen (r.).<br />
Fotos: dpa<br />
Galeria Kaufhof, Media Markt,<br />
Saturn, Otto-Versand, Thalia<br />
und My Toys ist Online-Shopping<br />
noch Donnerstag (20. Dezember)<br />
möglich, beim Spielzeughersteller<br />
Playmobil sogar<br />
bis Freitag (21. Dezember).<br />
Einzelne Anbieter richten für<br />
den 23. Dezember einen Geschenkenotdienst<br />
ein. So kann<br />
man sich von der Floristikkette<br />
Blume 2000 noch am selben<br />
Tag beliefern lassen. Dieses Angebot<br />
gilt allerdings nur in Berlin<br />
und Potsdam. Die Parfümeriekette<br />
Douglas wirbt ebenfalls<br />
mit einer „Same-Day-Lieferung“<br />
am 23. Dezember.<br />
Ob bestellte Geschenke rechtzeitig<br />
ankommen, hängt jedoch<br />
nicht allein von den Handelskonzernen<br />
ab. Auch die Zusteller<br />
müssen ihre Arbeit machen.<br />
„Kurz vor Weihnachten transportieren<br />
wir bundesweit bis zu<br />
elf Millionen Pakete täglich“, so<br />
eine DHL-Sprecherin. Sonst<br />
seien es im Schnitt 4,6 Millionen<br />
pro Tag. Umdie Mammut-<br />
Aufgabe Weihnachtsgeschäft<br />
zu stemmen, habe DHL 10 000<br />
Mitarbeiter eingestellt und<br />
12 000 Zusatzfahrzeuge in den<br />
Dienst genommen. Dabei handele<br />
es sich umkonzerneigene<br />
Reservewagen und vorübergehend<br />
angemietete Fahrzeuge.<br />
Die DHL-Sprecherin rät allen,<br />
die noch ein Weihnachtspaket<br />
verschicken wollen, dies<br />
schnellstmöglich zu erledigen.<br />
Die letzte Chance auf eine<br />
rechtzeitige Zustellung innerhalb<br />
Deutschlands gebe es bei<br />
einer Paketabgabe zur Filialschließung<br />
am 20. Dezember.<br />
Briefe und Weihnachtskarten<br />
könnten auch noch am 21. Dezember<br />
abgegeben werden.<br />
Mit Sorge blickt man bei der<br />
Gewerkschaft Verdi auf die Arbeitsbelastung<br />
in der Paket-<br />
Branche. „Gerade zu Weihnachten<br />
ist so viel zu tun, dass<br />
Lieferengpässe entstehen“, so<br />
der für Berlin zuständige Verdi-<br />
Sprecher Andreas Splanemann.<br />
Dies sei weder im Interesse der<br />
Paketboten noch der Kunden,<br />
die nicht rechtzeitig beliefert<br />
werden. Es sei dringend nötig,<br />
faire und möglichst branchenweite<br />
Tarifverträge auszuhandeln,<br />
die einer Ausbeutung der<br />
Paketzusteller Grenzen setzen.