Altlandkreis Ausgabe März/April 2019 - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel
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che, was es auch zu lernen gilt. Es<br />
sind aber auch ganz viele positive<br />
Dinge: <strong>Das</strong> Einstellen von FSJ-<br />
Schülern, Praktikanten, Krankenschwestern<br />
oder auch Müttern, die<br />
aus der Elternzeit zurückkommen.<br />
Es ist sehr vielseitig und macht viel<br />
Spaß.<br />
Koch: Generell versuchen wir,<br />
das Tagesgeschäft als stellvertretende<br />
Pflegedienstleitungen von<br />
Frau Ertel fernzuhalten. Größere<br />
Probleme besprechen wir und<br />
sind deshalb ständig im Kontakt.<br />
Manchmal zehn bis 15 Mal am Tag.<br />
Ein erfüllender Beruf?<br />
Koch: Ja, total. Die Herausforderungen,<br />
dass die Pflege je<strong>den</strong> Tag<br />
funktioniert und das Tagesgeschäft<br />
umgeht, machen einfach Spaß.<br />
Auch der Kontakt mit <strong>den</strong> Mitarbeitern<br />
und die vielen weiteren<br />
kleinen Aufgaben, die man noch<br />
hat. Zum Beispiel Fortbildungen<br />
planen, Praktikanten unterbringen<br />
oder das Ausfallmanagement.<br />
Klingt nach enorm viel Organisationsarbeit.<br />
Ertel: Man braucht schon ein relativ<br />
ausgeprägtes Organisationstalent,<br />
wobei wir drei uns da<br />
gut aufgeteilt haben. Jeder hat<br />
seine Strukturen. Während Frau<br />
Koch und Frau Buchner die Basisarbeit<br />
in Schongau und Weilheim<br />
leisten, sind beispielsweise<br />
Außenwirkung oder auch der<br />
Kontakt zu Chefärzten eher mein<br />
Bereich. Auch um kommunalpolitische<br />
Aspekte kümmere ich mich.<br />
Wichtig ist in jedem Fall das gute<br />
Miteinander, sonst würde es nicht<br />
gehen.<br />
Welche Charaktereigenschaften<br />
sollte man noch mitbringen, um<br />
in der Pflegedienstleitung tätig zu<br />
sein?<br />
Buchner: Man muss Menschen<br />
mitreißen, motivieren können.<br />
Dennoch sollten viele Dinge in<br />
Ruhe, nicht aufbrausend, geklärt<br />
wer<strong>den</strong>. Darüber hinaus müssen<br />
PDL Anne Ertel (Mitte) und ihre Stellvertreterinnen Sandra Buchner (rechts) und Claudia Koch.<br />
Mitarbeiter auch mal begeistert<br />
wer<strong>den</strong>, Öffentlichkeitsarbeit zu<br />
machen. Dann sollte man sich<br />
aber auch selbst mit hinstellen. Es<br />
nützt ja nichts, wenn ich fünf Personen<br />
abstelle und selbst daheim<br />
auf dem Sofa sitze. Ein Vorbild<br />
zu sein, ist generell ganz wichtig,<br />
vor allem im Umgang mit Patienten.<br />
Da wird man schon genau<br />
beobachtet.<br />
Ist ein Karrierestart in sämtlichen<br />
Krankenhaus-Abteilungen möglich?<br />
Koch: Ja, Schüler können aussuchen,<br />
wo sie hin möchten. Wir haben<br />
eine Innere Abteilung mit zwei<br />
Stationen. Chirurgisch gemischt,<br />
gynäkologisch und Geburtshilfe,<br />
Unfallchirurgie und Orthopädie,<br />
neurochirurgisch, Altersmedizin,<br />
Intensiv, Anästhesie und OP, Endoskopie<br />
und die Notaufnahme.<br />
» Mir ist es ganz wichtig, dass junge<br />
Menschen bei uns eine echte Chance<br />
auf eine Karriere haben.<br />
Anne Ertel, Pflegedienstleitung bei der Krankenhaus GmbH<br />
Was wird getan, damit die Absolventen<br />
der Berufsfachschule <strong>für</strong><br />
Krankenpflege und Krankenpflegehilfe<br />
bei der Krankenhaus GmbH<br />
