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Berliner Kurier 17.01.2019

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8 BERLIN BERLINER KURIER, Donnerstag, 17.Januar 2019 *<br />

NACHRICHTEN<br />

Tierischer Modestar<br />

So berichtete gestern der<br />

KURIER über die in der<br />

einstigen Stasi-Klinik<br />

„vergessenen“ Akten.<br />

Berlin –Bei der Schau des<br />

Kitzbüheler Unternehmens<br />

Sportalm auf der Berlin Fashion<br />

Week gab es einen<br />

tierischen Star: Ein kleiner<br />

weißer Terrier hatte zwei<br />

Auftritte, er lief einmal an<br />

der Leine neben einem Model<br />

und wurde einmal –geschmückt<br />

mit einer stylischen<br />

Kette –getragen.<br />

Bauhaus gewürdigt<br />

Berlin –ZuBeginn des<br />

Bauhaus-Jahres hat Bundespräsident<br />

Frank-Walter<br />

Steinmeier die 1919 gegründete<br />

Schule für Kunst, Architektur<br />

und Design als<br />

Synonym der Moderne bezeichnet.<br />

Er sagte zudem, es<br />

gebe „nicht nur einen zeitlichen,<br />

sondern auch einen<br />

inneren Zusammenhang<br />

zwischen Bauhaus und dem<br />

Aufbruch in die demokratische<br />

Republik“.<br />

Tegel-Fürsprecher<br />

Berlin –Lufthansa-Vorstandschef<br />

Carsten Spohr<br />

regt an, die Offenhaltung<br />

des Flughafens Tegel nochmals<br />

zu prüfen. Er begründete<br />

das mit wachsendem<br />

Flugverkehr und Zweifeln<br />

an der BER-Kapazität.<br />

Lila Bäcker arbeitet<br />

Neubrandenburg –Von<br />

der Insolvenz der Kette Lila<br />

Bäcker sind alle fünf Firmen<br />

in Meck-Pomm und<br />

Brandenburg betroffen, so<br />

das Amtsgericht Neubrandenburg.<br />

Produktion und<br />

Verkauf sollen zunächst bis<br />

Ende Februar weitergehen.<br />

ARCHE NOAH<br />

Pieter ... musste nach einer<br />

Wohnungsräumung ins<br />

Heim. Die bildschöne und<br />

neugierige Katze ist manchmal<br />

etwas unsicher. Bei erfahrenen<br />

Haltern wird sie<br />

gewiss entspannter. Mit<br />

Kindern möchte sie lieber<br />

nicht zusammenleben.<br />

Vermittlungs-Nr. X18/969<br />

Foto: Tierheim Berlin Foto: dpa<br />

Nach KURIER-Entdeckung<br />

Datenschützer ermitteln<br />

im Akten-Skandal<br />

Über 25000 vergessene Patienten-Dateien wurden aus der Stasi-Klinikgesichert<br />

Von<br />

NORBERT KOCH-KLAUCKE<br />

Berlin – Nun wird das ganze<br />

Ausmaß des brisanten Aktenfundes<br />

deutlich, der<br />

durch KURIER-Recherchen<br />

im einstigen Stasi-Krankenhaus<br />

in Buch entdeckt wurde.<br />

Es sollen über 25 000 Patienten-Dateien<br />

sein, die bei der<br />

Klinik-Räumung (2007) einfach<br />

vergessen wurden. Jetzt<br />

wird unter anderem wegen<br />

Verstoßes gegen den Datenschutz<br />

ermittelt.<br />

„Ein solches Ausmaß von Aktenfunden<br />

ist selten“, sagt eine<br />

Sprecherin der <strong>Berliner</strong>s Datenschutzbeauftragten<br />

Maja<br />

Smoltczyk. Sie will jetzt prüfen<br />

lassen, ob ein Verstoß gegen<br />

den Datenschutz vorliegt.<br />

Den Helios-Kliniken gehörten<br />

ab 2001 die Ex-Stasi-Klinik<br />

und das benachbarte Regierungskrankenhaus<br />

in Buch.<br />

2007 zog man aus den Gebäuden.<br />

Die Klinikleitung räumte<br />

bereits ein, dass die entdeckten<br />

Patientenakten beim Umzug<br />

„übersehen“ wurden. Man wolle<br />

nun die Gründe aufklären.<br />

Kliniksprecherin Anja Himmelsbach<br />

sagte dem KURIER,<br />

dass die Akten, verpackt in fünf<br />

Umzugkartons, nun bis auf weiteres<br />

im Klinik-Archiv gesichert<br />

werden. Außerdem sollen<br />

die etwa 25000 betroffenen Patienten,<br />

so weit wie möglich,<br />

über die Datenpanne informiert<br />

werden.<br />

Das Stasi-Krankenhaus in<br />

Buch (260 Betten) entstand<br />

1980, war mit Westtechnik ausgestattet.<br />

Laut MfS-Unterlagen<br />

wurden dort Stasi-Mitarbeiter<br />

und -Auslandsagenten nach<br />

dem Einsatz sowie verletzte<br />

Seit 2007 steht in Buch<br />

die einstige Stasi-Klinik<br />

leer.Inder Ruine lagen<br />

die Patienten-Dateien.<br />

Angehörige der Sicherheitsorgane<br />

aus Jemen, Angola, Mosambik<br />

und Äthiopien behandelt.<br />

„Was in der Klinik geschah,<br />

ist noch sehr wenig erforscht“,<br />

sagt Dagmar<br />

Hovestädt, Sprecherin der<br />

Stasi-Unterlagenbehörde BStU.<br />

Zum streng bewachten Komplex<br />

(Tarnname „Objekt 100“)<br />

gehörte auch das 1976 erbaute<br />

Regierungskrankenhaus. Hier<br />

wurde DDR-Staatschef Erich<br />

Honecker im August 1989 an<br />

Galle und Darm operiert, sein<br />

Krebs festgestellt. 1988 starb<br />

dort seine Enkelin Mariana (2).<br />

Tierheim Berlin,<br />

Hausvaterweg 39, 13057 Berlin,<br />

Telefon: 030/768880,<br />

www.tierschutz-berlin.de<br />

Die Tiervermittlung ist geöffnet:<br />

Mittwoch–Sonntag 13–16 Uhr<br />

Erich Honecker (hier mit<br />

Ehefrau Margot) wurde<br />

1989 im Klinik-Komplex<br />

in Buch operiert.<br />

Fotos: Henseke, AFP<br />

Im Klinik-Schrank<br />

stehen die „vergessenen“<br />

Ordner mit über 25000<br />

Patienten-Dateien.

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