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Develop³ Systems Engineering 01.2014

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Trends Sensorik<br />

Interne Signalverarbeitung und Multisensorsysteme für die digitale Produktion<br />

Von der Datensammlung<br />

zur Information<br />

Eine sich selbstständig an verändernde Randbedingungen anpassende Produktion<br />

verlangt neben einem umfangreichen Prozess-Know-how eine wesentlich leistungsfähigere<br />

Sensorik. Interne Signalverarbeitung und Multisensorsysteme sind<br />

dabei zwei entscheidende Entwicklungsschritte hin zu einer Sensorik für die Industrie<br />

4.0, mit der sich aus den immensen Datenmengen verwertbare Informationen<br />

gewinnen lassen. Der Lohn ist eine Prozess-Kontrolle in Echtzeit – mit der Möglichkeit<br />

zur direkten Optimierung.<br />

·<br />

Mit der weiteren Digitalisierung der Produktion und der Vernetzung<br />

von Maschinen und Werkzeugsystemen mit Betriebsmitteln<br />

und innerbetrieblichem Materialfluss ent -<br />

stehen Cyber-Physical Production <strong>Systems</strong> (CPPS). Deren Intel -<br />

ligenz und Leistungsfähigkeit basiert wesentlich auf der Verfügbarkeit<br />

von realen Prozessdaten – was leistungsfähige<br />

und resiliente (gegenüber Störungen tolerante) Sensoriken<br />

voraussetzt. Die heute im produktionstechnischen Umfeld<br />

zum Einsatz kommende Sensorik besitzt dagegen zwei<br />

Schwachstellen:<br />

· Einfache Messsignale einer Messgröße lassen sich ohne<br />

eine Kombination mit anderen Messgrößen nicht inter -<br />

pretieren. So führt beispielsweise die Auswertung der Signale<br />

eines Kraftsensors zur Erfassung von Prozesskräften<br />

ohne die Information über die Position von Werkstück und<br />

Werkzeug zu einer Fehlinterpretation.<br />

Viele Problemstellungen sind über eine einfache Signalauswertung<br />

nicht zielführend bedienbar. Die Sensoren können<br />

zwar eine Messgröße erfassen, liefern zur Überwachung<br />

des Prozesses aber ohne eine erweiterte Signalverarbeitung<br />

keinen Mehrwert. Diese erlaubt eine modellbasierte Interpretation<br />

der erzeugten Qualitäten oder der Zustände von<br />

Werkzeug, Maschine und Hilfsmittel.<br />

Bild 1: Im Versuch werden bei der Heidelberger Druckmaschinen<br />

AG alle Maschinensysteme auf Funktionalität<br />

getestet und optimiert. Da die präzise Fertigung der<br />

Druckwalzen ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist, wurde im<br />

Rahmen eines von der EU geförderten Projektes zudem<br />

der Schleifprozess der Stahlzylinder analysiert und eine<br />

Prozessüberwachung entwickelt. Mittels moderner Sensorik<br />

kann heute ein Experte per Fernüberwachung Veränderungen<br />

im Gesamtsystem bewerten – in Echtzeit –,<br />

und auf diese Weise frühzeitig eingreifen<br />

Bild 1: Heidelberger Druckmaschinen, Bild 2 bis 8: Autoren

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