Berliner Kurier 17.01.2019

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Leser- MEINUNG Die Leser-Seite in Ihrem KURIER BERLINER KURIER, Donnerstag, 17.Januar 2019 IN EIGENER SACHE KURIER sucht Berlins ausgefallenste Keller Werkzeug, Gerümpel, leere Kisten: Viele nutzen ihre Keller als Abstellkammer. Doch immer wieder sind hier auch Kleinodien versteckt. Hat auch Ihr Keller etwas ganz Besonderes? Ob Modelleisenbahn, Party- Raum, Wellness-Oase, Heimwerker-Paradies oder Musikstudio: Für eine große KURIER-Serie suchen wir Berlins ausgefallenste Keller. Melden Sie sich unter leser-bk@dumont.de oder Tel. 633311456 in der Redaktion. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht! So erreichen Sie die Redaktion: Forum-Redaktion Alte Jakobstraße 105 10969 Berlin Tel. 030/63 33 11 456 (Mo.-Fr. 10–16 Uhr) Fax: 030/63 33 11 499 E-Mail: leser-bk@dumont.de „Autohasser-Senat sorgt schön selbst für den Stau“ Zu: „Stau-Chaos, weil sie alte Knochen ausbuddeln“, vom 16. Januar Echt clever, Autohasser-Senat! Erst mit Baustelle, später dann mit Kapazitätsverknappung schön selbst für Stau sorgen. Mein Tipp: Zwischen Stau und Baufahrzeugen eine Messstelle einrichten und wegen zu viel Feinstaub die Straße für immer sperren. Gute Nacht, Weltstadt Berlin! André Sauer, per Mail Senat ist schuld Den Stau verursachen nicht die Archäologen, sondern die Verkehrsplanungen der Senatsverwaltung für Verkehr, Umwelt und Klimaschutz. Der obliegt es einzig und allein, den Verkehr dort flüssig zu halten. Ra. Rohrlach, Friedrichshain Ärgernis Stau: Über die Baustelle am Molkenmarkt lesen Sie im KURIER. Langsames Fahren Zu: „Der Feinstaub-Krieger“, vom 7. Januar Wenn man nachdenkt, fällt es auf, dass langsames Fahren die Feinstaubbelastung noch steigert. Je langsamer man fährt, desto schlimmer ist der Ausstoß der Abgase. Dieser Senat ist einfach nur Radfahrer-orientiert. Alles wird für sie getan und die Autofahrer, die Steuern zahlen, werden schikaniert. Brigitte Chartieu, Pankow Sinnvoller einsetzen Zu: „Berlin testet den grünen Pfeil für Radler“, vom 9. Januar Das Geld kann man sinnvoller einsetzen, da die meisten Radfahrer die Straßenverordnung missachten. Eigene Schilder, Ampeln nur für Radler, Radwe- KURIER kämpft! Ärger,Probleme, Fragen? Das „Kämpft-Team“ und die Profis kümmern sich um Ihre Sorgen. Schreiben Sie uns(am besten mit Unterlagen), Absender und Telefonnummer nicht vergessen. ge –alles für die Katz! Christian Krocker, per Mail Eher nicht Zu: „Regionalverkehr: Deutsche Bahn verliert wichtigste Strecke der Region“, vom 16. Januar Dass Verspätungen, technische Pannen, Zugausfälle Geschichte sein werden, sollte man eher nicht erwarten. Aber vielleicht schafft es ja die Odeg, ihre eigenen Fahrpläne einzuhalten. Reiko Löwe, Facebook Personalmangel So schlimm ist es nun auch wieder nicht, so oft wie der RE 1 nicht fährt durch technische Probleme und Personalmangel. Jim Gassner, Facebook BERLIN MESSEN Ausbildung & Karriere SCHIRMHERRSCHAFT Frau Elke Breitenbach Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales Dein Markt für: Ausbildung & Jobs Weiterbildung & Qualifizierung Attraktive Ausbildungsund Jobangebote Kostenlose Bewerbungsbilder vom Profi Interessante Arbeitgeber und Präsentationen Check der Bewerbungsmappen 15. & 16. Februar 2019 9 –16 Uhr Cafe Moskau Karl-Marx-Allee 34 10178 Berlin Freier Eintritt Weitere Informationen: www.berlinmessen.de
