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Develop³ Systems Engineering 01.2014

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Praxis <strong>Engineering</strong><br />

Drei Kernaspekte charakterisieren die Industrie<br />

4.0: das Produktionsnetz (links),<br />

die Produkt- und Produktionsgestaltung<br />

sowie Cyber-physische Systeme (rechts).<br />

Das digitale Modell (unten) wird dabei<br />

über den gesamten Lebenszyklus und die<br />

Wertschöpfungskette erweitert.<br />

Josef Schindler arbeitet<br />

in der Business Unit<br />

Industrial Automation<br />

<strong>Systems</strong> der Siemens<br />

AG in Nürnberg<br />

Das auf diese Weise entstandene Portfolio erstreckt sich über<br />

fünf Phasen, beginnend beim<br />

Produktdesign über<br />

Produktplanung und<br />

Produktions-<strong>Engineering</strong> bis hin zur<br />

· Produktions-Ausführung sowie<br />

damit in Zusammenhang stehenden Services.<br />

·<br />

Medienbrüche verschwinden<br />

Mit den Produkten der Digital Enterprise Platform wird es<br />

zwischen den verschiedenen Phasen einer Produktion keine<br />

Medienbrüche mehr geben. Alle Datenströme zwischen den<br />

einzelnen Wertschöpfungsstufen werden dann in alle Richtungen<br />

durchgängig sein. Die Vorteile, die sich für Unternehmen<br />

daraus ergeben, heißen Effizienzsteigerung, höhere Flexibilität<br />

sowie kürzere Time-to-Market – und dadurch ergibt<br />

sich insgesamt eine höhere Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Die integrative Vernetzung produktionstechnischer Abläufe<br />

im Zuge von Industrie 4.0 umfasst drei wesentliche Aspekte:<br />

· Die Flexibilisierung der Lieferkette und des Produktions -<br />

netzes erlaubt optimierte unternehmensweite Entscheidungen.<br />

· Die Einbindung der Produkt- und Produktionsgestaltung<br />

führt zur Parallelisierung der Prozesse und damit zu einer<br />

verkürzten Time-to-Market.<br />

· Cyber-physische Systeme ermöglichen eine deutlich flexiblere<br />

Produktion auf Basis von modularen Produktionseinheiten.<br />

Flexible Produktionsnetze führen zu Verbesserungen: Ausgehend<br />

von den Möglichkeiten der Digital Enterprise Platform<br />

und einem variablen Produktionsnetz lassen sich flexible<br />

Lieferketten aufbauen, die letztendlich dynamische, unternehmensweite<br />

und fertigungssynchrone Entscheidungen<br />

ermöglichen und erheblich die Flexibilität erhöhen.<br />

Konsequente Datenintegration für Optimierungskreisläufe:<br />

Was in der jüngeren Vergangenheit lediglich als Vision dargestellt<br />

wurde, folgt mittlerweile einem klaren Realisierungsschema.<br />

Zum einen erfolgt eine Datenintegration<br />

schon über die konsequente Verzahnung innerhalb der Automatisierungspyramide<br />

(vom ERP über MES und Scada bis<br />

hin zur Steuerungs- und Feldebene). Zum anderen wird die<br />

nahtlose Einbindung von Prozessen des Product Lifecycle<br />

Managements (PLM) forciert, so dass ein homogener Datenkreislauf<br />

entsteht, der für eine Optimierung sämtlicher Produktionsprozesse<br />

notwendig ist. Wichtig ist, die entsprechenden<br />

Aufgabenstellungen softwaretechnisch nahtlos<br />

abzubilden und dadurch eine Closed-Loop-Datenintegration<br />

überhaupt erst möglich zu machen. Siemens arbeitet derzeit<br />

mit Hochdruck an der Vernetzung aller Systeme von der Feldebene<br />

bis zu den PLM-Systemen. Softwarelösungen nach<br />

dem Vorbild des Manufacturing Operations Managements<br />

(MOM), die als Bindeglied zwischen ERP, PLM und Automatisierungsebene<br />

eingesetzt werden, liefern hierfür die Grundlage<br />

und greifen in ihrem Leistungsvermögen deutlich weiter<br />

als die bisherigen Manufacturing Execution <strong>Systems</strong><br />

(MES). Im Ergebnis führt das zu einer verkürzten Time-to-<br />

Market, denn die Produkt- und Produktionsgestaltung wird<br />

in dem Maße optimiert, wie die Informationen aus der Produktion<br />

in die vorgelagerten Bereiche zurückfließen (Closed<br />

Loop). So lassen sich aus den bisherigen seriellen Entwicklungsschritten<br />

parallele Prozesse bilden, was zu einer spürbaren<br />

Zeitersparnis im Produktionsablauf führt und Optimierungen<br />

über den gesamten Wertschöpfungsprozess ermöglicht.<br />

Plug & Produce mit Cyber-physischen Systemen: Der dritte<br />

Kernaspekt von Industrie 4.0 ist die Etablierung der Cyberphysischen<br />

Systeme (CPS) auf Basis von modularen Produktionseinheiten.<br />

Diese sollen modular und flexibel konfigu-<br />

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