Berliner Kurier 09.01.2019

* BERLINER KURIER, Mittwoch, 9. Januar 2019
Yalcin T.
wurde seit
Silvester
vermisst.
Killer-Schwager
BERLIN 13
fährtLeiche durch
Foto: twitter
ganz Deutschland
Der seit Silvesterabend vermisste Yalcin T. wurde erwürgt.Tatmotiv war offenbar Streit um eine Frau
Von
ANDREAS KOPIETZ
Berlin – Der mutmaßliche
Mörder von Yalcin T.
kommt bald in Berlin in Untersuchungshaft.
Er soll den
40-Jährigen in Berlin erwürgt
haben – und karrte
dann die Leiche durch die
halbe Republik.
Seit dem Silvesterabend wurde
Yalcin T. vermisst. Die Po-
lizei fahndete öffentlich nach
ihm. Zuletzt hatten ihn Zeugen
an seiner ehemaligen
Wohnanschrift in der Provinzstraße
in Reinickendorf
gesehen.
Besonders dramatisch in
dem Fall: Der 40-Jährige litt
an Epilepsie und benötigte
dringend seine Medikamente,
weshalb bei der Suche nach
ihm besondere Eile geboten
war. Doch als die Polizei die
Fahndungsmeldung nach ihm
veröffentlichte, war der Mann
schon längst tot. Hintergrund
ist offenbar eine Familienfehde.
Sein 37-jähriger, in Kaiserslautern
geborener Schwager
soll Yalcin T. in dessen
Wohnung an der Provinzstraße
erwürgthaben.
Den Ermittlungen der
Mordkommission zufolge
packte der Schwager dann die
Leiche in den Kofferraum seines
Autos. Dann fuhr er mit
dem Toten die rund 700 Kilometer
nach Kaiserslautern
West. Schließlich verscharrte
er die Leiche in einem
Waldstück.
„Der Täter zündete danach
das Auto an, um die Spuren zu
vernichten“, sagt Martin
Steltner von der Berliner
Staatsanwaltschaft. Anschließend
fuhr der mutmaßliche
Täter weiter nach Stuttgart.
Dort nahmen ihn Polizisten
am Montag fest.
Die Leiche von Yalcin T.
wurde inzwischen gefunden
und durch die Gerichtsmedizin
obduziert. Der mutmaßliche
Täter bekam inzwischen
Haftbefehl wegen Totschlags
und sitzt jetzt in einer Zelle in
einer Stuttgarter Justizvollzugsanstalt.
„Demnächst wird
er nach Berlin überführt“, sagt
Steltner.
Was der konkrete Auslöser
für die Tat war, ist noch unklar.
Hintergrund soll angeblich
ein Streit um eine Frau
sein. Die Vernehmungen des
Verdächtigen durch die 4.
Mordkommissiondes Landeskriminalamteslaufen.
B
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