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Berliner Kurier 06.02.2019

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*<br />

Angeklagte<br />

streiten Tatab<br />

Dessau –ImProzess um<br />

den Tod eines 22-Jährigen<br />

im sachsen-anhaltischen<br />

Köthen haben die<br />

Angeklagten ihr Bedauern<br />

über den Todesfall<br />

geäußert. Den beiden 17<br />

und 18 Jahre alten Afghanen<br />

wird vorgeworfen,<br />

den jungen Mann geschlagen<br />

zu haben, ehe er<br />

an einem Herzinfarkt<br />

starb. Der angeklagte 18-<br />

Jährige (Foto) bestritt<br />

zum Prozessauftakt, das<br />

Opfer geschlagen oder<br />

getreten zu haben. Der<br />

17-Jährige gab an, er habe<br />

nichts mitbekommen.<br />

Foto: dpa<br />

Loveparade-<br />

Prozesskleiner<br />

Düsseldorf –Der Strafprozess<br />

um die Katastrophe<br />

bei der Loveparade<br />

2010 in Duisburg wird voraussichtlich<br />

mit nur<br />

noch drei Angeklagten<br />

fortgesetzt. Gegen die sieben<br />

anderen Beschuldigten<br />

soll das Verfahren ohne<br />

Auflagen eingestellt<br />

werden. Ob es tatsächlich<br />

so kommt, soll frühestens<br />

heute im Laufe des Tages<br />

entschieden werden.<br />

Hirn-OP:Ärzte bringen Patienten zum Lachen<br />

Atlanta –Offenbar ist Lachen ry University School of Medicine<br />

geraten können, wurden sie bis-<br />

im Gehirn stimulierte, die bei<br />

tatsächlich die beste Medizin.<br />

die neue Methode bei einer lang mit Beruhigungsmitteln der Frau Gelächter auslöste. Dr.<br />

US-Chirurgen haben eine neue<br />

Methode gefunden, um Patienten<br />

epilepsiekranken Patientin ausprobiert.<br />

Sie mussten während<br />

vollgepumpt. Laut einem Bericht<br />

im „The Journal of Clini-<br />

Willie: „Ihre Anspannung verflog<br />

sofort. Sie hat während des<br />

während einer offenen des Eingriffs die Frau wach halcal<br />

Investigation“ versuchte Eingriffs gesprochen und sogar<br />

Hirnoperation wach und bei ten, um sicher zu gehen, dass Chef-Neurochirurg Dr. Jon selbst Witze gemacht.“ Bei<br />

guter Laune zu halten. Sie bringen<br />

sie während des Eingriffs<br />

zum Lachen! Zum ersten Mal<br />

hatten die Mediziner der Emo-<br />

sie keine Schäden im Sprachzentrum<br />

verursachten.<br />

Da viele Patienten bei einem<br />

solchen Eingriff aber in Panik<br />

Willie, die Nerven der Patientin<br />

durch Gelächter zu beruhigen.<br />

Nicht indem er Witze erzählte,<br />

sondern eine bestimmte Stelle<br />

zwei weiteren Patienten mit<br />

der selben OP klappte es eben<br />

so gut –und es gab auch hinterher<br />

keine Nebenwirkungen. DS<br />

Campingplatz-Missbrauch<br />

Wie schuldig ist das Jugendamt?<br />

Landrat verspricht umfassende Aufklärung eines möglichen Versagens der Behörde<br />

