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Berliner Zeitung 08.02.2019

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12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 33 · F reitag, 8. Februar 2019<br />

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Berlin<br />

So sieht Berlinale-Begeisterung auf dem roten Teppich aus: Die Schauspielerinnen Iris Berben, Andie MacDowell und HeikeMakatsch (v. l.) strahlen entschlossen. CHRISTIAN SCHULZ (3)<br />

Willkommen und Adieu<br />

DIETER KOSSLICK<br />

konnte sich nicht wehren. DieEröffnung<br />

der 69. Internationalen Filmfestspiele<br />

Berlin am Donnerstagabend<br />

am Marlene-Dietrich-Platz<br />

fühlte sich über weite Strecken wie<br />

eine „Danke Dieter!“-Gala an. Weil<br />

alle das Bedürfnis hatten, zum Beginn<br />

seiner 18. und letzten Berlinale<br />

den Festivaldirektor zu würdigen,<br />

der dem Ganzen fast zwei Jahrzehnte<br />

lang seinen Stempel aufgedrückt<br />

hat. Schon zum Anfang sang Moderatorin<br />

Anke Engelke im Duett mit<br />

Max Raabe „Ich bin nur wegen dir<br />

hier“, und jedem war klar, wen sie<br />

meinten. In Anspielung auf das 69.<br />

Festival wies Engelke darauf hin:<br />

„Das ist das letzte Mal, dass das hier<br />

eine U-70-Party ist.“ Sie verband ein<br />

Lob mit einer Spitze: „Ich bin sehr<br />

froh, dass so viele Frauen im Saal<br />

sind. Wirsind schon mal nicht im Innenministerium<br />

...“ Engelke war in<br />

Lästerlaune: „Ich befasse mich nicht<br />

mit dem <strong>Berliner</strong> Flughafen. Genau<br />

wie die Verantwortlichen auch.“<br />

Richtig heftig gab sie dem Regierenden<br />

Bürgermeister Michael Müller<br />

einen mit: „Ihm haben wir zu verdanken,<br />

dass Serien wie ,4Blocks‘<br />

nicht nur Fiktion sind.“<br />

MICHAEL MÜLLER<br />

ging auf diese Anspielung auf das<br />

sich munter entwickelnde Familienclan-Unwesen<br />

in der Stadt gar nicht<br />

erst ein. Er tat das, was an diesem<br />

Abend alle taten: Er lobte Kosslick<br />

und dessen politisches Festival. Müller:<br />

„Wir haben traumhafte Film-<br />

abende erlebt, die Berlinale hat uns<br />

aber auch immer wieder wachgerüttelt.“<br />

Kulturstaatsministerin Monika<br />

Grütters gab sich ebenfalls als Kosslick-Fan<br />

zu erkennen: „Hätte ich, wie<br />

er, einen schwarzen Hut, ich würde<br />

ihn zur Eröffnung seiner letzten Berlinale<br />

vorihm ziehen.“<br />

JULIETTE BINOCHE<br />

eröffnete als Jurypräsidentin gemeinsam<br />

mit dem Direktor das Festival.<br />

Zuvor hatte Jurymitglied<br />

SandraHüller die Live-Übertragung<br />

der Festivaleröffnung im Fernsehen<br />

privat genutzt, indem sie sich an<br />

ihreTochter wandte: „Geh jetzt bitte<br />

ins Bett!“ Danach wurde zur Festivaleröffnung<br />

die Weltpremiere von<br />

„The Kindness of Strangers“ der dänischen<br />

Regisseurin Lone Scherfig<br />

gezeigt.<br />

ANDIE MACDOWELL<br />

schritt als Maskottchen eines Hauptsponsors<br />

über den Teppich in den<br />

Berlinale-Palast, der auch in diesem<br />

Jahr seine traditionelle rote Farbe<br />

hatte, aber der grünste aller Zeiten<br />

sein soll, weil er aus Recyclingmaterial<br />

besteht. Zu den Gästen der Eröffnungsgala<br />

gehörten Oscar-Preisträger<br />

Florian Gallenberger,Schauspieler<br />

wie Sebastian Koch, Veronika Ferres<br />

und Alexandra Maria Lara, die<br />

Regisseure Wim Wenders, Feo Aladag<br />

und Fatih Akin, Musiker Marius<br />