KULTUR SEITE19 BERLINER KURIER, Donnerstag, 17.Januar 2019 Mondlandung mit Musik Seine Konzerte sind eine Mischung aus Rock, Klassik, Show und Kino. Jetzt widmet sich der Stummfilm-Pianist Stephan Graf von Bothmer (47) der Science-Fiction in einem Festival: „In diesem Format kann ich neben den Klassikern auch die echten Meisterwerke zeigen, die kaum jemand kennt“, sagt von Bothmer. 20 Konzerte in drei Monaten, jeweils Freitag und Samstag spielt von Bothmer zu Preziosen des Stummfilms in der Kreuzberger Passionskirche: „Frau im Mond“ und „Metropolis“ von Fritz Lang, „Algol“ mit Emil Jannings oder George Méliès Kultfilm „Reise zum Mond“ aus dem Jahr 1902 in der handkolorierten Fassung. Dessen weitgehend unbekannte Kurzfilme fasste von Bothmer zu einer Symphonie zusammen. Aber auch die Publikumslieblinge wie Stan &Olli oder Chaplins „The Tramp“ sind wieder dabei. Geboren in Lauenbrück, genoss er früh Klavier-Unterricht und komponierte mit acht Jahren die ersten Stücke auf dem Instrument der Großmutter, die in Afrika gelebt hatte. „Es war ein kaputtes Klavier auf dem Speicher, und es klang gespenstisch. Ich dachte, das ist Geistermusik. Dieses Gefühl habe ich heute noch bei Nosferatu.“ Friedrich Wilhelm Murnaus Dracula-Figur aus dem Jahr 1922 sah von Bothmer erstmals, als er Musik an der Universität der Künste in Berlin studierte. „Eigentlich hatte ich eine Pianistenkarriere im Sinn.“ Er spielte Keyboard, machte Rockmusik, Jazz und gründete eine Band. Dann entdeckte er die Stummfilm-Musik für sich, mit 28 Jahren, und war überzeugt. „Das war wie die Lösung eines Lebensproblems: Ich darf als Pianist machen, was ich will. Vor allem: Die Regisseure sind tot. Niemand redet mir rein. Ich komponiere alle Musik, die ich spiele, selbst.“ Zu Beginn intonierte er noch die Original-Begleitmusik etwa von Dmitri Schostakowitsch, aber inzwischen hat er sich ein eigenes Genre geschaffen. „Stummfilm- Konzerte“ nennt er das. „Ich mache meine Kunst, manchmal auch etwas extremer –und die Foto: Uhlemann Mit seinen Stummfilm- Konzerten schuf der Pianist Stephan Graf von Bothmer ein eigenes Genre. Jetzt lädt er zum Science-Fiction- Festival in die Passionskirche Stephan Graf vonBothmer hat mit seinen Stummfilm- Konzerten ein völlig neues Musik-Genre geschaffen. Kuhns Kulturstück Helmut Kuhn schaut,liest und hörtfür den KURIER. Leute können nicht weglaufen“. Das Ganze ist aber weit entfernt von den Zwölftonklängen eines Arnold Schönberg. Von Bothmers Vorbilder sind eher handfest. Pink Floyd, Deep Purple, Beethoven, Chopin oder Tangerine Dream. „Sehr suggestive Musik.“ Er hat seine Bestimmung gefunden, und zugleich lotet er sie immer weiter aus. Tausende Zuhörer befragte er geradezu empirisch nach seinen Aufritten und gewann daraus seine Erkenntnisse. Vor allem junge Leute laufen in Scharen in seine Konzerte. Begonnen hatte er einmal mit einem ersten Konzert in der Passionskirche und einer kleinen Reihe in verschiedenen Kinos. Das war vor 20 Jahren. Inzwischen buchen ihn große Häuser, er tourt von Buxtehude bis Benin, von Argentinien bis nach Armenien, hat Frau und zwei Kinder und versucht, alles unter einen Hut zu kriegen. Er sei ein „Missionar“des StummfilmKonzerts, und der neue Boom des Genres gibt ihm Recht. War es früher eine Handvoll, zieht er heute 1000 Leute und mehr. Allenthalben gibt es wieder Stummfilm-Vorführungen mit Live-Piano-Begleitung, als wäre der Tonfilm nie erfunden worden. Als veritabler Graf habe er es wiederum immer etwas schwer gehabt. „Ich habe ein Problem mit Eliten, die denken, sie seien etwas Besseres“. Seinen Adelstitel verschwieg er gern. Aber aus PR-Gründen druckte ein Agent in Hamburg den Grafen auf’s Plakat. Seither wird er oft der „Graf des Stummfilms“ genannt. Alle zwei Jahre vertont er zudem Fußballspiele der Europa- und Weltmeisterschaften. Gar nicht so einfach. „Was machst Du, wenn der Ball im Aus ist? Spannung halten oder nicht? Ich muss immer wetten, was passiert“. Der Mann ist ein Besessener. Besessene und Irremachen gute Kunst. Fast immer. Sie haben eine Ahnung von dem, was wirklich passiert. StummfilmKonzerte-Festival 2019 –Sounds in Space, Stephan Graf von Bothemer,Passionskirche Berlin- Kreuzberg, Marheineke, 18-1. -15.3., www.stummfilmkonzerte.de
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