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Altlandkreis Ausgabe März/April 2019 - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel

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Der höchste Punkt über dem Weichberg<br />

Großer Turm mit<br />

wenig Inhalt<br />

Rettenbach | Der Fernmeldeturm<br />

auf dem Weichberg zählt<br />

zu <strong>den</strong> markantesten Punkten im<br />

Schongauer <strong>Altlandkreis</strong>. Er ist<br />

vom Bo<strong>den</strong> bis zur Mastspitze 108<br />

Meter hoch. Dank seiner kreisrun<strong>den</strong><br />

Plattform in 83 Metern Höhe<br />

sieht er von weitem aus wie eine<br />

Landestation <strong>für</strong> Außerirdische.<br />

„Schön ist relativ“, sagt Rettenbachs<br />

Bürgermeister Reiner Friedl<br />

auf die Frage, welche Bedeutung<br />

der Turm <strong>für</strong> ihn, seine Bürger<br />

und die Ortschaften drumherum<br />

hat. Letztlich habe man sich<br />

an ihn gewöhnt und könne sich<br />

an ihm orientieren. „Außerdem<br />

kann man nicht überall mit dem<br />

Handy telefonieren wollen und<br />

gleichzeitig gegen eine solche<br />

Einrichtung sein.“ In der Tat wird<br />

der Turm aktuell ausschließlich <strong>für</strong><br />

Mobilfunk- und Richtfunktechnik<br />

verwendet, die vor Ort wie folgt<br />

aussieht und funktioniert: Auf der<br />

kreisrun<strong>den</strong> Plattform in 83 Metern<br />

Höhe sind insgesamt 24 Sende-<br />

und Empfangsantennen von<br />

vier verschie<strong>den</strong>en Netzanbietern<br />

wie beispielsweise Vodafone angebracht.<br />

Im Betriebsgebäude des<br />

Fernmeldeturms, das sich im Turm<br />

in rund 80 Metern Höhe befindet,<br />

ist eine elektrotechnische Anlage<br />

verbaut, die wiederum mit Glasfaserkabeln<br />

verbun<strong>den</strong> ist. Es findet<br />

somit ein ständiger Austausch von<br />

Daten sowohl über Glasfaser als<br />

auch kabellose Richtfunk-Technik<br />

statt. Letztere wurde erfun<strong>den</strong>, um<br />

große Datenmengen sehr schnell<br />

über weite Strecken von bis zu 120<br />

Kilometern zu übertragen. Wichtig<br />

hier<strong>für</strong>: Zwischen Sende- und<br />

Empfangsantenne, also von Turm<br />

zu Turm, darf sprichwörtlich kein<br />

Blatt Papier sein. <strong>Das</strong> ist auch der<br />

Grund, weshalb deutschlandweit<br />

sehr viele Fernmeldetürme auf<br />

stets exponierten Stellen errichtet<br />

wur<strong>den</strong>. Mit Hohenpeißenberg,<br />

Rettenbach, Wittelsbach und Mittelneufnach<br />

sind es vier in der<br />

(weiteren) Region.<br />

Sonderbau mit<br />

viel Handarbeit<br />

Errichtet wurde der Fernmeldeturm<br />

(FMT) auf dem Weichberg im<br />

Jahre 1987, als der Fernsprechverkehr<br />

deutlich zugenommen hatte.<br />

Der bis dahin genutzte, wesentlich<br />

kleinere Stahlgittermast konnte<br />

keine weiteren Antennen aufnehmen<br />

und musste deshalb durch<br />

ein größeres Gerüst ersetzt wer<strong>den</strong>.<br />

Der rund zweijährige Bau des<br />

Fernmeldeturms, ein Sonderbau,<br />

der von der Mastspitze abgesehen<br />

komplett aus Beton besteht,<br />

war eine große Herausforderung<br />

4 | altlandkreis

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