bleiben?<br />
Ertel: Wir waren bisher schon<br />
zwei-, dreimal im Kurs, der heuer<br />
seinen Abschluss macht. Alle haben<br />
von uns bereits im Dezember<br />
2018 <strong>für</strong> Oktober <strong>2019</strong> eine Einstellungszusage<br />
bekommen. Von rund<br />
14 Schülern haben wir bereits die<br />
Zusage. Natürlich gehen wir nochmal<br />
in die Klasse und versuchen,<br />
so viele wie möglich zu übernehmen.<br />
Wir leben ja auch von diesen<br />
jungen Leuten. Klar, dass nie alle<br />
bleiben wer<strong>den</strong>, schließlich gehen<br />
manche auch woanders hin. Dennoch<br />
ist die Übernahmequote der<br />
letzten Jahre ein Erfolg – das war<br />
nicht immer so. Man muss aber<br />
dran bleiben und das Gespräch<br />
mit <strong>den</strong> Schülern suchen.<br />
Koch: Ein Vorteil <strong>für</strong> beide Seiten<br />
ist sicherlich, dass die Absolventen<br />
Haus, Mitarbeiter, Strukturen<br />
und Prozesse bereits kennen. <strong>Das</strong><br />
ist nichts Neues mehr, wenn sie<br />
übernommen wer<strong>den</strong>. Sie fühlen<br />
sich gewissermaßen schon Zuhause.<br />
Sie raten Nachwuchskräften<br />
also nach wie vor, in die Pflege<br />
zu gehen?<br />
Buchner: Ich kann es nur be<strong>für</strong>worten,<br />
weil ich selbst mit<br />
vollem Herzblut Krankenschwester<br />
bin. Ich habe es<br />
beispielsweise auch meinem<br />
Sohn geraten, der dann die<br />
Ausbildung absolviert hat und<br />
jetzt gerne dabei ist. Ich liebe<br />
diesen Beruf mit all seinen Facetten.<br />
Man braucht ihn auch,<br />
wenn man später mal in der<br />
PDL tätig ist. Hat man es nicht<br />
gelernt, würde man sich total<br />
schwer tun.<br />
Welche Entwicklungsmöglichkeiten<br />
gibt es?<br />
Koch: Mitarbeiter können bei uns<br />
ihre kompletten Fachweiterbildungen<br />
machen. Etwa im OP, in der<br />
Anästhesie, auf Intensivstation. Wir<br />
stellen sie da<strong>für</strong> frei und zahlen das<br />
auch. Zudem haben wir einen ganz<br />
breit gefächerten Fortbildungskatalog:<br />
Zum Beispiel Aromatherapie,<br />
Demenzfortbildungen oder<br />
auch Schulungen im Bereich der<br />
Kommunikation. Auch wenn sich<br />
Mitarbeiter externe Fortbildungen<br />
aussuchen, wird das in der Regel<br />
bewilligt. Wir fordern und fördern<br />
in jedem Fall das Engagement.<br />
Ein Beruf mit Zukunft.<br />
Ertel: Absolut. Mir ist es<br />
wichtig, dass junge Leute hier eine<br />
echte Chance auf Karriere haben.<br />
Wir haben ganz viele junge Stationsleitungen,<br />
die ich schon nach<br />
zwei Jahren nach München in die<br />
„perspektive Personalentwicklung“<br />
geschickt habe, damit sie<br />
dort an einem Leitungskurs teilnehmen.<br />
Generell sind wir gerade<br />
dabei, hier alles zu verjüngen, zu<br />
modernisieren und versuchen uns<br />
entsprechend aufzustellen. Sind<br />
mittlerweile auch bei Facebook<br />
und Instagram. Nochmal ganz<br />
klar: Wir wollen junge Leute! tis<br />
> > > KONTAKT<br />
Weilheim<br />
Telefon: 0881 / 188-591<br />
E-Mail: s.buchner@kh-gmbh-ws.de<br />
E-Mail: a.ertel@kh-gmbh-ws.de<br />
Schongau<br />
Telefon: 08861 / 215-663<br />
E-Mail: c.koch@kh-gmbh-ws.de<br />
E-Mail: a.ertel@kh-gmbh-ws.de<br />
Mia san Krankenpflege —<br />
Kliniken Weilheim-<br />
Schongau<br />
märz / april <strong>2019</strong> | 27