Berliner Kurier 08.02.2019
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*<br />
POLITIK<br />
MEINE<br />
MEINUNG<br />
Fragezeichen<br />
hinter Facebook<br />
Von<br />
Matthias<br />
Koch<br />
Daumen runterfür Facebook:<br />
So wie bisher<br />
kannesnicht weitergehen,<br />
jedenfalls nicht in Deutschland.<br />
Zumindest die dreiste<br />
Sammlung von Nutzerdaten<br />
auchauf Seiten, die gar nicht<br />
zu Facebook gehören, muss<br />
der kalifornische Konzern<br />
künftig unterlassen. Und er<br />
darfauch nichtunbemerkt<br />
einfach Datenvon Facebook,<br />
Whatsapp undInstagram zu<br />
einem großenGanzen verquirlen.<br />
Klar,viele werden<br />
rasch alle „Ja, ich akzeptiere“-Buttons<br />
drücken –um<br />
nurjanicht rauszufallen aus<br />
ihren Gruppenbei Facebook,<br />
Whatsappund Instagram.<br />
Doch die Zahlder Nachdenklichen<br />
wächst, eine<br />
Gegenwehrbeginnt. Nie<br />
standen so viele FragezeichenhinterFacebook.<br />
Immermehr<br />
Erwachsenengeht<br />
auf,dass Facebook sie behandeltwie<br />
Kinder. Der Konzerngaukeltihnenetwas<br />
Tolles und Kostenlosesvor,<br />
die schöne Inszenierung<br />
ihres Egos, dasUmgebensein<br />
von gutenGefühlen, Lob und<br />
Bestätigung durch Gleichgesinnte.<br />
Das macht süchtig.<br />
Undesvernebelt den Blick<br />
auf den hässlichen Kern<br />
eines Spiels, bei demjeder etwasfür<br />
die moderne Internetwirtschaft<br />
sehrWertvolles<br />
hergibt: seine Daten.<br />
MANN DESTAGES<br />
Hubertus Heil<br />
Unter Federführung von<br />
Arbeitsminister Hubertus<br />
Heil (46) kämpft die SPD für<br />
ein Recht auf mobiles Arbeiten<br />
und<br />
Homeoffice.<br />
Das geht aus<br />
dem Strategiepapier<br />
„Ein neuer<br />
Sozialstaat<br />
für eine<br />
neue Zeit“<br />
hervor, über<br />
das die Partei<br />
am Wochenende<br />
beraten will. „Wir<br />
werden ein Recht auf mobiles<br />
Arbeiten und Homeoffice<br />
gesetzlich verankern“, heißt<br />
es da. 40 Prozent der Beschäftigten<br />
könnten von zu<br />
Hause aus arbeiten.<br />
Foto: Michael Kappeler/dpa<br />
Fotos: ATPN/dpa; Benjamin Rojas/dpa; Prensa Miraflores/dpa<br />
Auflieger eines Tanklastzugs und Container<br />
blockieren die Grenze zu Kolumbien.<br />
Staatshasserfordern: Rechtsstaat, hilf!<br />
AfDreichtKlage gegenVerfassungsschutzein.Der hatte die Partei zuvor alsPrüffall eingestuft<br />
Berlin –Alexander Gauland und<br />
Co. sehen sich gern in der Opferrolle.<br />
Nun hat die AfD gegen den<br />
Verfassungsschutz geklagt, weil<br />
sie sich in Misskredit gebracht<br />
fühlt. Der Inlandsgeheimdienst<br />
hatte die Partei als Prüffall eingestuft.<br />
Doch wie sind die Erfolgsaussichten<br />
der Klage? Die<br />
AfD will dem Bundesamt für<br />
Verfassungsschutz (BfV) verbieten,<br />
sie künftig in der Öffentlichkeit<br />
als Prüffall zu bezeichnen.<br />
Der Verfassungsschutz habe<br />
keine juristische Grundlage für<br />
eine derartige „öffentlich diskreditierende<br />
Mitteilung“, begründet<br />
die AfD ihre Klage. Sie sieht<br />
sich in der Ausübung ihrer parteilichen<br />
Tätigkeit behindert, etwa<br />
beim Einsammeln von Spenden<br />
oder beim Anwerben von<br />
Neumitgliedern. Kurios: BfV-<br />
Chef Thomas Haldenwang sah<br />
die AfD durch die Einstufung als<br />
Prüffall gar entlastet.<br />
Autokrat Maduro riegelt Venezuela ab<br />
Der Verfassungsrechtler Ulrich<br />
Battis sagte dem RedaktionsNetzwerk<br />
Deutschland<br />
(RND) mit Blick auf den Prüffall:<br />
„Das öffentlich zu machen war<br />
ein bedauerlicher Formfehler.<br />
Es ändert aber nichts daran, dass<br />
der Verfassungsschutz gute<br />
Gründe für die Prüfung hat.<br />
Caracas – Eskalation im Macht-<br />
Auf Befehl des<br />
kampf in Venezuela:<br />
unter Druck geratenen Präsiden-<br />
Maduro hat das ve-<br />
ten Nicolás<br />
nezolanische Militär eine<br />
Grenzbrücke zu Kolumbien<br />
blockiert, um Hilfslieferun-<br />
gen<br />
zu unterbinden. Eine<br />
Autobrücke wurde mit<br />
einem Tankwagen, zwei<br />
blauen Großcontainern<br />
und behelfsmäßigem<br />
Zäunen gesperrt. Oppositionsführer<br />
Juan<br />
Durch eine Klage kann man das<br />
nicht rückgängig machen.“<br />
Aus Kreisen der Landesämter<br />
für Verfassungsschutz verlautete<br />
bereits am Tag der Verkündung,<br />
Prüffälle zu veröffentlichen<br />
sei eigentlich nicht üblich.<br />
Doch selbst wenn die AfD recht<br />
bekomme, ändere dies an der<br />
Guaidó, der sich zum Interimsstaatschef<br />
erklärt hat und von vielen Staaten<br />
weltweit anerkannt wird, hatte Nachbarländer<br />
um Unterstützung gebeten.<br />
Das einst reiche Erdölland ist von der<br />
sozialistischen Regierung heruntergewirtschaftet<br />
und in ein Armenhaus verwandelt<br />
worden. Es fehlt an allem, vor<br />
allem an Grundnahrungsmitteln und<br />
Medizin. Maduro stellt die jetzt vom<br />
Ausland gewährten Hilfstransporte<br />
mit einer Intervention gleich und beharrt<br />
darauf, dass Venezuela kein Land<br />
der „Bettler“ sei.<br />
Der AfD-Bundesvorsitzende<br />
Alexander Gauland neben<br />
der Fraktionschefin Alice<br />
Weidel im Bundestag.<br />
tatsächlichen Prüfung nichts.<br />
Das Bundesamt für Verfassungsschutz<br />
sei dann lediglich gezwungen,<br />
den Prüffall AfD nicht<br />
mehr als solchen zu benennen.<br />
Täte sie es doch, müsste sie nach<br />
dem Willen der AfD ein Ordnungsgeld<br />
zahlen. Das Urteil<br />
fällt in drei Wochen.<br />
Foto: Bernd Von Jutrczenka/dpa