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Berliner Kurier 15.03.2019

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BERLINER KURIER, Freitag, 15. März2019<br />

London will Brexit-Verlängerung<br />

Unterhaus votiertfür Fristverlängerung überden 29. Märzhinaus. May hofft jetzt auf neue Chance<br />

NACHRICHTEN<br />

Merz bekräftigt Interesse<br />

Berlin –Das britische Unterhaus<br />

zockt weiter um den Brexit:<br />

Zwei Wochen vor dem geplanten<br />

EU-Austritt hat das Parlament<br />

für eine Verschiebung<br />

des EU-Austritts gestimmt. Die<br />

Abgeordneten votierten am<br />

Donnerstag in London mit 412<br />

zu 202 Stimmen für eine Fristverlängerung.<br />

Ursprünglich<br />

wollte sich Großbritannien<br />

schon am 29. März von der<br />

Europäischen Union trennen.<br />

Mehrere Änderungsanträge<br />

wurden zuvor abgelehnt: Mit<br />

einer überwältigenden Mehrheit<br />

sprachensich die Abgeordneten<br />

gegen eine zweite Volksabstimmung<br />

über den EU-Austritt<br />

aus. Die Parlamentarier<br />

überließen Premierministerin<br />

Theresa May vorerst auch weiter<br />

die Kontrolle über den Brexit-Prozess.<br />

Der ursprüngliche Brexit-<br />

Termin in zwei Wochen war<br />

nicht zu halten, da Unterhaus<br />

und Regierung im Brexit-Kurs<br />

heillos zerstritten sind. Das zwischen<br />

May und Brüssel vereinbarte<br />

Abkommen konnte bisher<br />

wegen des Widerstands im<br />

Unterhaus nicht ratifiziert werden.<br />

Die nun beschlossene Verlängerung<br />

der Austrittsfrist<br />

kann allerdings nur umgesetzt<br />

werden, wenn alle 27 übrigen<br />

Mitgliedstaaten das billigen.<br />

May verknüpfte die Abstimmung<br />

über die Verschiebung mit<br />

einer Entscheidung über ihr<br />

Brexit-Abkommen. Ihr zufolge<br />

sollen die Abgeordneten jetzt<br />

die Wahl zwischen einer langen<br />

und einer kurzen Verschiebung<br />

haben.<br />

Nur wenn die Abgeordneten<br />

bis zum 20. März –also einen<br />

Tag vor dem nächsten EU-Gipfel<br />

–für ihren Deal stimmten, sei<br />

eine kurze Verschiebung des<br />

Austritts bis zum 30. Juni möglich,<br />

betonte die Regierungschefin.<br />

Mit der Zustimmung Brüssels<br />

für eine Brexit-Verschiebung<br />

wird gerechnet.<br />

Foto: Imago<br />

Berlin –Der CDU-Politiker<br />

Friedrich Merz hat sein Interesse<br />

an einem Posten in der<br />

Bundesregierung bekräftigt.<br />

„Wenn ich gefragt werde, bin<br />

ich bereit, ein Amt in der Regierung<br />

zu übernehmen“,<br />

sagte der unterlegene Bewerber<br />

um den Parteivorsitz den<br />

Zeitungen der Funke-Mediengruppe.<br />

Nobelpreis? Kleine Gretaganz groß<br />

Oslo –Die Nörgler und Bedenkenträger<br />

werden nicht lange auf sich<br />

warten lassen: Drei Abgeordnete<br />

der norwegischen Sozialistischen<br />

Linkspartei haben die 16-jährige<br />

Klimaaktivistin Greta Thunberg für<br />

den Friedensnobelpreis nominiert.<br />

„Wir haben Greta nominiert, weil<br />

die Klimabedrohung vielleicht<br />

einer der wichtigsten Beiträge zu<br />

Krieg und Konflikten ist“, zitierte<br />

die Zeitung „Verdens Gang“ Freddy<br />

André Øvstegård, einen der Abgeordneten.<br />

Das norwegische Nobelkomitee<br />

hatte Mitte Februar mitgeteilt,<br />

dass mehr als 300 Nominierungen<br />

für den diesjährigen Friedensnobelpreis<br />

eingegangen seien.<br />

Selbst wenn die junge Schwedin die<br />

renommierte Auszeichnung am Ende<br />

nicht erhalten sollte – einen<br />

triumphalenErfolg hat sie mit ihrer<br />

Bewegung bereits jetzt erzielt: „Die<br />

riesige Bewegung, die Greta in Gang<br />

gesetzt hat, ist ein enorm wichtiger<br />

Beitrag zum Frieden“, schrieb<br />

Øvstegård weiter. Im Rahmen der<br />

Bewegung „Fridays for Future“ sind<br />

heute rund 1660 Kundgebungen in<br />

105 Ländern geplant. Bundesweit<br />

wollen heute Schüler an rund<br />

200 Orten demonstrieren.<br />

GretaThunberg–ihr Auftritt<br />

jüngst in Hamburg(unten),<br />

ihr Treffen mit EU-Chef<br />

Jean-Claude<br />

Juncker (u.l.)<br />

GretaThunberg<br />

Ende Januar in<br />

Stockholm bei<br />

einer Preisverleihung<br />

während einer<br />

Sportsgala.<br />

Foto: Jens Büttner/dpa<br />

Scholz gibt den Sparer<br />

Berlin –Knatsch um das<br />

Geld: SPD-Finanzminister<br />

Olaf Scholz muss dieser Tage<br />

den Etat 2020 aufstellen –<br />

und will nicht mehr alle<br />

Wünsche der Ministerkollegen<br />

erfüllen. Allein Verteidigungsministerin<br />

Ursula von<br />

der Leyen (CDU) soll rund<br />

2,5 Milliarden Euro einbüßen.<br />

19 000 Euro Strafe<br />

Berlin –Die CDU-Bundestagsabgeordnete<br />

Karin<br />

Strenz muss wegen eines Regelverstoßes<br />

ein Ordnungsgeld<br />

von mehr als 19000<br />

Euro zahlen. Strenz hatte<br />

Einkünfte aus einer Nebentätigkeit<br />

–bis zu 30 000 Euro<br />

aus Aserbaidschan –zuspät<br />

gemeldet.<br />

Orbáns Entschuldigung<br />

Budapest –Ungarns Regierungschef<br />

Viktor Orbán hat<br />

sich laut seinem Regierungssprecher<br />

bei der Europäischen<br />

Volkspartei für seine<br />

Anti-EU-Rhetorik entschuldigt.<br />

Er kam Forderungen<br />

aus dem Kreis der EVP nach,<br />

die den Ausschluss von Orbáns<br />

Fidesz-Partei fordern.<br />

Fotos: Daniel Bockwoldt/dpa, Maja Hitij/Getty, imago<br />

Foto: Andreas Eriksson/Imago<br />

MehrGeld fürOpfer<br />

Berlin –Deutschland wird<br />

seine finanzielle Hilfe für die<br />

unter dem Syrien-Krieg leidenden<br />

Menschen aufstocken.<br />

Beider Geberkonferenz<br />

in Brüssel kündigte Entwicklungsminister<br />

Gerd Müller<br />

an, die bereits gegebenen Zusagen<br />

noch einmal zu erhöhen,<br />

auf 1,44 Milliarden Euro.

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