Müller-Westernhagen, Bundesaußenminister<br />

Heiko Maas und Norwegens<br />

Kulturministerin Trine Skei<br />

Grande.<br />

von Andreas Kurtz<br />

ak@andreaskurtz.net<br />

Bei der Eröffnung der Berlinale sagen<br />

der Festivaldirektor und auch die<br />

Filmakademie-Präsidentin tschüss<br />

Festivaldirektor Dieter Kosslick umarmt<br />

Kulturstaatsministerin Monika Grütters.<br />

Nach der Eröffnungspremiere noch zur<br />

Party: Model Toni Garrn.<br />

LARS EIDINGER<br />

erzählte, dass seine Frau die wilde<br />

Mischung, die er zu Hause für die<br />

Berlinale-Eröffnung anzog, kritisch<br />

kommentierte. „Sie hat gesagt, dass<br />

sie so nicht gehen würde.“ Er blieb<br />

beim blauen Sakko, einem grünen<br />

Rüschenhemd und dem braunen<br />

Pullover darunter: „Das ist mein<br />

Schutzpanzer. Hier verkleide ich<br />

mich –sogeniereich mich weniger.“<br />

MAX WASCHKE<br />

kam ganz in Weiß –von der Jacke bis<br />

zu den Schuhen. Erst scherzte er,<br />

dass er den Dresscode der Einladung,<br />

wohl übersehen habe: „Das<br />

Kleingedruckte habe ich nicht gelesen.“<br />

Dann erklärte er sein Äußeres<br />

zum Statement: „Es ist mein Zeichen<br />

der Solidarität mit der Suffragettenbewegung.“<br />

TONI GARRN<br />

Sibel Kekilli, Nikolai Kinski, Heike<br />

Makatsch und Claudia Michelsen<br />

hatten am Eröffnungsabend der Berlinale<br />

eines gemeinsam: Sie planten<br />

nicht, nach dem Startfilm des Festivals<br />

brav nach Hause zufahren. Für<br />

sie begann mit den Festspielenauch<br />

das große Hinund Herzwischen den<br />

Orten der Empfänge und Partys.<br />

Nach der Eröffnungspremiere hatten<br />

sie bei der jährlichen Berlinale-<br />

Party von Bulgari zugesagt, zu der<br />

die Firmainden Secret Garden in der<br />

Gartenstraße in Mitte eingeladen<br />

hatte.Schon traditionell im Hotel SO<br />

Berlin/Das Stue ging es beim Empfang<br />

von Ufa und Gala weiter, bei<br />

dem Anke Engelke ihr Feierabendgetränk<br />

nehmen wollte.<br />

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Karriere<br />

Für Unerschrockene: Ausbildung<br />

zum Schädlingsbekämpfer<br />

Kollege Bello: Immer häufiger<br />

darf der Hund mit ins Büro<br />

IRIS BERBEN<br />

startete bei der Berlinale-Eröffnung<br />

den Schlussspurtihrer Abschiedstour<br />

als Präsidentin der Deutschen Filmakademie.AmWochenende<br />

steht die<br />

Nachfolger-Wahl an, sie will sich<br />

nicht wieder stellen: „Es ist mein<br />

selbst gewollter Abschied und nach<br />

neun Jahren die richtige Zeit dafür.“<br />

Am Freitag wird sie bei Lola@Berlinale<br />

ihren letzten Termin in der alten<br />

Funktion, die sie seit 2010 ausübt, absolvieren.Werihr<br />

im Amt folgen wird,<br />

entscheidet eine demokratischeWahl<br />

in der Filmakademie. Die Nachfolge<br />

vonDieter Kosslick ist längst geregelt.<br />

Um einen echten Kosslick vollwertig<br />

zu ersetzen, braucht es zwei Fachleute:<br />

Die70. Berlinale soll 2020 in der<br />

Verantwortung des neuen künstlerischen<br />

Leiters Carlo Chatrian und der<br />

geschäftsführenden Leiterin Mariette<br />

Rissenbeek gefeiertwerden.<br />

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Karl-Marx-Allee 34<br />

10178 Berlin<br />

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Senatorin für Integration,<br />

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Freier<br />

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