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Berliner Kurier 23.12.2018

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38 REISE BERLINER KURIER, Sonntag, 23. Dezember 2018<br />

WinterreiseaufdieInselder<br />

unendlichenStrände<br />

ZumDurchatmen ans Meer: NirgendwoinDeutschland<br />

scheint die Sonne häufiger als auf der Ostseeinsel Usedom<br />

nfo<br />

Rechts oder links, das ist die<br />

erste Frage, die sich am Vormittag<br />

stellt. Die Strände<br />

scheinen sich sowohl in<br />

Richtung Osten als auch<br />

nach Westen unendlich in<br />

die Länge auszudehnen. Also<br />

starten wirander Seebrücke<br />

in Heringsdorf mit Blick in<br />

die Sonne, die hier auf Usedom<br />

so häufig scheint wie<br />

sonst nirgendwo inDeutschland.<br />

Das Ziel ist schon in<br />

Sicht, die Seebrücke von<br />

Ahlbeck.<br />

Seit rund 100 Jahren steht sie<br />

hier, die älteste Seebrücke<br />

Deutschlands. Das weiße Bauwerk<br />

mit den kleinen Türmchen<br />

sieht interessant aus,<br />

aber im Moment bekommt das<br />

kleine Schild unten an der<br />

Treppe größere Aufmerksamkeit.<br />

„Letzter Glühwein vor<br />

der Grenze“. Gut zu wissen.<br />

Wir sind fast bis Polen gelaufen.<br />

Und der Weg hat sich gelohnt.<br />

Außer Glühwein gibt es<br />

im Verkaufsstand oben auf der<br />

Brücke diverse andere Heißgetränke<br />

zu kaufen, der Renner<br />

ist der weiße, nach Vanille und<br />

Mandeln schmeckende „Boddenpunsch“.<br />

Den teilen wir<br />

mal lieber…<br />

Ein paar Winterwanderer<br />

sind am Strand unterwegs, die<br />

Sonne ist schon fast unterge-<br />

I<br />

Wunderbare<br />

Winter-Arrangements<br />

Direkt am Strand von Heringsdorf<br />

liegt das Vier-Sterne-Superior-<br />

Strandhotel Ostseeblickauf einer<br />

Anhöhe. Bis zum 5. Aprilkann z.B.<br />

das Arrangement „Heiß und Kalt“<br />

gebucht werden. Vier Nächte inklusive<br />

Halbpension, Nutzung des<br />

Spas und diversen Extras kosten<br />

dann ab 495 Euro pro Person.<br />

(www.strandhotel-ostseeblick.de).<br />

Gleich hinter dem Strandhotel<br />

liegt der „Heimathafen Usedom“.<br />

Drei Tage am Meer inklusive Frühstück,einmal<br />

Abendessen und einem<br />

Leihfahrrad für einen Tag<br />

kosten ab 139 Euro p.P.<br />

(www.heimathafen-usedom.de).<br />

gangen und selbst die ununterbrochen<br />

kreischenden Möwen<br />

sind still geworden. In der kalten<br />

Jahreszeit fällt Usedom<br />

zwar nicht in den Winterschlaf,<br />

aber in einen angenehmen<br />

Dämmerzustand. Vorbei<br />

an den alten Villen, die meisten<br />

von ihnen ehemals im Besitz<br />

reicher <strong>Berliner</strong>, die Usedom<br />

zur Jahrhundertwende zur Society-Sommerfrische<br />

erkoren<br />

hatten, geht es zurück ins Hotel.<br />

Das Strandhotel Ostseeblick<br />

macht seinem Namenalle<br />

Ehre –direkt am Strand gelegen,<br />

hat man nicht nur von den<br />

Zimmern, sondern auch vom<br />

Restaurant, vom Wellnessbereich<br />

und von der Dachterrasse<br />

uneingeschränkten Blick<br />

aufs Meer.<br />

Sehr entspannend sind die<br />

hängenden Liegen im Wellnessbereich.<br />

Wenn man den<br />

Kopf ein kleines bisschen hebt,<br />

erkennt man die Fähren, die<br />

am Horizont nach Skandinavien<br />

fahren oder von dort kommen.<br />

Nach Wassergymnastik<br />

im 30 Grad warmen Pool und<br />

anschließendem Meerblick-<br />

Frühstück am nächsten Morgen<br />

starten wir dieses Mal in<br />

Richtung Westen.<br />

Bansin ist das Ziel, nebenHeringsdorf<br />

und Ahlbeck das<br />

dritte der Kaiserbäder auf Usedom.<br />

Hier beginnen Steilküste<br />

und Buchenwälder.<br />

Von der 54 Meter hohen Abbruchkante<br />

der Dünen am<br />

Langen Berg ist der Blick auf<br />

die Ostsee besonders beeindruckend.<br />

