11.02.2019 Aufrufe

Develop³ Systems Engineering 01.2014

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Menschen & Unternehmen Stimmen zum <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong><br />

Norbert Scholz, Geschäftsführer Vertrieb und Technik, Baumüller Nürnberg<br />

„Erforderlich sind<br />

definierte Schnittstellen“<br />

Das Thema <strong>Engineering</strong> rückt immer weiter in den Fokus, da<br />

disziplinübergreifendes Teamwork für die Realisierung moderner<br />

Anlagen ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist. Die Anforderungen<br />

an Maschinen und Anlagen werden immer komplexer.<br />

Die Integration mechatronischer Gesamtsysteme, der Einsatz<br />

unterschiedlicher Kommunikationsmechanismen, die<br />

Datenaufbereitung für die horizontale und vertikale Vernetzung<br />

– all das sind Themen, denen nur mit durchgängigem <strong>Engineering</strong><br />

begegnet werden kann.<br />

Derzeit stehen Tools – wie zum Beispiel unser <strong>Engineering</strong> Framework<br />

ProMaster – zur Verfügung, die den gesamten Lebenszyklus<br />

einer Maschine vollumfänglich abbilden. Sie bieten<br />

die Möglichkeit zur Integration technologiebasierter<br />

Schnittstellen im Gesamtkontext, von der Planung über die<br />

Modularisierung und das technologiebasierte <strong>Engineering</strong>,<br />

bis hin zur virtuellen Inbetriebnahme. Dadurch können Maschinen<br />

und Anlagen kosten- und energieeffizient auf einer offenen<br />

und durchgängigen Plattform geplant, getestet und validiert<br />

werden.<br />

„Disziplinübergreifendes Teamwork ist<br />

für die Realisierung moderner Anlagen<br />

ein wesentlicher Erfolgsfaktor.“<br />

Mass Customization erfordert<br />

Verarbeitung großer Datenmengen<br />

Als besondere Herausforderung stellt sich dabei die Berücksichtigung<br />

von Maschinen und Anlagen für kundenindividuelle<br />

Produkte (Mass Customization) bereits im <strong>Engineering</strong>prozess.<br />

Individualisierte Massenprodukte können auf diese Weise<br />

in Zukunft effizient produziert werden. Mit Blick auf Industrie<br />

4.0 steht dann vor allem die Bereitstellung großer Mengen<br />

komplexer Daten und deren intelligente Selektion, Speicherung<br />

und Verarbeitung für die horizontale und vertikale Vernetzung<br />

im Mittelpunkt. Durch Cloud Computing können die<br />

Daten aus den unterschiedlichen Bereichen eines Unternehmens,<br />

beispielsweise Marketing, Vertrieb, Produktion und Service,<br />

in Zukunft selektiert werden und stehen immer aktualisiert<br />

zur Verfügung. Die Auslagerung einer hardwarebasierten<br />

Automatisierungslösung in eine virtuelle Systemlösung in der<br />

Cloud ist theoretisch heute schon möglich, allerdings bei der<br />

derzeitigen Infrastruktur bei weitem noch nicht optimal.<br />

Wichtig sind bei der angestrebten Durchgängigkeit des <strong>Engineering</strong>s<br />

besonders die Schnittstellen. Die Kommunikation<br />

wird nur mit definierten Schnittstellen sinnvoll möglich sein.<br />

Hier möchte ich zum Beispiel den Software-Schnittstellen-<br />

Standard OPC UA nennen, der genau diese Durchgängigkeit<br />

über alle Ebenen hinweg ermöglichen soll.<br />

Wiederverwendung<br />

reduziert den <strong>Engineering</strong>-Aufwand<br />

Was die digitale Durchgängigkeit allgemein anbelangt, so<br />

kann sie als Ziel der vergangenen und zukünftigen Entwicklungen<br />

in der Automatisierung betrachtet werden. Es wird eine<br />

Durchgängigkeit von der Visualisierung bis zur I/O-Klemme<br />

angestrebt. Bedeutend ist für uns und unsere Kunden außerdem,<br />

dass Bereiche wie die Simulation abgedeckt werden, für<br />

die die Methoden bereits vorhanden sind. Außerdem spielen<br />

Stichworte wie Fehlervermeidung eine Rolle. Dafür stehen etwa<br />

aktuell validierte Technologiebibliotheken zur Verfügung,<br />

in die nur getestete Funktionsbausteine aufgenommen werden.<br />

Womit wir dann auch schon beim Stichwort Variantenhandling<br />

wären. Sinnvolles Variantenhandling ist die Basis für<br />

nachhaltiges <strong>Engineering</strong>. Die Wiederverwendung von Bausteinen<br />

reduziert den <strong>Engineering</strong>-Aufwand, spart dadurch<br />

Zeit und Kosten, beschleunigt die Time-to-Market und ebnet<br />

der effizienten Erfüllung kundenspezifischer Vorgaben den<br />

Weg.<br />

Knackpunkt ist aber, dass das <strong>Engineering</strong> heute eine durchgängige<br />

Datenbasis benötigt, bei Baumüller ist das etwa xml,<br />

die die toolübergreifende Verarbeitung von Daten ermöglicht.<br />

www.baumueller.de<br />

Norbert Scholz ist Geschäftsführer<br />

Vertrieb und Technik bei der Baumüller<br />

Nürnberg GmbH in Nürnberg<br />

20 develop 3 systems engineering 01–2014

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!