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Altlandkreis Ausgabe März/April 2019 - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel

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wisse mentale und<br />

physisch-psychische Voraussetzungen.<br />

Ein Lokführer<br />

sollte in hohem<br />

Maße<br />

stressresistent<br />

sein, weil häufig mehrere<br />

Dinge gleichzeitig<br />

auf ihn zukommen<br />

können. Zum Beispiel<br />

bittet ein Fahrgast<br />

nach<br />

Informationen,<br />

während zur selben<br />

Zeit im Führerhaus<br />

des Zuges eine Bremsstörung signalisiert<br />

wird. Hier gilt es klaren<br />

Kopf zu bewahren, um schnell und<br />

korrekt reagieren zu können. Deshalb<br />

müssen alle angehen<strong>den</strong> EIB-<br />

Azubis sich einer Tauglichkeitsuntersuchung<br />

bei einem Facharzt<br />

unterziehen. Drogentest, Sehtest,<br />

Hörtest sowie verschie<strong>den</strong>e Aufgaben,<br />

bei <strong>den</strong>en der Bewerber<br />

unter anderem unter Stress gesetzt<br />

wird, sind zu absolvieren. Nur ein<br />

Beispiel: Auf einem schwarzen<br />

Bildschirm ploppen plötzlich weiße<br />

Punkte auf. Blitzschnell auf <strong>den</strong><br />

Knopf zu drücken hat der Bewerber<br />

allerdings erst, sobald vier Punkte<br />

auf einmal auftauchen und zusammen<br />

ein bestimmtes Muster bil<strong>den</strong>.<br />

Hiermit wird unter anderem<br />

Reaktionsschnelligkeit bei Nacht<br />

simuliert. Apropos simulieren: Wie<br />

ein Zug gesteuert wird, lernen die<br />

Azubis erst in der Theorie, dann<br />

in einem äußerst realitätsnahen<br />

Simulator. „Beim ersten Mal kann<br />

es einem im Simulator durchaus<br />

schwindelig wer<strong>den</strong>“, so Duderstadt,<br />

die an dieser Stelle aus eigener<br />

Erfahrung berichtet. Der<br />

Stuhl sei beweglich, schüttelt einen<br />

durch. Und der Film<br />

auf dem großen Bildschirm<br />

vor <strong>den</strong> Augen<br />

der Azubis zeigt eine<br />

Originalstrecke, die mit<br />

bis zu 160 Stun<strong>den</strong>kilometern<br />

im Regionalverkehr<br />

sowie bis zu<br />

300 Stun<strong>den</strong>kilometer<br />

im ICE befahren wird.<br />

Hier<strong>für</strong> wur<strong>den</strong> die<br />

„echten“ Strecken von <strong>den</strong> „echten“<br />

Zügen aus gefilmt.<br />

„Totmann“-Signal zum<br />

Wachbleiben<br />

Wie sich das Führen eines Zuges<br />

tatsächlich in der Praxis anfühlt,<br />

lernen die Azubis in Begleitung<br />

ihrer Vorbilder – 40 Fahrstun<strong>den</strong><br />

im wahren Zugfahrerleben haben<br />

sie zu absolvieren. <strong>Das</strong> gilt übrigens<br />

auch <strong>für</strong> diese Funktionsausbildung<br />

– die andere Möglichkeit,<br />

Lokführer bei der Deutschen<br />

Bahn zu wer<strong>den</strong>, konzipiert <strong>für</strong><br />

Quereinsteiger. Diese Ausbildung<br />

geht über lediglich zehn Monate,<br />

setzt allerdings eine bereits abgeschlossene<br />

Berufsausbildung<br />

voraus, bevorzugt im technischen<br />

Bereich. Was diese Quereinsteiger<br />

gemeinsam mit <strong>den</strong> Absolventen<br />

der dualen, dreijährigen Ausbildung<br />

von der Pike auf lernen:<br />

Während einer Zugfahrt müssen<br />

Lokführer alle 30 Sekun<strong>den</strong> (!)<br />

auf einen Knopf drücken, um der<br />

Zentrale zu signalisieren, noch<br />

hellwach zu sein. Intern wird dieser<br />

Schalter als „Totmann-Knopf“<br />

bezeichnet. Vom Wachbleiben abgesehen<br />

hat der Lokführer immer<br />

eine hohe Verantwortung, Zug<br />

und Passagiere sicher vom Abfahrts-<br />

zum Ankunftsort zu bringen.<br />

Hinzu kommt ein gewisser<br />

Service Drumherum, zum Beispiel<br />

aktuelle Lautsprecheransagen über<br />

ein Mikrofon zu Zwischenstationen<br />

oder Verspätungen. Seine Kernaufgabe<br />

aber besteht darin, <strong>den</strong><br />

Zug aus dem Bahnhof heraus zu<br />

beschleunigen, und ihn wieder<br />

sanft in <strong>den</strong> nächsten Bahnhof hinein<br />

zu bremsen. Maximal dauert<br />

eine Lokführerschicht (ausgelernt)<br />

zehn Stun<strong>den</strong>, die mindestens zwei<br />

Pausen, davon eine ausgiebigere<br />

von mindestens 30 Minuten, enthalten<br />

muss. In der Woche kommt<br />

ein Lokführer durchschnittlich auf<br />

rund 40 Arbeitsstun<strong>den</strong>, wobei sich<br />

ruhigere und intensivere Monate –<br />

je nach Fahrplan und Schichten –<br />

abwechseln. Dagegen relativ groß<br />

ist die Verdienstspanne. Ein ausgelernter<br />

Lokführer verdient je<br />

nach Fern- oder Regionalverkehr,<br />

Gehaltsstufe, Vorausbildung sowie<br />

Zulagen zwischen 30000 und<br />

50000 Euro brutto im Jahr. Außerdem<br />

wer<strong>den</strong> Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

zum Meister, Fachwirt,<br />

Disponent oder zur Führungskraft<br />

<strong>für</strong> Triebfahrzeugführer angeboten.<br />

Und die Azubis, die sich in Sachen<br />

Bewerbung und Ausbildungsprofil<br />

auf der Internetseite der Deutschen<br />

Bahn informieren können? Die verdienen<br />

derzeit zwischen monatlich<br />

904 Euro im ersten und 1109 Euro<br />

im dritten Lehrjahr.<br />

js<br />

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märz / april <strong>2019</strong> | 81

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