Auf dem Rückweg<br />

lohnt ein Abstecher zur Villa<br />

Irmgard. Hier verbrachte der<br />

russische Schriftsteller Maxim<br />

Gorki den Sommer 1922. Heute<br />

ist die Villa ein Museum mit<br />

Original-Mobiliar aus Gorkis<br />

Zeiten.<br />

Anke Geffers<br />

Foto: Geffers<br />

ImLift klingelt das Telefon.<br />

Der Nebensitzer spricht<br />

einfach in seinen Handschuh,<br />

der dank Bluetooth<br />

mit dem Handy verbunden ist,<br />

das in der Hosentasche steckt.<br />

Die Hände bleibenwarm, es besteht<br />

keine Gefahr, dass das<br />

Smartphone aus dem Lift purzelt.<br />

So etwas haben Sie vielleicht<br />

schon einmal erlebt. Doch<br />

der Smartphone-Handschuh<br />

von heute ist schon Schnee von<br />

gestern. Moderne Technik und<br />

elektronische Helfer stecken<br />

heute in Brillen und Skischuhen,<br />

sie zeigen uns den Weg und erklären<br />

uns, wie wir besser carven<br />

und schwingen. Smartes<br />

Skifahren hat volle Fahrt aufgenommen!<br />

Eine steile Abfahrt, zu viel<br />

Rücklage, prompt meldet sich<br />

der Ski. Über Kopfhörer gibt er<br />

dem Fahrer Tipps und Tricks,<br />

Feedback zu Fahrt und Fahrstil.<br />

Kein Witz!<br />

Streng genommen ist es nicht<br />

der Ski, sondern eine Einlegesohle<br />

im Schuh. Mithilfe<br />

von 48 Sensoren misst sie<br />

Werte für Aufkantwinkel,<br />

Balance, Druckverteilung<br />

und Rotation. Ein Sender<br />

übermittelt alles ans Smartphone,<br />

wo eine App die Daten<br />

in Ratschläge übersetzt<br />

und auch die Gesamt-Performance<br />

auswertet, den Ski-<br />

IQ. Der Fahrer kann aber<br />

auch ablesen, wie weit der<br />

Sprung im Snowpark über die<br />

Schanze oder ob die Abfahrtshocketief<br />

genug war.<br />

Das Systemnennt sich Carv,<br />

wurde von einer britischen<br />

Firma entwickelt und hat es<br />

bereits auf den Markt geschafft.<br />

Im österreichischen<br />

Schladming gab es im vergangenen<br />

Winter eine große Testphase.<br />

Sogar die Skilehrer waren<br />

überzeugt, obwohl das System<br />

eine Gefahr für ihren Job<br />

sein könnte. Sie befanden: Carv<br />

ist mehr als eine Spielerei, der<br />

Skifahrer erhält augenblicklich<br />

wertvolles Feedback. „Aber ein<br />

Foto: Imago<br />

Anfänger kann damit nicht das<br />

Skilaufen lernen“, sagt Michael<br />

Tritscher, ehemaliges Slalom-<br />

Ass, jetztSkilehrer.<br />

Der Hersteller Elan tüftelt unterdessen<br />

an einem smarten Ski,<br />

der ganz ähnlich funktionierten<br />

Brille und Ski g<br />

Über das Smartphone gibt es schon<br />

heute Tipps für Skifahrer.Doch die<br />

Technik ist schon viel weiter:<br />

Wichtige Hinweise kommen<br />

schon bald direkt vomSki.<br />

Wintersportler lassen<br />

soll. Ein Prototyp wurde<br />

bereits vorgestellt: Sensoren<br />

messen die Druckverteilung, via<br />

Smartphone und Kopfhörer gibt<br />

es Feedback aufs Ohr. Die Sache<br />

könnte aber auch über eine Datenbrille<br />

laufen, in der die Infos<br />

eingeblendet werden. Die slowenische<br />

Firma arbeitet mit Volldampf<br />

daran, die Carver samt<br />

System auf den Marktzubringen.<br />

Es ist bereits die Rede davon,<br />

dass derartige Modellebald auch<br />

Fehler des Fahrers ausgleichen<br />

können, indem sie den ausgeübten<br />

Druck optimal auf die Skier<br />

verteilen.<br />

Der vermutlich erste echte<br />

smarte Ski ist ausgerechnet in der<br />

Langlauf-Spur unterwegs. Der<br />

Hersteller Madshus hat seinen<br />

Modellen der „eMpower“-Reihe<br />

einen Chip verpasst, der mithilfe<br />

des Handys Geschwindigkeit,<br />

Distanz und weitere Werte liefert.<br />

So ähnlich wie man es vom<br />

Fahrradtacho kennt.<br />

DerClou ist aber, dass im Chip

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