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Develop³ Systems Engineering 01.2014

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Trends Datenverwaltung<br />

Chidester (Zuken): Um die Prozessintegration<br />

vorantreiben zu können,<br />

erweist sich das auf den ersten Blick<br />

naheliegende Vorhaben, mit einem<br />

PLM-System die Steuerung aller Daten<br />

und Abläufe zusätzlich zur Mechanik<br />

über alle Disziplinen hinweg<br />

auch für Elektrotechnik, Fluid und<br />

Elektronik abzudecken, in der Praxis<br />

als aufwändig. Grund sind die spezialisierten<br />

Daten- und Ablaufmodellen<br />

der verschiedenen Entwicklungs-Disziplinen:<br />

Das Datenmodell,<br />

das für die Konstruktion ei-<br />

Steve Chidester, Leiter Internationales<br />

Marketing bei Zuken in München<br />

nes mechanischen Bauteils benötigt<br />

wird, unterscheidet sich grundlegend<br />

von den Datenmodellen der<br />

Elektrotechnik, der Elektronik und der Software-Entwicklung.<br />

Es sind also Lösungen erforderlich, mit denen sich die Datenmodelle<br />

der Elektrokonstruktion in vollem Umfang verwalten<br />

lassen, die andererseits aber von vornherein für eine Integration<br />

mit der etablierten PLM-Welt offen und vorbereitet ist.<br />

Bild: Zulken<br />

wird nicht selten auch die effizientere Alternative sein. Das<br />

Fehlerpotenzial sinkt und Entwicklungszeiten verkürzen sich.<br />

Auch in der oftmals unter hohem Zeitdruck stehenden Inbetriebnahme<br />

ergeben sich Vorteile. So können mit guten Interfaces<br />

Daten, die möglicherweise vor Ort oder offline verändert<br />

wurden, beim nächsten Ankoppeln an die heimische Infrastruktur<br />

in alle <strong>Engineering</strong>-Systeme rückgeführt werden.<br />

Ott (Aucotec): In den einzelnen Abteilungen wurde in den vergangenen<br />

Jahren viel investiert, um dort die Effizienz zu steigern.<br />

Die Potenziale sind hier so gut wie ausgeschöpft. Wichtiger<br />

als der Erfolg der Einzel-Disziplinen ist aber der des Unter-<br />

Eisenbeiss (Siemens): Optimierungspotenziale liegen in den<br />

Austauschformaten. Um hier besser zu werden, liegt noch Arbeit<br />

in den Standardisierungsgremien, in denen auch wir uns<br />

engagieren. Zudem investieren wir in offene Schnittstellen, die<br />

eine einfache Nutzbarkeit zwischen Werkzeugen erlauben.<br />

Heinz Fürnschuß,<br />

Technical Manager<br />

Automation Software<br />

bei B&R in<br />

Eggelsberg<br />

Bild: B&R<br />

Fürnschuß (B&R): Eine wesentliche Effizienzsteigerung liegt<br />

klar auf der Hand: Durch Schnittstellen, die einen durchgängigen<br />

Datenaustausch ermöglichen, entfallen viele Doppeleingaben<br />

ebenso wie manuelle Tätigkeiten. Durch bidirektionale<br />

Schnittstellen kann die Arbeit der unterschiedlichen Disziplinen<br />

parallel vorangetrieben werden. Heute wird in aller Regel<br />

noch zuerst die Mechanik, dann die Elektrokonstruktion und<br />

nehmens insgesamt. Für eine unternehmensweite Effizienz-<br />

Steigerung müssen die Prozesse zunehmend interdisziplinär<br />

angegangen werden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen<br />

den Disziplinen kann die Software zwar unterstützen, ausschlaggebend<br />

ist aber der Mensch. Ohne beispielsweise einen<br />

einheitlichen Sprachgebrauch sind Missverständnisse vorprogrammiert.<br />

Die Mauern müssen fallen.<br />

Dr. Papenfort (Beckhoff): Softwareanbieter müssen sicherlich<br />

noch zu definierende Standards für den Datenaustausch unterstützen.<br />

Die Anwender müssen sich auf mehr Arbeit im<br />

Team und Einhalten von vorher definierten Schnittstellen einstellen.<br />

Flexibilität und Offenheit sind gefragt.<br />

Bild: Siemens<br />

Heinz Eisenbeiss,<br />

Leiter Simatic-<br />

Marketing in der<br />

Siemens-Division<br />

Industry Automation<br />

in Nürnberg<br />

am Ende – oft unter enormem Zeitdruck – die Software entwickelt.<br />

Die Möglichkeit, umgekehrt vorzugehen und eine von<br />

der Software vorgegebene Konfiguration zur Weiterbearbeitung<br />

an die Elektrokonstruktion zu übergeben, ist durch eine<br />

bidirektionale Schnittstelle, wie sie zwischen Automation Studio<br />

4 und Eplan Electric P8 besteht, ebenfalls gegeben und<br />

develop 3 : Der Datenaustausch zwischen CAE und SPS-Programmierung<br />

gilt noch immer als eine zentrale Anforderung im <strong>Engineering</strong>-Prozess?<br />

Chidester (Zuken): Der erforderliche Datenaustausch ist an<br />

sich eine recht einfache Aufgabe und bei Zuken haben wir zusammen<br />

mit unseren Kunden eine ganze Reihe von Schnittstellen<br />

für diesen Zweck entwickelt und kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

Insgesamt hilft uns das Feedback unserer Kunden<br />

dabei, zu verstehen, welche Daten ausgetauscht werden müssen,<br />

mit welcher Frequenz und mit welcher Informationstiefe.<br />

Eisenbeiss (Siemens): Kernanforderung an die Schnittstelle<br />

zwischen CAE und SPS-Programmierung, zum Beispiel zwischen<br />

Eplan und Siemens-Steuerungen, ist der Austausch von<br />

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