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Develop³ Systems Engineering 01.2014

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Menschen & Unternehmen Stimmen zum <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong><br />

Dr.-Ing. Armin Walter, Geschäftsführer, Lenze <strong>Engineering</strong><br />

„Weitere Disziplinen<br />

sind noch zu integrieren“<br />

Der Maschinenbau steckt in einem gewissen Dilemma. Zunächst<br />

haben wir es gerade im Konsummarkt mit Produkten<br />

zu tun, die immer kurzlebiger werden. Und auch wenn sich der<br />

Inhalt über Jahrzehnte beim Verbraucher etabliert hat, wird<br />

mit einer gewissen Regelmäßigkeit mindestens an der Verpackung<br />

gedreht. Dieses Produzenten- und Verbraucherverhalten<br />

wirkt sich direkt auf den Maschinenbau aus. Es gilt, in kürzester<br />

Zeit neue Lösungen zu entwickeln und in einem schmalen<br />

Zeitfenster zur Serienreife zu bringen. Diese Arbeitsweise<br />

ist nur noch deshalb möglich, weil mechanische Funktionszusammenhänge<br />

automatisiert<br />

abgewickelt werden. Der<br />

wachsende Anteil von Software<br />

in der Automatisierung belegt<br />

diesen Trend.<br />

Was folgt daraus für das <strong>Systems</strong><br />

<strong>Engineering</strong>? Allein der Begriff<br />

macht deutlich, dass es im<br />

Maschinenbau nicht mehr ausreicht,<br />

den Erfolg allein im eigenen<br />

Know-how zu suchen. Die gute Idee und der erfindungsreiche<br />

Kniff im Detail eines Prozesses zahlen sich erst dann aus,<br />

wenn es die Unternehmer schaffen, ihre Ideen kurzfristig und<br />

wettbewerbsfähig auf die Straße zu bringen.<br />

Komplexität und Variantenvielfalt nehmen weiter zu<br />

Der schnelle Markt mit immer kürzeren Produktlebenszyklen<br />

und individualisierbaren Waren in Kleinststückzahlen lässt<br />

sich bei den Herstellern nur dann preislich wie organisatorisch<br />

effizient beherrschen, wenn sowohl die Maschinen als auch<br />

die übergeordneten Abläufe dieser Flexibilität standhalten<br />

können. Wie geht der Maschinenbau damit um? Wir sind davon<br />

überzeugt, dass die Bedeutung des <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong>s<br />

aus Sicht der Innovation und aus betriebswirtschaftlichen<br />

Aspekten stetig steigen wird. Es ist eine weitere Zunahme der<br />

Komplexität speziell in der Antriebs- und Steuerungstechnik<br />

sowie eine Steigerung der Variantenvielfalt zu beobachten<br />

und weiterhin zu erwarten. Immerhin kann der Anteil des <strong>Engineering</strong>s<br />

an den Gesamtkosten einer spezialisierten Einzelmaschine<br />

bis zu 70 Prozent betragen – und dieser Anteil wird<br />

angesichts der geschilderten Rahmenbedingungen im Konsummarkt<br />

zunehmen.<br />

Gerade die mittelständisch geprägten Maschinenbauunternehmen<br />

sollten daher möglichst frühzeitig, das heißt bereits<br />

in der Entwicklungsphase, Spezialisten aus der Automatisierungstechnik<br />

einbinden. Gefragt sind mehr denn je <strong>Engineering</strong>-Partner,<br />

die sie dabei unterstützen, ihre Maschinenideen<br />

in sichere, innovative und modulare Maschinenkonzepte umzusetzen.<br />

„Wir sind davon überzeugt, dass die<br />

Bedeutung des <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong>s<br />

aus Sicht der Innovation und aus betriebswirtschaftlichen<br />

Aspekten stetig<br />

steigen wird.“<br />

Partnerschaft bis hin zu Wartungsarbeiten<br />

Hierbei bedeutet <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong> weit mehr als Hilfe bei<br />

der Programmierung. Gefragt ist die zuverlässige Begleitung<br />

über alle Phasen der Maschinenentwicklung hinweg – von der<br />

ersten Idee, über das Konzept, die Lösung und den Maschinenbau<br />

bis hin zum sicheren Betrieb. Insbesondere die Prototypen<br />

müssen genau und zeitgerecht realisiert werden. Neben dieser<br />

partnerschaftlichen Zusammenarbeit unterstützt Lenze<br />

diesen Ansatz generell durch modulare, standardisierte und<br />

wiederverwendbare Software für den Maschinenbau, wie unsere<br />

Software Toolbox Fast, und<br />

durch eine <strong>Engineering</strong>-Tool-Kette,<br />

die alle oben genannten Phasen<br />

effizient begleitet. Somit<br />

werden die klassischen Disziplinen<br />

Mechanik, Elektronik und<br />

Software des Maschinenbauers<br />

und des Automatisierungsspezialisten<br />

gewinnbringend zusammengeführt.<br />

Diese Partnerschaft<br />

kann sich übrigens nicht nur auf die Entwicklung der<br />

Maschine beschränken, sondern muss Inbetriebnahmen und<br />

Wartungsarbeiten weltweit umfassen.<br />

Dieses hier angerissene Thema ist in seiner Entwicklung noch<br />

lange nicht zu Ende. Für die effiziente Herstellung von individualisierten<br />

Produkten wird eine hochgradig vernetzte Produktion<br />

benötigt. Die Maschinen müssen dazu an die Leitebene<br />

angebunden werden und untereinander einen durchgängigen<br />

Informationsfluss gewährleisten können. Für das <strong>Systems</strong><br />

<strong>Engineering</strong> bedeutet dies, dass es noch weitere Diszi -<br />

plinen integrieren muss.<br />

www.lenze.com/de<br />

Dr.-Ing. Armin Walter ist Geschäftsführer der<br />

Lenze <strong>Engineering</strong> GmbH & Co. KG in Aerzen.<br />

Im Hintergrund: Messe-Demonstrator ‚Easy<br />

Machine 2.0‘ als Beispiel für ein ‚System‘ –<br />

von der gestengesteuerten Visualisierung für<br />

das einfache Bedienen und Beobachten bis<br />

hin zu mechatronischen Antriebslösungen<br />

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