Develop³ Systems Engineering 01.2014
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Baukastensysteme Praxis<br />
MAG IAS hat erkannt, dass man mit<br />
einem rein mechanischen Baukasten<br />
in der mechanischen Konstruktion<br />
Einsparungen erzielt, die <strong>Engineering</strong>-<br />
Zeiten in den Disziplinen Elektrik,<br />
Fluidik und Software aber eher an -<br />
steigen, weil der mechanische<br />
Baukasten einen größeren Konfigu -<br />
rationsraum ermöglicht<br />
lung gänzlich neuer Maschinentypen. Das entscheidende Plus<br />
ist aber: Genau dafür haben die Ingenieure zukünftig wieder<br />
mehr Zeit zur Verfügung.<br />
Konkrete Ergebnisse der EEC-Einführung sind bereits greifbar.<br />
Die Elektroingenieure konnten die Konstruktionszeit anfänglich<br />
um rund 40 % verkürzen – und mit Einführung des EEC in<br />
den weiteren Konstruktionsdisziplinen um bis zu 60 % beschleunigen.<br />
Das entspricht recht genau den zuvor errechneten<br />
Einsparungen, auch wenn es etwas länger gedauert hat,<br />
dieses Ziel zu erreichen. Für die Fluidik, die mit Hydraulik, Pneu-<br />
„MAG IAS arbeitet jetzt mit einer deutlich<br />
besseren Methodik, ist agiler im Prozess<br />
und wird das mechatronische Konfigurieren<br />
mit dem EEC desto besser<br />
nutzen können, je mehr Disziplinen in<br />
den Prozess integriert werden.“<br />
matik, Kühlung und Schmierung gleich vier Mediensysteme<br />
entwickelt und mit Eplan Fluid arbeitet, wird mit Einsparungen<br />
in gleicher Größenordnung gerechnet. Auch bei der Software<br />
rechnen die Verantwortlichen mit mehr als 50 % kürzeren<br />
Entwicklungszeiten, weil die Module nach Elektrik und<br />
Fluidik noch stärker standardisierbar sind und man so einen<br />
wesentlich robusteren Softwarebaukasten im EEC abbilden<br />
kann. Gegenrechnen muss man natürlich den Aufwand für<br />
die Pflege des Baukastens, den man pro Gewerk auf 20 %<br />
schätzt – wohlwissend, dass dieser anfangs mehr, später aber<br />
deutlich weniger zu Buche schlägt.<br />
Vorteile bei Projektlaufzeiten<br />
und Planungssicherheit<br />
Die Verkürzung der Entwicklungszeit ist für MAG IAS ein kaum<br />
zu unterschätzender Vorteil, weil die Projektlaufzeiten immer<br />
kürzer werden. Kann der festgesetzte Abnahmetermin nicht<br />
eingehalten werden, sind die Strafen empfindlich. Der Zeitvorteil<br />
hat aber auch noch einen anderen positiven Effekt: Die Anlagen<br />
lassen sich im Auftragsstadium besser kalkulieren und<br />
die Planungssicherheit wird deutlich gesteigert. Außerdem<br />
können die Entwickler ihre Arbeit später im Projektverlauf starten,<br />
wenn schon größere Planungsumfänge festgezurrt sind.<br />
Umso geringer ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass es später<br />
zu Änderungen kommt.<br />
Die Chance, die sich durch die Einführung eines mechatronischen<br />
Baukastens mit dem Eplan <strong>Engineering</strong> Center ergab,<br />
hat MAG IAS gemäß dem Motto ‚Ganz oder gar nicht‘ so umfassend<br />
wie möglich genutzt. Man hat dazu für mehrere Monate<br />
auch einen Eplan-Consultant im Haus gehabt und sich<br />
viele Gedanken über die Optimierung und Strukturierung der<br />
Prozesse gemacht. Der Aufwand hat sich gelohnt: MAG IAS arbeitet<br />
jetzt mit einer deutlich besseren Methodik, konnte die<br />
Konstruktionszeit um mehr als die Hälfte reduzieren, ist agiler<br />
im Prozess, kann schneller auf Änderungen von Seiten des<br />
Kunden reagieren und wird das mechatronische Konfigurieren<br />
mit dem EEC desto besser nutzen können, je mehr Disziplinen<br />
in den Prozess integriert werden.<br />
co<br />
www.eplan.de<br />
Andreas Hartmann ist Branchenmanager<br />
Maschinenbau bei der<br />
Eplan Software & Service GmbH &<br />
Co. KG in Stuttgart.<br />
develop 3 systems engineering 01–2014 63