Lügde –Mehr als 1000-mal sollenKinder<br />

im Alter von vier bis<br />

13 Jahren auf einem Campingplatz<br />

in Lügde für Pornodrehs<br />

sexuell missbraucht worden<br />

sein. Insgesamt wurden 29 Opfer<br />

identifiziert –und die Zahl<br />

könnte noch weiter steigen. Ermittelt<br />

wird nicht nur gegen einen<br />

56-Jährigen und einen 33-<br />

Jährigen, die mehr als zehn Jahre<br />

lang immer wieder Kinder gefilmt<br />

und missbraucht haben<br />

sollen, sowie ihren mutmaßlichen<br />

Auftraggeber (48), sondern<br />

auchgegen das Jugendamt.<br />

Schließlich befand sich eines<br />

der missbrauchten Kinder als<br />

Pflegetochter in der Obhut des<br />

56-jährigen Hauptverdächtigen.<br />

Der benachbarteniedersächsische<br />

Landkreis Hameln-Pyrmont<br />

kündigte deshalb gestern<br />

umfassende Aufklärung zu den<br />

Jugendamtsentscheidungen<br />

über das betroffene Pflegekind<br />

an. Es sei derzeit aber noch völlig<br />

unklar, ob seine Behörde einen<br />

Fehler gemacht habe, sagte<br />

Landrat Tjark Bartels (SPD) in<br />

Hameln. „Wenn wir wirklich<br />

Fehlergemacht haben,dann stehen<br />

wir dazu. Aber solange ich<br />

das nicht weiß, werde ich hier<br />

niemanden präventiv ausliefern.“<br />

Das Jugendamt Hameln-Pyrmont<br />

hatte 2016 der Pflegschaft<br />

über das damals fünfjährige<br />

Mädchen auf Bitten der Mutter<br />

zugestimmt. Die Unterbringung<br />

bei dem Mann sei sieben Monate<br />

lang geprüft worden, so Bartels<br />

weiter. Die Ermittler gehen<br />

davon aus, dass der 56-Jährige<br />

das Mädchen auch als Lockvogel<br />

missbraucht haben könnte,<br />

um an andere Kinder heranzukommen.<br />

Ob Hinweise von Zeugen auf<br />

einen möglichen sexuellen<br />

Missbrauch des Pflegekindes,<br />

die bereits 2016 vorlagen, in seinem<br />

Jugendamt geprüft worden<br />

seien, könne er im Moment<br />

nicht sagen. Bartels: „Die Akten<br />

Foto: dpa<br />

liegen bei der Staatsanwaltschaft.“<br />

Die Vorwürfe richten<br />

sich gegen Polizei wie Jugendämter:<br />

So soll dem Hinweis eines<br />

Vaters, seine zwei Töchter<br />

seien von dem Hauptbeschuldigten<br />

unsittlich berührt worden,<br />

nicht hinreichend nachgegangen<br />

worden sein. Eine Mitarbeiterin<br />

des Jobcenters Blomberg,<br />

die den Mann betreute,<br />

hatte 2016 Verdacht geschöpft,<br />

dass er sein Pflegekind sexuell<br />

missbrauche. Sie informierte<br />

PANORAMA 35<br />

Absperrband an<br />

einem Gebäude<br />

auf dem<br />

Campingplatz in<br />

Lügde. Dortsollen<br />

über Jahre<br />

hinweg Kinder<br />

missbraucht<br />

worden sein.<br />

das Jugendamt Lippe. Von dort<br />

ging die Meldung an das Jugendamt<br />

Hameln-Pyrmont.<br />

Auch auf Hinweise auf eine Verwahrlosung<br />

des Mädchens hin<br />

habe es jedoch bei einem Hausbesuch<br />

im Januar 2017 keine<br />

Anhaltspunkte dafür gegeben,<br />

die gegen den Pflegevater gesprochen<br />

hätten, hieß es im Jugendamt<br />

Hameln-Pyrmont.<br />

Auch die Wohnverhältnisse auf<br />

dem Campingplatz beanstandete<br />

das Jugendamt nicht.<br />

Australien: Zwei Menschensterbeninden Fluten<br />

Townsville –Seit Tagen gilt<br />

die Stadt Townsville im tropischen<br />

Nordosten Australiens<br />

als Katastrophengebiet.<br />

Wohngebiete werden immer<br />

wieder überschwemmt, Erdrutsche<br />

gehen nieder. Nun<br />

haben die Regenmassen ihre<br />

ersten Todesopfer gefordert.<br />

Gestern meldete die Polizei<br />

den Fund zweier Leichen. Es<br />

soll sich um Männer im Alter<br />

von 21 und 23 Jahren handeln.<br />

Die beiden wurden zuletzt am<br />

frühen Montagmorgen gesehen<br />

und galten seither als vermisst.<br />

Während sich die Lage in<br />

Townsville und den anderen<br />

Überschwemmungsgebieten<br />

im Bundesstaat Queensland<br />

etwas entspannte, reiste Australiens<br />

Regierungschef Scott<br />

Morrison ins Katastrophengebiet,<br />

wo in den letzten Tagen<br />

zahlreiche Autos und Häuser<br />

von den Wassermassen beschädigt<br />

wurden. „Es wird<br />

hart, es wird für eine Weile<br />

hart sein“, sagte er. Es müsse<br />

dafür gesorgt werden, dass die<br />

Flutopfer die Aufräumarbeiten<br />

bewältigen und „ihr Leben<br />

wieder aufbauen“ könnten.<br />

Doch der Wiederaufbau<br />

dürfte noch etwas auf sich<br />

warten lassen. Die Behörden<br />

warnen vor weiteren Überschwemmungen.<br />

„Wir rechnen<br />

weiter mit heftigem Regen“,<br />

sagte Richard Wardle<br />

von der Meteorologiebehörde.<br />

Es gebe eine „erhöhte Gefahr<br />

von Sturzfluten“. Erst am Wochenende<br />

könnte sich die Lage<br />

vermutlich entspannen. Die<br />

Meteorologen warnen daher<br />

Menschen, die ihre Häuser<br />

verlassen haben davor, voreilig<br />

zurückzukehren.<br />

Anwohner retten<br />

sich in Townsville vor<br />

den Wassermassen<br />

auf einen Panzer der<br />

Armee.<br />

Foto: dpa

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